DIE BEIDEN

In der Bibel kommen viele Zahlen als geistliche Symbole vor, die keinen ausschließlichen Bezug zur Mathematik haben. Jeder Bibelkundige weiß, dass die Zahl sieben Fülle und Vollkommenheit bedeutet, die Zahl 666 den Antichrist und 12 auf Auswahl, Regierung, Macht, Autorität usw. anspielt. Beim Bibelstudium stoßen wir ebenfalls auf die Zahl 2, die mehrmals für Gegensatz und Auseinandersetzung steht. Zahlen in der Bibel haben also eine Bedeutung und vermitteln uns Botschaften, die wir verstehen sollten.

Über die Zahl sieben und ihre Bedeutung, über ihre geistliche und prophetische Anwendung könnten wir stundenlang sprechen. Heute möchten wir aber über die Zahl zwei reden, sie in einen geistlichen Rahmen setzen und auf die Gemeinde und jeden von uns anwenden.

Von Anfang an gab es zwei

 Die ersten beiden finden wir in der Bibel im ersten Buch Mose: Um wen oder worum geht es? Um das erste Menschenpaar, Adam und Eva. Wir stellen dabei fest, dass sie nicht zwei Männer oder zwei Frauen waren, sondern ein Paar, ein Mann und eine Frau, mit unterschiedlichem Wesen. Psychologisch unterschiedlich, aber in der Liebe vereint.

Nach dem Sündenfall von Adam und Eva ist in der Schrift von zwei Göttern die Rede: vom wahren Gott und dem Gott dieser Welt (2.Korinther 4,4). Der eine ist wahrhaft und einzigartig, mit ausschließlichen Eigenschaften: Er ist allwissend, allmächtig, Schöpfer, ewig usw. Der andere besitzt keine dieser Eigenschaften: Er ist voller Hass und Bosheit, er ist ein Geschöpf, weiß nicht alles, ist zum Tode verurteilt und kann nicht überall zugleich sein.

Die Menschheit teilte sich in zwei Klassen: die Kinder Gottes und die  Kinder der Menschen. Die einen erkannten den wahren Gott an, die anderen wurden Atheisten, herausfordernd, ungehorsam und rebellisch. Ihretwegen ging die alte Welt durch die Sintflut unter.

In der Bibel finden wir auch zwei unterschiedliche Geister: den Geist Gottes, der Gott ist, und den Geist des Teufels, des Feindes Gottes.

• Der Geist Gottes führt uns zur Wahrheit.

• Der Geist des Teufels verführt uns zum Lügen.

• Der Geist Gottes führt uns zum Gehorsam.

• Der Geist des Teufels verführt uns zur Sünde.

• Der Geist Gottes ermutigt und tröstet uns.

• Der Geist des Teufels entmutigt, betrübt und bringt uns zur Verzweiflung.

• Der Geist Gottes führt uns zu Reue, Bekenntnis und Bekehrung.

• Der Geist des Teufels verhärtet unser Herz.

• Der Geist Gottes schenkt uns die Kraft zum Sieg.

• Der Geist des Teufels bestärkt uns in der Bosheit.

Zwei Türen, zwei Wege

Die Bibel schildert uns zwei Wege: den breiten und den schmalen Weg. Um diese Wege einzuschlagen, gibt es zwei Tore: das breite und das enge Tor. Beide Wege und Tore sind mit zwei Schicksalen verbunden, Leben und Tod, Gut und Böse, Segen und Fluch.

„Und nun hört gut zu! Heute stelle ich euch vor die Entscheidung zwischen Glück und Unglück, zwischen Leben und Tod. […]

„Himmel und Erde sind meine Zeugen, dass ich euch heute vor die Wahl gestellt habe zwischen Leben und Tod, zwischen Segen und Fluch. Wählt das Leben, damit ihr und eure Kinder nicht umkommt!“ (5. Mose 30,15.19 – HfA)

„Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso der Weg dorthin! Viele Menschen gehen ihn.“ (Matthäus 7,13 – HfA)

Lukas formuliert es folgendermaßen: „Das Tor zu Gottes neuer Welt ist schmal! Ihr müsst schon alles daransetzen, wenn ihr hineinkommen wollt. Viele versuchen es, aber nur wenigen wird es gelingen.“ (Lukas 13,24 – HfA) Der Ausdruck „Ihr müsst alles daran setzen“ stammt aus dem Griechischen „agonizomai“ und heißt so viel wie kämpfen, ringen, im Kampf sein Bestes geben, sich mit Leib, Seele und Geist einsetzen, zu allem bereit sein…

Das enge Tor, der schmale Weg, das Gute, der Segen versinnbilden die totale Unterwerfung des Christen unter Gott. Der Christ wählt, was Gott gefällt und nicht, was ihm gefällt. Der Christ beschließt, das zu tun, was Gott in seinem Wort herausstellt und nicht, was seine Gefühle und Wünsche ihm einflüstern. Wir müssen uns dem göttlichen Gesetz unterstellen, aber allein schaffen wir es nicht und verlassen uns auf Gottes Hilfe (Kolosser 1,29).

Unsere sündige Natur Gott zu unterstellen, ist das vollständigste Werk, das zustande kommen kann. Paulus schreibt, dass der Christ einem Athleten gleicht, der an einem Wettlauf teilnimmt, aber unser Wettkampf ist geistlich und man muss seinen Leib unterjochen und bezwingen (1. Korinther 9,27). Wenn Paulus davon spricht, dass er seinen Körper bezwingt und mit Schlägen trifft, um ihn in die Knechtschaft zu zwingen, meint er keine persönliche Quälerei, noch behandelt er ihn streng wie Asketen, weil sie denken, dass der Körper die Quelle der Sünde sei. Das stimmt nicht, weil das Wort uns lehrt, dass unser Körper der Tempel des Heiligen Geistes ist. Was Paulus sagen will, ist, dass ein fortwährender Kampf stattfinden muss, ein „agonizomai“, ein Ringen, bei dem man das Letzte aus dem Körper herausholt und keine entschiedenen Bemühungen für das Gute scheut, um dem eigenen Ich zu entsagen und den Willen Gottes zu tun. Das bedeutet, durch das enge Tor zu gehen und den schmalen Weg einzuschlagen.

Zwei Häuser

Die Bibel erwähnt auch zwei Arten von Häusern, die alle Menschen bauen. Die einen bauen auf Sand, die anderen auf einen Felsen (Matthäus 7,24-27). Es gibt keine Häuser, die auf einem anderen Untergrund, zwischen den beiden, gebaut werden können: entweder Sand oder Felsen. Entweder bauen wir für die Rettung unserer Seele oder für deren Untergang.

Das hängt von den Entscheidungen ab, die wir im Leben treffen. Beschließen wir, Gott zu dienen und unsere Leidenschaften seinem Willen zu unterstellen, bauen wir auf den Felsen; lassen wir uns zum Bösen mitreißen oder geben wir uns dem Bösen hin, dann bauen wir auf den Sand.

In diesem Gleichnis weist Jesus darauf hin, dass das, was unser Haus auf die Probe stellt, der Regen, die Flüsse und der Wind sind. Auf den Felsen bauen bedeutet, auf Christus bauen, sein Evangelium, seine Lehren und sein heiliges Gesetz annehmen (Johannes 14,15). Auf diese Art und Weise wird unser Fundament, wenn Rückschläge und Erschütterungen über uns hereinbrechen, fest bleiben, weil es in Jesus Christus verankert ist.

Zwei Menschenklassen

Am Ende der Zeit finden wir in der Schrift auch zwei Gruppen: Die eine wird in Offenbarung 14,12 dargestellt (Diese Menschen halten die Gebote ein und bleiben zu Jesus treu), die andere Gruppe wird in Offenbarung 6,15-17 geschildert. Wenn sie Christus bei seiner Wiederkunft sehen, werden sie erschrecken:“und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! „ (Offenbarung 6,16).

Das Evangelium lehrt uns, dass wir auf Christus fallen können, auf den Felsen, oder aber, dass dieser Fels auf uns fallen kann (Matthäus 21,44). Es ist schon ein Unterschied, ob uns Gott zerbricht, umwandelt und unser Ich tötet, oder ob wir zerrieben, zerstoßen und zermalmt werden. Im ersten Fall besteht die Hoffnung auf ewiges Leben, im zweiten, für immer zu sterben. Zerbrochen gegen zerstoßen: Was wollen wir wählen?

„Beim Ausgang des Kampfes wird die gesamte Christenheit in zwei Klassen geteilt sein: in die, welche die Gebote Gottes und den Glauben Jesu hält, und in jene, die das Tier und sein Bild anbetet und sein Malzeichen annimmt.“ (Der große Kampf, S. 450)

Schluss

Es gibt zweierlei Götter, den wahren und den falschen Gott. Der eine bleibt Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, der andere ist ein Wesen, das vernichtet wird: Wem wirst du dich anschließen?

Wir haben auch festgestellt, dass es in der Antike zwei Klassen von Menschen gab, die Kinder Gottes und die Kinder der Menschen. Die einen erkannten Gott als Schöpfer und Herrm über ihr Leben an, die anderen leugneten ihn und lehnten sich gegen ihn auf. Was machen wir? Welche Stellung nehmen wir ein?

Es bestehen auch zwei Arten von Geist: der göttliche Geist und der teuflische Geist. Der eine regt an, erbaut, hilft, leitet, verwandelt, tröstet, schenkt uns die Kraft, das Böse zu überwinden; der andere führt uns irre, verführt uns zur Sünde, entmutigt, betrübt uns, bringt uns zur Verzweiflung, verhärtet unser Herz, bestärkt uns im Bösen. Von welchem Geist wollen wir uns leiten lassen?

Wir wurden zudem auf zwei Wege hingewiesen: Einer ist schmal, der andere breit. Der erste führt zum Leben, der zweite zum Tod. Wir haben von zwei Toren erfahren, das eine breit, das andere eng: Dieses Tor mündet in den schmalen Weg, jenes in den breiten. Vor uns liegen Fluch und Segen, Leben und Tod: Durch welches Tor werden wir eintreten? Welchen Weg wollen wir gehen?

In unserem Leben bauen wir alle ein Haus, auf den Felsen oder aber auf Sand: Auf welchem Fundament wirst du deines errichten? Zum Schluss haben wir darauf verwiesen, dass am Ende der Zeit nur zwei Gruppen von Menschen bestehen werden: Die einen richten sich nach Gottes Geboten und dem Glauben an Jesus, die anderen sind ungehorsam und folgen der Lüge. Was meinen wir? Bald werden weltweit Gesetze erlassen, die jedem Bürger aufgezwungen werden. Unter Androhung von Verfolgung, Gefängnis und Tod werden sie die unbedingte Einhaltung eines falschen Ruhetages statt des biblischen Sabbats fordern. Zu wem wollen wir gehören? Mit wem werden wir uns identifizieren?

Die Alternative: zwei Entscheidungen. Eine wählt das Gute, die andere das Böse. Wollen wir aufbauen oder niederreißen, lieben oder hassen, Christus folgen oder seine Feinde werden, seinem heiligen Gesetz Folge leisten oder es übertreten? Gott helfe uns und schenke uns die Gnade, die richtige Entscheidung zu treffen und immer für die Wahrheit zu leben. Gott segne dich. Amen.

José V. Giner

(Übersetzer: Franco Di Franca)