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VORWORT

So lange die Gemeinde Gottes noch in dieser finsteren Welt ist, um gegen jegliche Art falscher Lehre zu kämpfen, muß sie über ein gut definiertes Glaubensbekenntnis verfügen, damit ihre Glieder wissen, was sie als gegenwärtige Wahrheit glauben und predigen sollen. Aus diesem Grund mußten die Kinder Gottes Jahrhundert um Jahrhundert und anläßlich eines Abfalls nach dem andern hinsichtlich der Lehre Grundsätze aufstellen, die sie in der Welt als sein Volk ausweisen.

Als die Reformationsbewegung durch Gottes Gnade, in Übereinstimmung mit der Prophezeiung und aufgrund des Abfalls im Adventvolk während des ersten Weltkrieges als Überrest entstand, wurde eine Wiederherstellung und Erhöhung der biblischen Glaubensgrundsätze erforderlich, die das endzeitliche Volk Gottes auszeichnen. Auf der Generalkonferenz 1925 in Deutschland wurden deshalb die 37 Glaubensgrundsätze angenommen, die wir heute in überarbeiteter Fassung unserem Volk geben. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, daß diese Grundsätze eine Leitlinie jeder Seele sein mögen, die Jesus als persönlichen Heiland liebt, und daß sie dazu beitragen, daß die Einigkeit im Glauben gemäß dem Willen Gottes erlangt wird.

Die Brüder der Generalkonferenz Juli 1997

  1. DIE HEILIGE SCHRIFT

Wir glauben, daß die Bibel Gottes Wort ist. Gott selbst ist der Urheber. Im Alten und im Neuen Testament offenbart er uns seinen Willen. (1. Thess. 2 , 13; Ps. 119, 105; Jer. 15,  16)

Sie ist direkt von Gott inspiriert, denn der Heilige Geist hat den Verstand der Schreiber erleuchtet. (2. Petr. 1, 19-21; 2. Tim. 3, 15-17)

Sie berichtet vom Ursprung unserer Welt und des Menschen geschlechtes, vom Eindringen der Sünde und vom göttlichen Plan der Erlösung. Nur durch Jesus kann ein glückliches, ewiges Leben auf der neuen Erde erlangt werden.

Sie enthält Aussagen, die uns vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse enthüllen. Die schon erfüllten Vorhersagen sind ein Beweis ihres göttlichen Ursprungs.  (Jes. 46, 9. 10)

In der Bibel werden uns die nötige Erkenntnis und der Weg für unser Seelenheil gezeigt.

Die Heilige Schrift als die wahrhaftige und vollständige Offenbarung Gottes, ist die einzige untrügliche Richtschnur unseres Glaubens und Lebens.

  • GOTT VATER

Wir glauben an einen ewigen, allmächtigen, allgegenwärtigen und allwissenden Gott. Er ist der Schöpfer, Lenker und Erhalter des gesamten Universums. (1. Mose 17, 1; Ps. 90, 1. 2; 91, 1. 2; 139, 1-12; Jes. 44, 6; 45, 5. 6. 18; 1 . Tim. 6,  16)

Wir glauben, daß »Gott ist Geist« und ein persönliches Wesen. (Joh. 4, 24) Durch die Erschaffung des Menschen nach »seinem Bild« hat er sich als persönlicher Gott offenbart. (1. Mose 1, 26. 27; Dan. 7, 9. 10)

Nur durch den Glauben an Christus können wir zu Gott kommen. (Hebr. 11 ,  6)

  • JESUS CHRISTUS

Wir glauben, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Er ist das Ebenbild seines Vaters. (Hebr. 1, 1-3. 8; Kol. 1, 15; 2, 9; 1. Tim. 3, 16)

Wir glauben, daß Jesus Christus schon im Himmel in göttlicher Gestalt, ehe er auf die Erde kam, existierte. (Joh. 1, 1. 2; Phil. 2, 5. 6; Kol. 2, 9; Joh. 1 , 14; Micha 5,  1)

Auf dieser Erde wurde er von der Jungfrau Maria geboren, »empfangen … von dem heiligen Geist.« (Matth. 1, 18-23)

Durch ihn hat Gott alles geschaffen. (Joh. 1, 1-3; Kol. 1, 16. 17)

»Gott hat sich in seinem Sohn als ein persönliches Wesen offenbart. Jesus, der Glanz der Herrlichkeit des Vaters und das Ebenbild seines Wesens (Hebr. 1, 3), war in der Gestalt eines Menschen hier auf Erden.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 223.

Durch seine Menschwerdung, seinen Kreuzestod und seine Auferstehung offenbarte sich Jesus als Erlöser. Er ist der alleinige Mittler zwischen Gott und dem gefallenen Menschengeschlecht. Sein Leben ist ein einmaliges Beispiel für die ganze Menschheit und besonders für alle seine Nachfolger. (Apg. 4, 12; Phil. 2, 5-8; 1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 2, 17; 1. Petr. 2, 21; 5. Mose 18, 15; Joh. 18, 37)

Heute ist er unser Hohepriester im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums und führt das abschließende Werk der Versöhnung durch. (Hebr. 8, 1. 2; 7, 24. 25; 4, 15. 16; 9, 24-26)

  • DER HEILIGE GEIST

Wir glauben, daß der Heilige Geist von Anfang an wirksam war und bei der Erlösung ständig wirksam ist. (1. Mose 1, 2; Ps. 51, 13; Jes. 63, 10. 11)       Über sein Wirken an den Herzen der Menschen berichtet uns die Bibel schon auf ihren ersten Seiten. (1. Mose 6, 3)

Wir glauben, daß der Heilige Geist der Vertreter Christi auf Erden ist. Er überführt von der Sünde, leitet zur Buße und zur Bekehrung. Er erneuert und verwandelt den Menschen. Auch führt er zur Wahrheit und Erkenntnis des göttlichen Willens und gibt Kraft zum Gehorsam und Sieg über die Sünde. (Joh. 3, 5. 6; 14, 16. 17; 16, 13)

Eine gottgewollte Auslegung der biblischen Wahrheiten ist nur durch den Heiligen Geist möglich. (Joh. 14, 26; Apg. 1, 8) Doch die Natur des Heiligen Geistes bleibt ein Geheimnis. –Das Wirken der Apostel, S. 53.

Nach dem Auftrag Jesu soll die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen werden. (Matth. 28, 18-20)

  • DER URSPRUNG DES MENSCHENGESCHLECHTES

Wir glauben, daß Gott am sechsten Tag der Schöpfung den Menschen zu seinem Bilde schuf, vollkommen und mit der Fähigkeit freier Willensentscheidung. (1. Mose 1, 26-28)

»Sein Wesen war in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Er vermochte göttliche Gedanken zu erfassen. Seine Empfindungen waren rein. Seine Triebe und Neigungen wurden von der Vernunft beherrscht. Er war heilig und glücklich …« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

Der Ursprung des Menschengeschlechts ist verständlich. Der göttliche Schöpfungsplan ist so klar abgefaßt, daß er keine Veranlassung zu irrigen Schluß folgerungen gibt.

»Es gibt auch keinen Grund für die Annahme, der Mensch habe sich aus niederen Formen tierischen oder pflanzlichen Lebens Schritt für Schritt entwickelt. Solche Lehre erniedrigt das große Werk des Schöpfers auf die Ebene enger, irdischer Vorstellungen.« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

  • DER PLAN DER ERLÖSUNG

Wir glauben, daß der Mensch durch seinen Ungehorsam gegenüber dem göttlichen Gebot die Sünde in die Welt brachte. (1. Mose 2, 16. 17; 3, 6) Die Natur des Menschen wurde dadurch böse. Die Folge der Sünde ist der Tod. (Röm. 5, 12; 6, 23; Ps. 14, 3; Hiob 14, 4)

»Gott ist Liebe.« Diese unergründliche Liebe hatte einen Weg der Rettung für die verlorene Menschheit vorgesehen. Es gab keine andere Möglichkeit, als daß Jesus die Sündenschuld und -strafe auf sich nahm. (1. Joh. 4, 16; Joh. 3 , 16; Jes. 53, 4-6; 1. Petr. 2,  24)

Nur durch den stellvertretenden Opfertod Jesu und sein gerechtes Leben, sind Vergebung der Sünden und Rechtfertigung möglich. (Röm. 4, 25; 5, 1; 3, 24) Jesus Christus ist das von Gott vor Grundlegung der Welt vorgesehene Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. (Joh. 1, 29; 1. Petr. 1, 18-20)

Durch den Glauben an Jesus als persönlichen Heiland, der sich in treuem Gehorsam erweist, erhält der Sünder das ewige Leben. Gehorsam ist die echte Frucht der Erlösung. (Röm. 8, 1-4; Joh. 14, 15. 21)

Aus Liebe und Dankbarkeit für Gottes unermeßliche Gabe ist der Gläubige durch die Kraft des Heiligen Geistes allen Forderungen Gottes gehorsam. ( Eph. 2, 8. 9; Joh. 15, 10; 1. Joh. 5,  3)

  • DAS GESETZ GOTTES – DIE ZEHN GEBOTE

Wir glauben, daß die Zehn Gebote vollkommen sind und als Richtlinien des Lebens und des Handelns für alle Menschen Gültigkeit haben. (Pred. 12, 13; Matth. 5, 17. 18; Röm. 3, 28. 31; 7, 12; Offbg. 12, 17; 14, 12)

Die Bibel lehrt, daß Gott selbst die Zehn Gebote am Berg Sinai gesprochen und mit seinem eigenen Finger auf die zwei Steintafeln geschrieben hat. (2 . Mose 31, 18; 32, 15. 16; 5. Mose 4,  12. 13)

Durch Anerkennen und Halten der heiligen Zehn Gebote Gottes zeigen wir, daß wir Gott, den Vater, und seinen Sohn lieben. Das Gesetz Gottes ist eine Offenbarung seines Willens und Wesens. Es ist ein Abbild der göttlichen Vollkommenheit und spiegelt den wahren Charakter Gottes wider. Im Gesetz zeigt sich besonders das Prinzip der Liebe, Gerechtigkeit und der göttlichen Ordnung. (Röm. 13, 10; 1. Joh. 5, 3)

Da es geistlich ist, kann es nur durch die Kraft Gottes und den Glauben an Jesus Christus gehalten werden. Auch bei Prüfungen und Verfolgungen sollte deshalb die einzige Antwort sein: »Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.« (Apg. 5, 29)

Die Zehn Gebote, die Gott gegeben hat (2. Mose 20, 2-17), lauten:

I

»Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.«

II

»Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.«

III

»Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.«

IV

»Gedenke des Sabbattags, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.«

V

»Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.«

VI

»Du sollst nicht töten.«

VII

»Du sollst nicht ehebrechen.«

VIII

»Du sollst nicht stehlen.«

IX

»Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.«

X

»Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.«

  • DAS VIERTE GEBOT – DER SABBAT

Wir glauben, daß das vierte Gebot, wie auch alle anderen, unveränderlich ist und für alle Menschen Gültigkeit hat. Der Sabbattag wurde nach sechs Schöpfungstagen von Gott eingesetzt, gesegnet und geheiligt sowie durch die Ruhe Gottes ausgezeichnet. Er wurde als Gedächtnistag der Schöpfung und Ruhetag für die Menschen gegeben.

Deshalb wird er auch als Tag des Herrn bezeichnet. Gott gebietet uns, diesen Tag zu heiligen durch Arbeitsruhe, durch Anbetung und religiösen Dienst. Der Sabbat ist zugleich ein Sinnbild unserer Erlösung, ein Zeichen unserer Heiligung, ein Zeugnis unseres Gehorsams und ein Vorgeschmack des ewigen Lebens im Reiche Gottes. Der göttliche Ruhetag ist das besondere Zeichen seiner gehorsamen Kinder in der Endzeit. (1. Mose 2, 1-3; 2. Mose 20, 8-11; 31, 15; 3. Mose 23, 3; Mark. 2, 27. 28; Luk. 16, 17)

Am Freitag (Rüsttag) sollen alle Vorbereitungen für den siebenten Tag beendet werden. Dazu gehören u. a. Speisezubereitung für den Sabbattag, Reinigung der Wohnung, Vorbereitung der Kleidung und das Baden, so daß wir mit Ruhe und Sammlung in den Sabbattag eintreten können. (2. Mose 16, 23)

»Noch etwas muß am Rüsttag besonders beachtet werden. An diesem Tage sollte alles Trennende zwischen Geschwistern, sei es in der Familie oder in der Gemeinde, beseitigt werden. Reinigt eure Seelen von Bitterkeit, Zorn und allem Bösen. In demütigem Geiste „bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet“. (Jak. 5, 16.)« –Aus der Schatz kammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 17.

Über das Reisen lesen wir: »Es mag notwendig sein, am Sabbat zu reisen, um Gemeinden, die unsres Dienstes bedürfen, zu besuchen und ihnen die Botschaft zu verkündigen, die sie nach dem Willen des Herrn hören sollen. Doch soweit als möglich sollten wir unsre Fahrkarten und alles sonst Notwendige an irgendeinem andern Tag besorgen. Begeben wir uns auf eine längere Reise, dann sollten wir uns nach Möglichkeit so einrichten, daß wir unsern Bestimmungsort nicht am Sabbat erreichen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, 20. 21.

Alle weltlichen und geschäftlichen Reisen, Besprechungen und Tätigkeiten sind am Sabbat zu unterlassen. Die Unterhaltung sollte einen geistlichen Charakter haben und zum Lobe Gottes und der geistlichen Erbauung dienen. (Jes. 58, 13. 14)

»Gott hat angeordnet, daß die Kranken und Leidenden versorgt werden. Diese Arbeit, mit der man es ihnen behaglich zu machen sucht, ist ein Werk der Barmherzigkeit und keine Übertretung des Sabbats. Aber man vermeide alle unnötige Arbeit.« –Patriarchen und Propheten, S. 270.

Auch erbitten wir für unsere Kinder um Befreiung vom Besuch weltlicher Schulen am Sabbat.

Nach der Schöpfungsordnung beginnt und endet ein Tag mit dem Sonnenuntergang. Somit beginnt der Sabbat am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang und endet Sabbatabend mit Sonnenuntergang. (1. Mose 1 , 5; 3. Mose 23, 32; Luk. 4,  31. 40)

  • DIE EHE

Wir glauben, daß Gott die Ehe im Paradies eingesetzt hat und sie von ihm gesegnet und geheiligt wurde.

»Der Schöpfer des Weltalls wurde auch der Urheber dieser Einrichtung … Sie gehört zu den ersten segensvollen Einrichtungen Gottes für den Menschen, die Adam nach dem Sündenfall mit aus dem Paradies nahm.« –Patriarchen und Propheten, S. 22.

Sie wurde eingesetzt, a) damit sich Mann und Frau ergänzend in Liebe helfen sollten (1. Mose 2, 18), b) damit sich das Menschengeschlecht fortpflanze. (1. Mose 1, 27. 28; 1. Kor. 7, 1-9)

Die Ehe ist ein Bund, der auf lebenslänglicher Liebe und Treue zwischen einem Mann und einer Frau gegründet sein sollte. (Matth. 19, 4; Mal. 2, 14, letzter Teil) Auf die Grundsätze der Selbstlosigkeit, der Liebe, Wertschätzung, Achtung, Opferbereitschaft und Verantwortung hat Gott die Ehe gegründet. Der Mann wurde zuerst geschaffen; er ist der natürliche Lenker und Träger der Familie. Die Frau soll die Führung des Mannes achten, der Mann aber seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat, für die er in den Tod gegangen ist. (Eph. 5, 23. 25)

Wahrhaftige Ehe ist also geistliche, geistige und körperliche Einheit: Zusammenklang des Glaubens, der Herzen und der Körper. Frau und Mann bilden ein Fleisch. (1. Mose 2, 24; Matth. 19, 5. 6)

Wir glauben, daß Christen den Grundsatz der Mäßigkeit beachten sollen, damit nicht ihre körperlichen und geistigen Kräfte auf dem Altar der Leidenschaft und niedrigen fleischlichen Lüste geopfert werden. Die in dieser Hinsicht in Gottes Wort gegebenen Ratschläge sind uns Wegweiser zur Reinheit und zu einem Gott wohlgefälligen Leben. (1. Thess. 4, 3-5)

Wir glauben, daß Gemeindeglieder nicht mit Andersgläubigen oder Ungläubigen in den Ehestand treten sollen. Die Heilige Schrift betrachtet eine solche Eheschließung als eine Sünde. (5. Mose 7, 3. 4. 6; 2. Kor. 6, 14. 15)  Wir glauben, daß die Ehescheidung nicht Gottes Wille ist. (Matth. 19, 3-9; Mark. 10, 9-12; Röm. 7, 1-3; 1. Kor. 7, 10. 11)

»Bei den Juden war es zulässig, daß ein Mann wegen irgendeiner geringfügigen Ursache die Ehescheidung vollziehen konnte, wonach es der Frau freistand, sich wieder zu verheiraten. Diese Sitte hatte aber großes Elend und viele Sünden im Gefolge. Jesus sprach es in der Bergpredigt ganz klar aus, daß die Auflösung der ehelichen Verbindung unstatthaft sei, wenn es sich nicht gerade um Treubruch der einen Seite handelt. Er sagte später einmal: „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, und freit eine andere, der bricht die Ehe.“« –Das bessere Leben, S. 55. Außerdem, wenn sich Ehe leute trennen oder scheiden, dann bleiben sie unverheiratet, bis wieder eine Versöhnung stattfindet. (1. Kor.  7, 10. 11. 39)

»Dieses Gelübde verknüpft die Geschicke zweier Menschen durch Bande, die nur durch den Tod getrennt werden sollten.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. I, S. 531.

Wir glauben ferner, daß die Ehe vor der Obrigkeit und der Gemeinde geschlossen werden soll.

Auch sollten sich alle, die in den Ehestand eintreten wollen, nach reichlicher Überlegung und ernstem Gebet von gläubigen Eltern und Seelsorgern beraten lassen.

  • DIE VERÄNDERUNG DES GESETZES GOTTES

Wir glauben, daß die Weissagung in Dan. 7, 25 – »wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern« – sich erfüllt hat. Das zweite Gebot, das die Bilder verehrung und -anbetung verbietet, nahm man von den Zehn Geboten heraus. Den im vierten Gebot verordneten Sabbattag veränderte man durch die unberechtigte Einführung des ersten Wochentages, des Sonntags, zum staatlichen und kirchlichen Ruhetag. Das zehnte Gebot teilte man in zwei Teile, damit wieder die Zahl »Zehn« hergestellt wurde.

  • DAS ZEREMONIALGESETZ MOSES

Wir glauben, daß Gott durch Mose dem Volk Israel verschiedene Vorschriften gab, die sich auf das Opfersystem und auf Zeremonien im Tempeldienst beziehen. Sie veranschaulichten das Erlösungswerk Christi. Diese Vorschriften waren ein Schatten und ein Sinnbild der zukünftigen Dinge. Die Gültigkeit dieses Gesetzes hat aufgehört, als Jesus am Kreuz ausrief: »Es ist vollbracht!« (Hebr. 10, 1; Kol. 2, 17)

»Als Jesus auf Golgatha starb, rief er aus: „Es ist vollbracht!“ und „der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus.“…  Das Zerreißen des Vorhanges im Tempel zeigte, daß die jüdischen Opfer und Verordnungen nicht länger angenommen würden. Das große Opfer war gebracht und angenommen worden …« –Erfahrungen und Gesichte, S. 245. 252.

– Die Zeremonial- oder Schattensabbate

Wir glauben, daß die zeremoniellen Sabbate, von denen Paulus in Kol. 2, 16. 17 und in Gal. 4, 10 schreibt, nur ein Schatten auf Christi Opfertod und die Erlösung waren.

Sie dürfen daher nicht mit dem wöchentlichen Sabbat verwechselt werden, der den Menschen als Ruhetag gegeben wurde. Er ist der Tag des Herrn, der bei der Schöpfung eingesetzt wurde. (1. Mose 2, 1-3; 2 . Mose 20, 8-11; 3. Mose 23, 3; Jes. 58, 13; Mark. 2,  27. 28)       Das Zeremonialgesetz hatte folgende Schattensabbate:

Fest der ungesäuerten Brote: Das Passahfest ging dem Fest der ungesäuerten Brote voraus. Der 15. und 21. Tag des ersten Monats vom jüdischen Jahr wurden als Sabbate gefeiert, an denen keine Dienstarbeit verrichtet werden durfte. (3. Mose 23, 5-8)

Pfingsten oder Wochenfest: Der 50. Tag, gerechnet ab dem 16. Tag des ersten Monats, wurde als Sabbat gefeiert. (3. Mose 23, 15. 16. 21; 2. Mose 34 ,  22)

Sabbat des Blasens: Der 1. Tag des siebenten Monats, der Tag des Posau nen blasens, wurde zur Vorbereitung auf den Versöhnungstag gehalten. (3 . Mose 23,  24. 25)

Versöhnungstag: Der 10. Tag des siebenten Monats, bekannt als Versöhnungstag, wurde als großer Sabbat bezeichnet. Er bildete den Höhepunkt in der Reihe der Schattensabbate. (3. Mose 23, 27. 28. 31. 32)

Laubhüttenfest: Der 15. und 22. Tag des siebenten Monats wurde als Sabbat des Laubhüttenfestes freudig gefeiert. (3. Mose 23, 34-36. 39. 40)       Wenn Jesus durch seinen Tod den wöchentlichen Sabbat aufgehoben und den Sonntag eingesetzt hätte, müßte ein ausdrückliches Gebot dafür in der Bibel zu finden sein. Weder Jesus noch die Apostel berichten von einer solchen Veränderung. Im Gegenteil. Das beweisen folgende Stellen: Matth. 5, 17. 18; 24 , 20; Apg. 13, 13. 14. 42-44; 16, 13; 17, 2; 18,  2-4. 11.

  • DER ZUSTAND DES MENSCHEN

Wir glauben, daß nach dem Sündenfall der Mensch seine hohe Stellung vor Gott verloren hat. Seitdem stehen alle Menschen unter der Sünde mit deren Folgen. Sie werden mit Schwachheit und Neigung zum Bösen geboren und sind der Macht des Todes unterworfen.

»Durch die Übertretung wurde der Mensch so geschwächt, daß es ihm unmöglich war, aus eigener Kraft der Sünde Widerstand zu leisten …

Mit dem Sündenfall entfernte sich der Mensch von Gott; die Erde wurde vom Himmel getrennt. Über den Abgrund, der dazwischen lag, führte keine Verbindung.« –Der Weg zu Christus, S. 9. 12.

»Als der Mensch das göttliche Gesetz übertrat, wurde seine Natur böse…« –Der große Kampf, S. 508.

»Der Mensch war durch die Sünde so entartet, daß er aus eigener Kraft nicht wieder mit dem in Übereinstimmung kommen konnte, dessen ganzes Wesen Reinheit und Güte ist.« –Patriarchen und Propheten, S. 41.

Dadurch ist die Lage aller Menschen hoffnungslos geworden. (Röm. 5, 12; 3, 10-12; 6, 23; Ps. 51, 7; Matth. 15, 18-20; Gal. 5, 19-21; Röm. 7, 18-20)

  • DAS GNADENANGEBOT GOTTES

Wir glauben, daß Gott so sehr die Welt liebte, daß er seinen Sohn in diese Welt sandte, um die Menschheit zu retten. Obwohl überall Verderbtheit und Trotz herrschten, war ein Weg der Erlösung für die Menschheit schon vorgesehen. (Eph. 1, 4;  2, 8; 1. Petr. 1, 19. 20)

Jesus Christus wurde als Mensch geboren und war in allen Dingen seinem Vater gehorsam. Durch sein Leben und seinen stellvertretenden Tod wurde die Grundlage der Versöhnung und Erlösung geschaffen. Er wurde um unserer Rechtfertigung willen auferweckt, fuhr auf gen Himmel, um im himmlischen Heiligtum durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit den bußfertigen Sünder mit Gott zu versöhnen und zu rechtfertigen. Durch diese rettende Heilstat zeigen sich die Gerechtigkeit und Güte Gottes. Unsere Sünde wurde in Christus verurteilt, und gleichzeitig wurde uns ein Weg der Vergebung aufgezeigt. (Röm. 3, 24)

»Unbegrenzt sind die Gnadengaben und Verheißungen Gottes für uns. Der Gnadenthron selbst hat die größte Anziehungskraft, weil dort der thront, den wir Vater nennen dürfen …

Sobald sich ein Kind Gottes dem Gnadenthron nähert, wird es ein Schützling des großen Fürsprechers. Bei der ersten Äußerung von Reue und der Bitte um Vergebung nimmt Jesus sich der Sache des Bittenden an, macht sie zu seiner eigenen und bringt das Flehen als sein Bitten vor den Vater.

Wenn Christus für uns bittet, öffnet der Vater alle Schätze seiner Gnade, damit wir sie uns aneignen, uns daran erfreuen und sie andern mitteilen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 24.

Wir glauben, daß wir durch die Gnade Gottes zu seinen Kindern werden. Sie bewirkt unsere Erlösung, Wiedergeburt und Annahme als Miterben Christi. (Tit. 2, 11; Joh. 1, 16; 1. Petr. 1, 13)

Gnade ist unverdiente Gunst. Sie besteht darin, daß Gott seinen Sohn an unserer Statt in den Tod gegeben hat. Durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit kann der bußfertige Sünder vor Gott bestehen. (1. Joh. 1, 7)

  • CHRISTUS UNSERE GERECHTIGKEIT

Wir glauben, daß ohne die Gerechtigkeit Jesu Christi kein sterblicher Mensch vor dem heiligen Gott bestehen kann. Der Prophet Jesaja drückt sich folgendermaßen aus: »Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid …« (Jes. 64, 5)

Um diesen so wichtigen Gegenstand für unser Glaubensleben deutlich darzustellen, lassen wir einige Zeugnisse folgen:

»Seitdem wir unter der Sünde stehen und der Heiligkeit mangeln, sind wir nicht fähig, dem Gesetz vollkommenen Gehorsam zu leisten. Wir haben keine eigene Gerechtigkeit, mit der wir den Forderungen des göttlichen Gesetzes genügen könnten. Aber Christus hat sich für uns ins Mittel gelegt. Er weilte auf Erden unter den gleichen Prüfungen und Versuchungen, die über uns kommen; doch er lebte ohne Sünde. Er starb für uns und bietet sich nun an, unsere Sünden auf sich zu nehmen und uns seine Gerechtigkeit zu geben.« –Der Weg zu Christus, S. 44. (Röm. 5, 1;1, 16. 17; 3, 23. 24)

»Was ist Rechtfertigung durch den Glauben? Es ist das Werk Gottes, den Ruhm des Menschen in den Staub zu legen und für den Menschen das zu tun, was dieser aus eigener Kraft nicht kann. Wenn Menschen ihre eigene Nichtigkeit einsehen, so sind sie vorbereitet, mit der Gerechtigkeit Christi be kleidet zu werden.“ (The Review and Herald, 16. September 1902)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 70.

»So erfahren sie durch die Langmut Gottes Vergebung ihrer in der Vergangenheit liegenden Sünden. Mehr noch: Christus durchdringt die Menschen mit den Eigenschaften Gottes. Er formt den menschlichen Charakter nach dem himmlischen Vorbild und verleiht ihm geistliche Kraft und Schönheit. Dadurch wird gerade die Gerechtigkeit des Gesetzes in Christi Nachfolgern erfüllt.« –Das Leben Jesu, S. 764.

»Durch seinen vollkommenen Gehorsam hat er es jedem Menschen ermöglicht, Gottes Geboten zu gehorchen. Wenn wir uns Christo unterwerfen, so wird unser Herz mit seinem Herzen vereint, unser Wille geht in seinem Willen auf, unsere Gesinnung wird eins mit seiner Gesinnung, unsere Gedanken werden alle unter seine Herrschaft gebracht; wir leben sein Leben. Dies bedeutet, mit dem Kleide seiner Gerechtigkeit bekleidet zu sein. Wenn der Herr dann auf uns blickt, so sieht er nicht das aus Feigenblättern hergestellte Gewand, nicht die Blöße und Häßlichkeit der Sünde, sondern sein eigenes Gewand der Gerechtigkeit, die ja vollkommener Gehorsam gegen das Gesetz Jehovas ist.« –Christi Gleichnisse, S. 309.

»So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist … Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.« (Röm. 8, 1. 34; Jer. 33, 15. 16)

»Die Gerechtigkeit, durch die wir gerechtfertigt werden, ist zugerechnet. Die Gerechtigkeit, durch die wir geheiligt werden, ist verliehen. Die erstere ist unser Titel für den Himmel, die letztere bedeutet unsere Eignung für den Himmel. (The Review and Herald, 4. Juni 1895)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 67.

  • DIE BUSSE

Wir glauben, daß unter dem Einfluß des Wortes Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes der Mensch zur Erkenntnis seines verlorenen Zustandes kommt. (Ps. 32, 1-5; 51, 5. 6; Joh. 16, 7. 8)

»Wahre Buße schließt aufrichtige Traurigkeit über unsere Sünden und Abkehr von ihnen ein … Ergibt sich aber ein Herz dem Einfluß des Geistes Gottes, dann erwacht das Gewissen, dann empfindet der Sünder etwas von der Tiefe und Heiligkeit des göttlichen Gesetzes, der Grundlage seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden … Wir werden sie [unsere Sünden] nicht ablegen, bis wir ihre Sündhaftigkeit erkannt haben. Eine wirkliche Veränderung in unserm Leben wird erst dann eintreten, wenn wir von Herzen der Sünde abgesagt haben.« –Der Weg zu Christus, S. 14. 15. (Siehe 2. Kor. 7, 10)

Wir können ebensowenig ohne den Heiligen Geist, der das Gewissen weckt, Buße tun, wie wir ohne Christus Vergebung unserer Sünden erhalten können.

  • DAS BEKENNTNIS DER SÜNDEN

Wir glauben, daß alle, die ihre Sünde bekennen, Vergebung und Rechtfertigung empfangen; denn Jesus bittet mit seinem Blut für jeden Reuigen. (1 . Joh. 1, 9; 2,  1)

»Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.« (Spr. 28, 13)

»Der Herr fordert nicht, daß wir uns um der Sündenvergebung willen mit Schmerzen beladen. Wir sollen keine langen und beschwerlichen Wallfahrten unternehmen, auch keine quälenden Bußübungen vollziehen, um uns dem Schöpfer Himmels und der Erde zu empfehlen oder damit unsere Sünden abzutragen. Jedem, der seine Sünden bekennt und läßt, soll Gnade zuteil werden …

Wahres Bekenntnis hat stets ein besonderes Merkmal: es gesteht die einzelnen Sünden ein. Es gibt solche, die wir nur Gott bringen dürfen, aber auch solche, die wir unseren Mitmenschen bekennen müssen, die durch unsere Lieblosigkeit manches Unrecht erlitten haben. Schließlich gibt es Sünden von allgemeiner Bedeutung. Diese sollten dann ebenso öffentlich bekannt werden. Alle Geständnisse aber sollten bestimmt und deutlich sein und gerade die Sünden beim Namen nennen, deren wir uns schuldig gemacht haben.« –Der Weg zu Christus, S. 25-27.

  • DIE WIEDERGEBURT

Wir glauben, daß ein Mensch, der Jesus Christus sein Leben übergibt und ihn als seinen persönlichen Heiland annimmt, die Wiedergeburt erleben wird. (Joh. 1, 12. 13)

»Sobald der Geist Gottes in das Herz einzieht, gestaltet er das Leben um. Sündhafte Gedanken werden verbannt, böse Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die Stelle von Ärger, Neid und Zank ein. Traurigkeit verwandelt sich in Freude, und auf dem Angesicht spiegelt sich das Licht des Himmels … Der Segen stellt sich ein, wenn ein Mensch sich im Glauben dem Herrn ergibt. Dann schafft die dem menschlichen Auge unsichtbare Kraft ein neues, dem Bilde Gottes ähnliches Wesen.« –Das Leben Jesu, S. 156. 157.

»Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!« (2 . Kor. 5,  17)

»Der Gegensatz zwischen dem, was wir waren, und dem, was wir nach der Wiedergeburt sind, wird klar vor Augen liegen …

In dem durch die göttliche Gnade wiedergeborenen Herzen ist Liebe die Triebfeder aller Handlungen.« –Der Weg zu Christus, S. 40. 42.

»Bei der Wiedergeburt wird das Herz in Harmonie mit Gott, in Einklang mit seinem Gesetz gebracht. Ist diese gewaltige Umgestaltung im Herzen des Sünders erfolgt, so hat er den Weg vom Tode zum Leben, von der Sünde zur Heiligkeit, von der Übertretung und Empörung zum Gehorsam und zur Treue beschritten. Das alte Leben der Entfremdung von Gott hat aufgehört; das neue Leben der Versöhnung, des Glaubens und der Liebe hat begonnen.« –Der große Kampf, S. 468.

»Die Wiedergeburt ist der einzige Weg, auf dem wir in die Stadt Gottes gelangen können.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 250. (Joh. 3, 3-8; 1, 12. 13; 1. Petr. 1, 23; Jak. 1, 18; 2. Petr. 1, 3. 4)

  • DIE BIBLISCHE TAUFE

Wir glauben, daß die Taufe der Bund eines guten Gewissens mit Gott ist. Der Auftrag Jesu an seine Gemeinde lautet: »… gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes …«(Matth. 28, 18-20)

Christus hat die Taufe als das Zeichen des Eintritts in sein geistliches Reich eingesetzt. Sie stellt das Begräbnis und die Auferstehung Jesu dar, in gleicher Weise das Begräbnis des alten Menschen und die Auferstehung zu einem neuen Leben in Christo. (Apg. 2, 37. 38; 8, 36-39; Röm. 6, 2-5; Kol. 2, 12)

Die Taufe ist das öffentliche Bekenntnis zur Nachfolge Jesu. Sie wird durch Untertauchen im Wasser vollzogen. Eine gründliche Belehrung über die biblischen Wahrheiten und eine Taufprüfung gehen der Glaubenstaufe voraus.        Aus diesem Grund kann die Kindertaufe nur als eine menschliche Einrichtung betrachtet werden, weil jegliche biblische Grundlage fehlt.        Personen, die keinen Unterschied zwischen Recht und Unrecht machen können, werden zur Taufe nicht zugelassen.

Vor der Aufnahme durch Taufe oder Abstimmung sollte jede Seele aus ihrer früheren Kirche oder Gemeinschaft ausgetreten sein.

Die Taufe wird nur zum zweitenmal vollzogen, wenn sie zum ersten Mal nicht in Übereinstimmung mit der biblischen Regel oder auch in Unwissenheit vollzogen wurde. (Apg. 19, 2-6)

  • DIE GEMEINDE DES HERRN

Wir glauben, daß das Haupt der Gemeinde Jesus Christus ist. Die Gemeinde ist ein Zusammenschluß von Gläubigen, die Christus als Erlöser und Herrn angenommen haben und nach seiner Lehre und seinen Geboten leben. (Eph. 5 , 23; 4, 15; Kol. 1,  18)

Die Glieder der Gemeinde werden durch gemeinsame Lehre, Erfahrung, Beratung und Ermahnung in der Schule Christi für die Ewigkeit vorbereitet. (1 . Tim. 3,  15)

Die unveränderliche Richtschnur im Leben und Handeln der Gemeinde ist die Heilige Schrift. Sie enthält die große göttliche Urkunde der Gerechtigkeit und Liebe, die Zehn Gebote Gottes, die uns im Leben Jesu praktisch vorgelebt wurden. Gerade durch die Zehn Gebote war es zu allen Zeiten möglich, die Gemeinde der Übrigen und zugleich den Abfall zu erkennen. (Offbg. 12, 17; 14 ,  12)

»Die Gemeinde ist das von Gott erwählte Werkzeug, Menschen zum Heil zu führen. Sie wurde gegründet, um zu dienen, und ihre Aufgabe ist es, der Welt das Evangelium zu bringen.« –Das Wirken der Apostel, S. 9.

Um der Welt ein Licht sein zu können, bat Jesus in seinem hohenpriesterlichen Gebet um die Einigkeit seiner Nachfolger. (Joh. 17, 21; Eph. 4, 16)

Wir glauben, daß alle Gemeindeglieder aus Liebe zu Gott und seinem Volk die Ordnung der Gemeinde beachten.  (Hebr. 13, 7. 17; 1. Thess. 5, 12. 13) (Anmerkung: Bezugnehmend auf die Gemeindeordnung und -organisation verweisen wir auf das Gemeindehandbuch.)

  • DIE FUSSWASCHUNG

Wir glauben, daß die Fußwaschung dem Abendmahl vorausgehen soll. Sie bereitet das Herz vor, einander in Demut und Liebe zu dienen, und führt dadurch zu einer innigen Gemeinschaft. (Joh. 13, 1-17)

»Diese Worte meinen mehr als nur die körperliche Reinlichkeit. Der Herr spricht hier von einer höheren Reinigung, dargestellt durch die niedrigere … Als sich der Heiland mit dem Schurz umgürtete, um den Staub von ihren Füßen zu waschen, wollte er gerade durch diese Handlung ihr Herz von Eifersucht, Zwietracht und Stolz befreien; dies war die wirkliche Bedeutung der Fußwaschung. Mit dem Geist, der sie damals beherrschte, war nicht einer von ihnen zur Gemeinschaft mit Jesus fähig. Ehe sie nicht den Geist der Demut und Liebe besaßen, waren sie nicht vorbereitet, das Passahmahl zu genießen oder an der Gedächtnisfeier teilzunehmen, die der Heiland gerade einsetzen wollte.« –Das Leben Jesu, S. 646.

  • DAS ABENDMAHL

Wir glauben, daß das Abendmahl ein Gedächtnismahl an Jesu Leiden und Sterben ist.

Das Brot symbolisiert den Leib Jesu Christi, und der unvergorene Wein ist ein Sinnbild seines vergossenen Blutes. (Matth. 26, 26-28; 1. Kor. 10, 16. 17; 11, 23-26)

»Während er mit seinen Jüngern das Passahmahl nahm, setzte er an dessen Stelle den Dienst ein, der an sein großes Opfer erinnern sollte …       Die ungesäuerten Brote, die in der Passahzeit gegessen wurden, liegen vor ihm. Der unvergorene Passahwein steht auf dem Tisch. Für Christus sind diese Dinge Sinnbilder für sein eigenes makelloses Opfer. Nicht verdorben durch Gärung, dem Sinnbild der Sünde und des Todes, weisen sie auf Jesus als „eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“ hin.« –Das Leben Jesu, S. 651. 652.

Durch den Genuß von Brot und Wein geschieht keine Vergebung der Sünden. Es soll als Gedächtnismahl des Leidens und Sterbens Jesu zur Stärkung der Gemeinde dienen.

Zur Vorbereitung gehören Selbstprüfung, Sündenerkenntnis und -bekenntnis und ehrliche Trauer über die Sünde.

»Die Verordnungen der Taufe und des Abendmahles sind zwei gewaltige

Pfeiler, einer am Eingang und einer innerhalb der Gemeinde. Diesen Verordnungen hat Christus den Namen des wahren Gottes eingeprägt.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. II, S. 350.

Am Abendmahl kann nur teilnehmen, wer den Bund mit Gott in der Taufe gemacht hat und ein Glied der Gemeinschaft geworden ist.

»Und der Herr sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise, Passah zu halten. Kein Fremder soll davon essen.« (2. Mose 12, 43)

  • DER GEIST DER WEISSAGUNG

Wir glauben, daß Christus im Alten und Neuen Testament durch seine Propheten zu seiner Gemeinde gesprochen hat. (2. Chron. 20, 20; 2. Petr. 1 , 19-21; Hebr. 1,  1-3)

Die durch die Gabe der Prophezeiung gegebenen Belehrungen haben ihren Ursprung im Himmel und sind die Stimme Gottes an sein Volk. Der Herr hat diese Gabe seiner Gemeinde gegeben, um beachtet und befolgt zu werden, und sie kommt unter der Leitung des Heiligen Geistes zu uns.

Aufgrund von Offbg. 12, 17 und 19, 10 hat der Herr der letzten Gemeinde, die die Gebote Gottes hält, diese Gabe der Weissagung verheißen. In Erfüllung dieser Prophezeiung erweckte der Herr die Prophetengabe unter seinem Volk. Seit dem Jahr 1844 hat Gott Ellen G. White als seine Botin benutzt, um seinen Willen der Gemeinde und der untergehenden Welt kundzutun. Durch ihr Wirken in Wort und Schrift haben unzählige Menschen den Weg zum Frieden mit Gott gefunden.

Alle Merkmale, die einen Propheten als von Gott berufen ausweisen, wie Treue zum Wort Gottes, Glaube an Jesus als Erlöser, Anerkennung der Zehn Gebote, und die Frucht des Heiligen Geistes, finden wir im Leben und Wirken dieser Botin Gottes. Ihre Stellung zur Bibel erklärt sie mit folgenden Worten:       »In seinem Wort hat Gott den Menschen die für das Seelenheil nötige Erkenntnis anvertraut. Die Heilige Schrift soll als eine maßgebende, untrügliche Offenbarung seines Willens angenommen werden. Sie ist der Maßstab für den Charakter, die Verkünderin der Grundsätze, der Prüfstein der Erfahrung. „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.“ (2. Timotheus 3, 16. 17)«  –Der große Kampf, S. 9.

In der Gemeinde Gottes hat es Zeiten gegeben, in denen nicht nur Männer, sondern auch treue Frauen berufen wurden, um dem Volk Gottes lebens- und heilswichtige Botschaften und Warnungen zu übermitteln. Zum Beispiel: Mirjam (2. Mose 15, 20), Debora (Richter 4, 4), Hulda (2. Kön. 22, 14-16), Hanna (Luk. 2, 36), die Töchter des Philippus (Apg. 21, 9).

Die wahre Gemeinde wird daher diese Gabe hoch einschätzen und die vom Herrn gegebenen Belehrungen in Dankbarkeit annehmen und befolgen.       Sobald eine Gemeinde diese Gabe geringschätzt oder verachtet, verachtet sie den Weg, auf dem Gott sie sicher leiten und segnen möchte. (Spr. 29 , 18; 2. Chron. 20,  20)

  • DIE GESUNDHEITSREFORM

– Gesundheit und Ernährung

Wir glauben, daß Gott den Menschen vollkommen schuf. Leib, Seele und Geist gehören dem Herrn. Es ist sein Wille, daß die Menschen sich geistlicher, geistiger und körperlicher Gesundheit erfreuen. Deshalb ist es unsere Pflicht, die göttlichen Gesundheitsregeln zu beachten; nicht nur zu unserem eigenen

Wohl, sondern um der Menschheit besser dienen zu können. (Luk. 9, 2; Thess. 5, 23. 24)

»Die Gesundheitsreform ist ein Zweig des großen Werkes, das ein Volk für die Wiederkunft des Herrn bereit macht. Sie ist mit der dritten Engelsbotschaft so eng verbunden wie die Hand mit dem Körper.« –Counsels on Health(Ratschläge für die Gesundheit), pp. 20. 21.

Als der Schöpfer dem Menschen im Paradies die Nahrung zuwies, zeigte er, was die beste Grundlage für menschliche Ernährung ist. Es ist Pflanzenkost. Getreide, Früchte und Nüsse bilden die von unserem Schöpfer gewählte Kost (1. Mose 1, 29). Später kam noch Gemüse hinzu (1. Mose 3, 18). Deshalb enthalten wir uns des Genusses von allen Arten des Fleisches (seien es Geflügel, Fisch, oder anderes). Außerdem vermeiden wir alkoholische und koffeinhaltige Getränke (z.B. Cola-Getränke), starke Gewürze, scharfen Käse, Bohnen kaffee, schwarzen Tee, Tabak und jegliche Art von Rauschgiften. Wir raten davon ab, Milch und Zucker zusammen zu verwenden. (1. Kor. 6, 19. 20)

Als Adventgläubige erhielten wir auch in bezug auf die Erhaltung unserer Gesundheit durch die Zeugnisse des Geistes der Weissagung viel Licht. In erster Linie sollten wir durch gesunde Nahrungsmittel, die dem ersten Menschenpaar verordnet wurden, sowie durch Anwendung natürlicher Heilmittel, unseren Körper gesunderhalten. Sind wir aber durch äußere, ungesunde Einflüsse, verkehrte frühere Lebensweise, Streß oder andere Faktoren des modernen Lebens krank geworden und auf die ärztliche Hilfe angewiesen, dann sollten wir, wenn möglich, einen gläubigen Arzt aufsuchen. Gerade in solchen Situationen dürfen wir uns auf die Verheißung stützen, daß Gott, der Herr, unser Arzt ist, und er uns in Wirklichkeit helfen und heilen kann. Medikamente sollten nur bei unbedingter Notwendigkeit und mit Vorsicht gebraucht werden. (2. Mose 15, 26)

»Reine Luft, Sonnenschein, Mäßigkeit, Ruhe, Bewegung, richtige Ernährung, die Anwendung von Wasser, Vertrauen in die göttliche Kraft – dies sind die wahren Heilmittel. Ein jeder sollte die Heilkräfte der Natur kennen und wissen, wie sie anzuwenden sind.« –Der Weg zur Gesundheit, S. 85.

– Kleidung

Als Adventgläubige sind wir auch Reformer in der Kleidung. Luxuriöse oder gesundheitsschädigende Kleidung, modische Auswüchse, die die Gesetze des

Anstandes verletzen und unmittelbar zur Verbreitung unsittlicher Zustände beitragen, sowie ungesunde Fußbekleidung, sollten wir nicht tragen.

»Desgleichen daß die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern, wie sich’s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.« (1. Tim. 2, 9. 10; 1. Petr. 3, 3-5; Jes. 3, 16-24)

Äußerer Schmuck, durch den der Blick auf den Träger gelenkt wird, dient nicht zur Ehre Gottes.

Über die Haare sagt uns die Bibel folgendes: »Oder lehret euch auch nicht die Natur, daß es einem Manne eine Unehre ist, so er das Haar lang wachsen läßt, und dem Weibe eine Ehre, so sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr zur Decke gegeben.« (1. Kor. 11, 14. 15)

Wo die Liebe zu Jesus im Herzen wohnt, wird jeder Gläubige ein Vorbild in diesen Dingen sein.

  • DIE OBRIGKEIT

Wir glauben, daß die Obrigkeit von Gott verordnet ist und daß sie als Gottes Dienerin die Aufgabe hat, das Gute zu schützen und das Böse zu bestrafen. (Röm. 13, 3. 4)

Deswegen fühlen wir uns verpflichtet, unsere Aufgaben ihr gegenüber zu erfüllen, soweit wir nicht gezwungen sind, die Gebote Gottes zu übertreten. ( Apg. 4, 19; 5,  29)

Jesus hat gesagt: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.« (Matth. 22, 21) Dementsprechend zahlen wir unsere Steuern und Abgaben.

Wir glauben, daß es nötig ist, für die Obrigkeit zu beten, damit Friede und Ordnung unter den Menschen bestehe, jeder seines Glaubens leben könne und die Verkündigung des Evangeliums Christi nicht gehindert werde. (1 . Tim. 2, 1.  2)

Nach dem sechsten Gebot: »Du sollst nicht töten« (2. Mose 20, 13) und der Lehre Jesu können wir als seine Nachfolger an keinem politischen Plan, Aufruhr, Blutvergießen oder Krieg teilnehmen.

  • DER EID

Wir glauben nach Gottes Wort, daß falsches und unnötiges Schwören Gott ein Greuel ist. (Matth. 5, 34-37; Jak. 5, 12)

Für gewöhnlich ist die Sprache des wahren Gläubigen: »Ja, ja; nein, nein.« Jedoch das notwendige Schwören in Übereinstimmung mit dem Evangelium, nämlich Gott als Zeuge anzurufen, daß das Gesagte Wahrheit ist, ist von Gott gebilligt. (Röm. 1, 9; 5. Mose 6, 13; Das bessere Leben, S. 57-59)

  • DAS HEILIGTUM

Wir glauben, daß der Mittelpunkt des Gottesdienstes in alttestamentlicher Zeit das Heiligtum war; zuerst in Form eines zerlegbaren Zeltes, später als Tempel gebaut. Das irdische Heiligtum bestand aus dem Vorhof, dem Heiligen und dem Allerheiligsten. Im Vorhof wurden die Opfer dargebracht. (Hebr. 9, 1-7) Mittels des Opferblutes wurde die Sünde auf das Heiligtum übertragen und dieses dadurch verunreinigt. Die Opfer, die wegen der Sünde dargebracht wurden, wiesen auf Jesum hin, »Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt«. (Joh. 1, 29) Die Priester waren zu Mittlern zwischen Gott und Menschen ausersehen.

Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, wurde das Heiligtum gereinigt. Der Hohepriester ging ins Allerheiligste und sprengte das Blut vom Sündopfer auf und vor die Bundeslade. Die Ansprüche des Gesetzes waren dadurch erfüllt. (Röm. 6, 23) Danach nahm er als Mittler die Sünden auf sich selbst und trug sie aus dem Heiligtum.  Die Sünden wurden dann auf einen lebenden Bock übertragen, den man anschließend in die Wüste führte. Durch diese zeremoniellen Handlungen wurde das Volk versöhnt und das Heiligtum gereinigt. (3. Mose 16, 15. 16. 20-22)

Dieses Heiligtum auf Erden hatte sein Urbild im Himmel, in dem Jesus heute der Hohepriester ist. Nur durch seinen Vermittlerdienst kann der Gläubige Vergebung, Rechtfertigung und Heiligung erlangen. (1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 8, 1-5; 9, 11. 12. 15; Offbg. 11, 19)

»Das himmlische Heiligtum ist der echte Mittelpunkt des Werkes Christi für die Menschen. Das geht jede Seele an, die auf Erden lebt. Es erschließt unseren Blicken den Erlösungsplan bis an das unmittelbare Ende der Zeit und offenbart den siegreichen Ausgang des zwischen der Gerechtigkeit und der Sünde stattfindenden Kampfes …

Die Fürsprache Christi im Heiligtum droben für den Menschen ist ein ebenso wesentlicher Teil des Heilsplanes wie sein Tod am Kreuz. Mit seinem Tode begann er das Werk, das zu vollenden er nach seiner Auferstehung gen Himmel fuhr. Wir müssen im Glauben „in das Inwendige des Vorhangs“ eingehen, „dahin der Vorläufer für uns eingegangen“.« –Der große Kampf, S. 488.

  • DIE 2300 ABENDE UND MORGEN

Wir glauben, daß die 2300 Abende und Morgen aus Dan. 8, 14 einen bes timmten Zeitabschnitt, der bis in die Endzeit reicht, darstellen. Nach dem Jahr-Tag-Prinzip, wonach bei prophetischer Auslegung ein Tag für ein Jahr gilt (4. Mose 14, 34; Hes. 4, 6), sind die 2300 Tage wirkliche Jahre. Aufgrund von Dan. 9, 24-27 begann diese Zeit mit dem dritten Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems durch König Artaxerxes im Jahre 457 vor Christus. Von dieser längsten prophetischen Zeitspanne in der Bibel sind 70 Wochen (= 490 Jahre) abgeschnitten. Diese Zeit war für das Judenvolk bestimmt und endete im Jahre 34 nach Christus. Die verbleibenden 1810 Jahre führen uns in das Jahr 1844,»in die Zeit des Endes«. (Dan. 8, 17) In diesem Jahr beendete Jesus seinen Dienst im Heiligen und begann als Hohepriester seinen Dienst im Allerheiligsten.

»Wie im irdischen Heiligtum gegen Ende des Festjahres ein Versöhnungsdienst stattfand, so muß, ehe Christi Aufgabe der Erlösung der Menschen vollendet werden kann, das himmlische Heiligtum durch die Entfernung der Sünden versöhnt werden. Dies ist der Dienst, der am Ende der zweitausenddreihundert Tage begann. Zu jener Zeit trat, wie vom Propheten Daniel vorhergesagt wurde, unser großer Hoherpriester in das Allerheiligste, um den letzten Teil seines feierlichen Werkes, die Reinigung des Heiligtums, zu vollziehen …

Im sinnbildlichen Dienst hatten nur die, welche zu Gott kamen, um zu bekennen und zu bereuen, deren Sünden durch das Blut des Sündopfers auf das Heiligtum übertragen worden waren, einen Anteil am Dienste des Versöhnungstages. So werden auch an dem großen Tag der Endversöhnung und des Untersuchungsgerichts nur die Fälle des bekennenden Volkes Gottes in Betracht gezogen …

In Begleitung himmlischer Engel betritt unser Hoherpriester das Allerheiligste und erscheint dort vor Gott, die letzten Handlungen seines Dienstes für die Menschen vorzubereiten, um das Untersuchungsgericht auszuführen und alle die zu versöhnen, die sich der Wohltaten dieser Versöhnung würdig erweisen.« –Der große Kampf, S. 423. 480.

Gemäß dem Dienste im irdischen Heiligtum trat Jesus in dieser Zeit das Abschlußwerk im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums an. Es ist gleichzeitig das Untersuchungsgericht. (Dan. 7, 9. 10. 13) Dabei wird entschieden, wer von den vielen, die in der Erde ruhen, der Auferstehung des Lebens und wer von den Lebenden der Verwandlung würdig ist, um in die ewige Herrlich keit einzugehen. Der Abschluß dieses Versöhnungsdienstes ist gleichzeitig das Ende der Gnadenzeit.

  • DIE PREDIGT DES EVANGELIUMS

Wir glauben an den großen Missionsauftrag Jesu: »Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.« (Matth. 28, 18-20)

Wir betrachten es als ein Vorrecht und eine Pflicht, daß wir an der Verbreitung des Evangeliums durch Wort und Schrift in der ganzen Welt mitwirken dürfen. (Matth. 11, 29. 30; 24, 14; Mark. 16, 15. 16; Apg. 1, 8; Offbg. 14, 6-12)

  • DIE MITTEL ZUR VERKÜNDIGUNG DES EVANGELIUMS

Wir glauben, daß Gott der Eigentümer der Erde ist. »Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnet.« (Ps. 24, 1) Er hat uns als seine Haushalter eingesetzt. Jeder Gläubige hat das Vorrecht und die Pflicht, von seinem ganzen Vermögen und Einkommen, mit welchem ihn Gott gesegnet hat, den Zehnten zu geben.

Der Zehnte dient zur Versorgung der Botschafter, die im Dienste des

Werkes Gottes stehen, und zur Verbreitung des Evangeliums. Weil der Zehnte Gottes Eigentum ist, betrachtet der Herr das Zurückhalten desselben als Betrug. (1. Mose 28, 22; Neh. 13, 10-12; Mal. 3, 6-12; Matth. 23, 23; Hebr. 7, 4-9; 1. Kor. 9, 13. 14)

»Gottes Plan des Zehnten ist schön in seiner Einfachheit und Gleichheit. Alle können ihn mutig im Glauben erfassen; denn er ist göttlichen Ursprungs.

In ihm paart sich Einfachheit mit Nützlichkeit, und es erfordert keine große Gelehrtheit, ihn zu verstehen und auszuführen. Alle haben dadurch Anteil an der Ausbreitung des köstlichen Heilswerkes. Männer, Frauen und Kinder können Schatzmeister für den Herrn werden und mit dazu beitragen, Werkzeuge zu sein, daß allen Ansprüchen an die Schatzkammer Genüge geleistet werden kann.« –Diener des Evangeliums, S. 199.

»Außer dem Zehnten fordert der Herr die Erstlinge unseres gesamten Einkommens.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 29. Auch andere Gaben wie: Missionsgaben, Dankopfer, Sabbatschulgaben, Hebopfer und Armengaben dienen zur Verkündigung und Unterstützung des Evangeliumswerkes.

Mit den erwähnten Gaben bringen wir unsere tiefe Dankbarkeit für die Segnungen und Wohltaten Gottes zum Ausdruck. Treue und Gewissenhaftigkeit im Geben des Zehnten und der Gaben gibt uns die Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen, hilft uns, die Selbstsucht und Habgier zu überwinden, und wird mit dem Segen des Himmels belohnt werden. (2. Kor. 9, 6. 7; Apg. 20, 35)

  • DIE DREI ENGELSBOTSCHAFTEN

Wir glauben, daß die Botschaften in Offbg. 14, 6-12 für die Endzeit gelten. In ihrem Zusammenhang als dreifache Botschaft stellen sie die letzte Warnungs- und Rettungsbotschaft an eine untergehende Welt dar und sollen allen Nationen, Stämmen und Völkern verkündigt werden.

Die Botschaft des ersten Engels weist auf das ewige Evangelium hin und kündigt an, daß die Stunde des Gerichts gekommen ist. Sie fordert alle Menschen auf, den Schöpfergott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn anzubeten. (Offbg. 14, 6. 7)

Die Botschaft des zweiten Engels verkündigt den Fall Babylons. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich falsche und schriftwidrige Religionssysteme gebildet, die zu einer großen Verwirrung (Babylon) geführt haben. In besonderer Weise zeigte es sich dadurch, daß die Kirchen in der Mitte des 19. Jahrhunderts die biblische Botschaft von der nahen Wiederkunft Christi verwarfen.

Mit der Botschaft des dritten Engels wird auf die Folgen der Annahme falscher Religionssysteme hingewiesen. Sie enthält die schrecklichste Dro hung, die je von Gott an Menschen ergangen ist. Das Malzeichen (Sonntag) steht nach Offbg. 14, 9-12 im Gegensatz zum vierten Gebot (Sabbat) der Bibel. (2. Mose 20, 8-11) Die Aufmerksamkeit der Menschheit wird auf das Gesetz Gottes gerichtet, insbesondere auf das Sabbatgebot (das Siegel Gottes).

Der Zweck dieser letzten Gnadenbotschaft ist, die Menschheit auf die Verbindlichkeit aller zehn Gebote Gottes hinzuweisen und ein Volk auf die Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten. Es wird auch darauf hingewiesen, daß die Stunde des Gerichtes begonnen hat und Freispruch von Sündenschuld allein durch Jesus Christus möglich ist. Diese drei Botschaften, die durch die drei Engel versinnbildet sind, rufen eine Reformation hervor, die zur Buße und Bekehrung führt. Die Kennzeichen sind eindeutig: »Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.« (Offbg. 14, 12)

Alle, die diesen Gnadenruf verwerfen, werden die angekündigten Strafgerichte Gottes, die sich in den sieben letzten Plagen über sie ergießen werden, erleiden. (Offbg. 16)

Die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft hat mit der Entstehung der Adventbewegung begonnen und wird ihren Abschluß im lauten Ruf des dritten Engels haben.

  • DER LAUTE RUF UND DER ENGEL VON OFFENBARUNG 18

Wir glauben, daß der laute Ruf des dritten Engels im Jahre 1888 auf der Konferenz zu Minneapolis durch die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« begonnen hat. Das war der Beginn des »Lichtes« des Engels von Offenbarung 18, 1-4.

»Die Zeit der Prüfung kommt bald; denn der laute Ruf des dritten Engels hat bereits begonnen mit der Offenbarung der Gerechtigkeit Christi, dem sündenvergebenden Erlöser. Damit beginnt das Licht des Engels sichtbar zu werden, der die ganze Erde mit seiner Klarheit erfüllen soll.« –Ausgewählte Botschaften, Bd. 1, S. 360. 361.

»Christus unsere Gerechtigkeit« »… ist die Botschaft, die nach göttlichem Befehl der Welt gegeben werden soll. Es ist die dritte Engelsbotschaft, mit lauter Stimme verkündigt und von der Ausgießung seines Geistes im vollen Maße begleitet.« –Zeugnisse für Prediger, S. 76.

Während die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu einem lauten Ruf wächst, kommt ein anderer Engel, um sich diesem Werk anzuschließen.

»Der Engel, der der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft folgt, soll die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchten. Hier wird ein Werk von welt umspannender Ausdehnung und ungewöhnlicher Kraft vorhergesagt …

Diese Bewegung wird der des Pfingsttages ähnlich sein. Wie der „Frühregen“ in der Ausgießung des Heiligen Geistes am Anfang der Apostelzeit fiel, um das Aufsprießen des köstlichen Samens zu bewirken, so wird der „Spät regen“ am Ende der Tage ausgegossen werden, damit die Ernte reife.« –Der große Kampf,S. 611. 612.

Die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« wurde von vielen nicht angenommen, und das hatte große Auswirkungen. Als der Erste Weltkrieg (1914-1918) ausbrach, kam es zu einer schweren Krise. Das vierte und sechste Gebot wurde offen übertreten; doch einige Glieder blieben den Zehn Geboten treu und förderten unter der Leitung vom Geist des Herrn gleichzeitig in mehreren Ländern ein Werk der Reformation.       Es sind gerade die Treuen oder der geweissagte Überrest von Offenbarung 12, 17; 14, 12 und 3, 14-22, den Gott beim Abschluß seines Werkes gebrauchen wird, um die letzte Warnungsbotschaft an die Welt zu richten.

»Offenbarung 18 verweist auf die Zeit, da die Kirche infolge der Verwer fung der drei Engelsbotschaften aus Offenbarung 14, 6-12 völlig den Zustand erreicht haben wird, der durch den zweiten Engel vorhergesagt ist. Das Volk Gottes, das sich noch immer in Babylon befindet, wird dann aufgefordert werden, sich aus dieser Bindung zu lösen. Diese Botschaft ist die letzte, die die Welt erhalten wird, und sie wird ihre Aufgabe erfüllen …

Aber Gott hat noch ein Volk in Babylon, und vor der Heimsuchung durch seine Strafgerichte müssen diese Getreuen herausgerufen werden, damit sie nicht, wie erklärt, teilhaftig werden deren Sünden, damit sie nicht etwas empfangen von deren Plagen. Deshalb ist auch die Bewegung durch den Engel versinnbildet, der vom Himmel herabkommt, die Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchtet und mit Macht und starker Stimme die Sünden Babylons verkündigt. In Verbindung mit seiner Botschaft erklingt der Ruf: „Gehet aus von ihr, mein Volk!“  Diese Ankündigungen bilden mit der dritten Engelsbotschaft die letzte Warnung an die Bewohner der Erde.« –Der große Kampf, S. 393. 605.

  • DIE VERSIEGELUNG DER 144.000

Wir glauben an das Vorhandensein zweier Klassen von Erlösten, wovon die Bibel berichtet, nämlich an die große Schar, die von Adam an beginnt und bis zum Abschluß der Gnadenzeit reicht, und eine Gruppe von 144.000 an der Zahl.

Das Versiegelungswerk der 144.000 hat mit der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft begonnen. Durch ihren Gehorsam gegenüber den zehn Geboten beweisen sie ihre Treue. Sie zeichnen sich durch das Halten des Sabbats aus, der das Siegel Gottes darstellt. Wir glauben, daß die Versiegelung bis zum Abschluß der Gnadenzeit andauert. Das geistliche Israel wird aus allen Völkern, Geschlechtern und Sprachen gesammelt. (Offbg. 7, 2-8; 14, 1-5)

Das Siegel Gottes ist ein Zeichen der Erlösung. Alle diejenigen, die Jesus Christus als ihren Erlöser wählen und sich unter seine Führung stellen, werden in ihrem Charakter eine Veränderung erfahren. Sie erhalten seine Gerechtigkeit, und unter dem Einfluß des Heiligen Geistes werden sie Christus immer ähnlicher und bringen Früchte des Gehorsams. Eine dieser Früchte ist die Beobachtung des heiligen Sabbats, der als Siegel oder Zeichen der Zugehörigkeit zwischen Gott und den Gläubigen bezeichnet wird. (Hes. 20, 12. 20)

Die entschlafenen Versiegelten werden durch eine besondere Auferstehung kurz vor der Wiederkunft Christi mit den lebenden Versiegelten vereinigt. Gemeinsam werden sie hören, wie die Stimme Gottes den Friedens bund mit seinem Volk verkündigt. Als »Erstlinge« der Erlösung werden sie das zweite Kommen Christi bezeugen, die Auferstehung der großen Schar sehen und mit ihr auffahren, um von Christo aufgenommen zu werden. (Dan. 12, 1. 2; Offbg. 1, 7)

»Das Zeichen oder Siegel Gottes wird offenbar in der Feier des SiebentenTag-Sabbats, des Herrn Gedächtnis der Schöpfung … Das Malzeichen des Tieres ist das Gegenstück zu diesem – die Feier des ersten Tages der Woche …

Von den Zehn Geboten trägt allein das vierte das Siegel des großen Gesetzgebers, des Schöpfers Himmels und der Erde.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III,  S. 198. 12.

  • DIE WIEDERKUNFT JESU

Wir glauben, daß die Wiederkunft Jesu Christi für alle Menschen sichtbar und hörbar sein wird. (Offbg. 1, 7; Matth. 24, 30; Mark. 13, 26. 27; Apg. 1, 9-11; 1. Thess. 4, 16. 17)

Die Kinder Gottes aller Zeiten haben auf dieses glorreiche Ereignis voll Sehnsucht gewartet. Henoch, »der siebente von Adam«, predigte schon davon, Abraham »wartete auf eine Stadt … deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.«Die Propheten weissagten davon, und Jesus gab die unumstößliche Versicherung, daß er wiederkommt, um seine Brautgemeinde zu sich zu holen. (Matth. 5, 8; Jud. 14. 15; Hebr. 11, 8-10; Joh. 14, 1-3)

Die auf Jesu Wiederkunft gewartet haben, werden bei seinem Erscheinen voll Freude ausrufen: »Siehe, das ist unser Gott, auf den wir harren, und er wird uns helfen; das ist der Herr, auf den wir harren, daß wir uns freuen und fröhlich seien in seinem Heil.« (Jes. 25, 9)

Die Wiederkunft Jesu Christi bildet den Höhepunkt des Erlösungsplanes. Die auferstandenen und lebenden Gläubigen werden dann in den Wolken dem Herrn Jesus entgegengerückt, um immer bei ihm zu sein.       Die Zeichen der Zeit, von denen Jesus in Matthäus 24, Lukas 21 und Markus 13 gesprochen hat, zeigen uns, daß die Wiederkunft Christi sehr nahe ist. (2. Petr. 3, 9-12; 1. Thess. 5, 2-7; 2. Tim. 3, 1-5; Offbg. 19, 7. 8)

Tag und Stunde seines Kommens sind uns verborgen. (Matth. 24, 36)

Deshalb sollten wir jederzeit bereit sein. (Matth. 24, 42-44)

  • DER ZUSTAND DER TOTEN

Wir glauben, daß der Tod der Sünde Lohn ist. Im Tod weiß der Mensch nichts. Jesus vergleicht den Tod mit einem Schlaf. (Joh. 11, 11-14)       Alle Menschen, ob gut oder böse, befinden sich im Tod in einem unbewußten Zustand. (Pred. 9, 5. 6; Hiob 14, 12)

Nur Gott, der allein Unsterblichkeit hat, schenkt den Erlösten bei der Auferstehung ewiges Leben. (1. Tim. 6, 15. 16; 1. Thess. 4, 13-17; 1. Kor. 15, 51-55)

  • DIE AUFERSTEHUNG

Wir glauben, daß bei der Wiederkunft Jesu Christi die gerechten Toten in einem unsterblichen Zustand auferstehen und zusammen mit den lebenden Heiligen vom Herrn Jesus entrückt werden. (1. Thess. 4, 13-18; Röm. 6, 5; Kor. 15, 51-53; Offbg. 20, 6)

Die Gottlosen werden tausend Jahre später auferstehen, um ihr endgültiges Urteil zu empfangen. (Offbg. 20, 5, erster Teil)

  • DIE TAUSEND JAHRE

Wir glauben, daß die tausend Jahre den Zeitraum zwischen der ersten und zweiten Auferstehung bilden.

»Bei der Wiederkunft Christi werden die Gottlosen von der ganzen Erde vertilgt, verzehrt von dem Geist seines Mundes und vernichtet durch den Glanz seiner Herrlichkeit.« –Der große Kampf, S. 656 (2. Thess. 1, 6-8; 2, 8; Jes. 24, 12. 22)

In dieser Zeit existiert auf unserer Erde kein menschliches Leben mehr. Durch gewaltige Naturkatastrophen befindet sich die Erde in einem Zustand der völligen Verwüstung. (Jer. 4, 23. 24; 25, 32. 33)

Während der tausend Jahre leben und regieren die Heiligen mit Christus im Himmel und halten über die gefallenen Engel und Gottlosen das Gericht. Die Erde befindet sich in einem verwüsteten Zustand. Nur Satan und seine Engel leben hier. (Der große Kampf, S. 657; Offbg. 20, 1-3)

Am Ende der tausend Jahre kommt Christus mit allen Heiligen auf diese Erde. Dann werden die Gottlosen von den Toten auferweckt. Danach wird die Heilige Stadt herunterkommen, und Satan und seine Engel werden mit den auferstandenen Gottlosen die Heilige Stadt umringen. Gott wird Feuer vom Himmel fallen lassen, und Sünde und Sünder werden auf ewig vernichtet, wodurch die Erde gereinigt wird. (Offbg. 20, 4. 5, erster Teil, 7-10; Mal. 3, 19. 21)

DIE HEIMAT DER ERLÖSTEN

Wir glauben, daß der Herr nach den tausend Jahren Himmel und Erde er neuern wird. Diese neue Erde wird die Heimat der Erlösten sein. Das neue

Jerusalem wird die Hauptstadt dieses ewigen Reiches sein. Der König aller Könige wird dort seinen Thron haben. (Jes. 45, 18; 65, 17; Offbg. 21, 1-3)

Durch den weise gelegten Erlösungsplan, der sich auf der ewigen Liebe Gottes gründet, dürfen alle Erlösten, befreit von der Bedrohung durch Krankheit, Leid und Tod, sich der ewigen Gegenwart Gottes erfreuen. (Jes. 65, 25; 2 . Petr. 3,  13)

»Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!« ( Offbg. 21,  3-5)

Über die Organisation der Gemeinde sowie Rechte und Pflichten ihrer Glieder weisen wir auf unser Gemeindehandbuch hin.[:de]


VORWORT

So lange die Gemeinde Gottes noch in dieser finsteren Welt ist, um gegen jegliche Art falscher Lehre zu kämpfen, muß sie über ein gut definiertes Glaubensbekenntnis verfügen, damit ihre Glieder wissen, was sie als gegenwärtige Wahrheit glauben und predigen sollen. Aus diesem Grund mußten die Kinder Gottes Jahrhundert um Jahrhundert und anläßlich eines Abfalls nach dem andern hinsichtlich der Lehre Grundsätze aufstellen, die sie in der Welt als sein Volk ausweisen.

Als die Reformationsbewegung durch Gottes Gnade, in Übereinstimmung mit der Prophezeiung und aufgrund des Abfalls im Adventvolk während des ersten Weltkrieges als Überrest entstand, wurde eine Wiederherstellung und Erhöhung der biblischen Glaubensgrundsätze erforderlich, die das endzeitliche Volk Gottes auszeichnen. Auf der Generalkonferenz 1925 in Deutschland wurden deshalb die 37 Glaubensgrundsätze angenommen, die wir heute in überarbeiteter Fassung unserem Volk geben. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, daß diese Grundsätze eine Leitlinie jeder Seele sein mögen, die Jesus als persönlichen Heiland liebt, und daß sie dazu beitragen, daß die Einigkeit im Glauben gemäß dem Willen Gottes erlangt wird.

Die Brüder der Generalkonferenz Juli 1997

  1. DIE HEILIGE SCHRIFT

Wir glauben, daß die Bibel Gottes Wort ist. Gott selbst ist der Urheber. Im Alten und im Neuen Testament offenbart er uns seinen Willen. (1. Thess. 2 , 13; Ps. 119, 105; Jer. 15,  16)

Sie ist direkt von Gott inspiriert, denn der Heilige Geist hat den Verstand der Schreiber erleuchtet. (2. Petr. 1, 19-21; 2. Tim. 3, 15-17)

Sie berichtet vom Ursprung unserer Welt und des Menschen geschlechtes, vom Eindringen der Sünde und vom göttlichen Plan der Erlösung. Nur durch Jesus kann ein glückliches, ewiges Leben auf der neuen Erde erlangt werden.

Sie enthält Aussagen, die uns vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse enthüllen. Die schon erfüllten Vorhersagen sind ein Beweis ihres göttlichen Ursprungs.  (Jes. 46, 9. 10)

In der Bibel werden uns die nötige Erkenntnis und der Weg für unser Seelenheil gezeigt.

Die Heilige Schrift als die wahrhaftige und vollständige Offenbarung Gottes, ist die einzige untrügliche Richtschnur unseres Glaubens und Lebens.

  • GOTT VATER

Wir glauben an einen ewigen, allmächtigen, allgegenwärtigen und allwissenden Gott. Er ist der Schöpfer, Lenker und Erhalter des gesamten Universums. (1. Mose 17, 1; Ps. 90, 1. 2; 91, 1. 2; 139, 1-12; Jes. 44, 6; 45, 5. 6. 18; 1 . Tim. 6,  16)

Wir glauben, daß »Gott ist Geist« und ein persönliches Wesen. (Joh. 4, 24) Durch die Erschaffung des Menschen nach »seinem Bild« hat er sich als persönlicher Gott offenbart. (1. Mose 1, 26. 27; Dan. 7, 9. 10)

Nur durch den Glauben an Christus können wir zu Gott kommen. (Hebr. 11 ,  6)

  • JESUS CHRISTUS

Wir glauben, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Er ist das Ebenbild seines Vaters. (Hebr. 1, 1-3. 8; Kol. 1, 15; 2, 9; 1. Tim. 3, 16)

Wir glauben, daß Jesus Christus schon im Himmel in göttlicher Gestalt, ehe er auf die Erde kam, existierte. (Joh. 1, 1. 2; Phil. 2, 5. 6; Kol. 2, 9; Joh. 1 , 14; Micha 5,  1)

Auf dieser Erde wurde er von der Jungfrau Maria geboren, »empfangen … von dem heiligen Geist.« (Matth. 1, 18-23)

Durch ihn hat Gott alles geschaffen. (Joh. 1, 1-3; Kol. 1, 16. 17)

»Gott hat sich in seinem Sohn als ein persönliches Wesen offenbart. Jesus, der Glanz der Herrlichkeit des Vaters und das Ebenbild seines Wesens (Hebr. 1, 3), war in der Gestalt eines Menschen hier auf Erden.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 223.

Durch seine Menschwerdung, seinen Kreuzestod und seine Auferstehung offenbarte sich Jesus als Erlöser. Er ist der alleinige Mittler zwischen Gott und dem gefallenen Menschengeschlecht. Sein Leben ist ein einmaliges Beispiel für die ganze Menschheit und besonders für alle seine Nachfolger. (Apg. 4, 12; Phil. 2, 5-8; 1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 2, 17; 1. Petr. 2, 21; 5. Mose 18, 15; Joh. 18, 37)

Heute ist er unser Hohepriester im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums und führt das abschließende Werk der Versöhnung durch. (Hebr. 8, 1. 2; 7, 24. 25; 4, 15. 16; 9, 24-26)

  • DER HEILIGE GEIST

Wir glauben, daß der Heilige Geist von Anfang an wirksam war und bei der Erlösung ständig wirksam ist. (1. Mose 1, 2; Ps. 51, 13; Jes. 63, 10. 11)       Über sein Wirken an den Herzen der Menschen berichtet uns die Bibel schon auf ihren ersten Seiten. (1. Mose 6, 3)

Wir glauben, daß der Heilige Geist der Vertreter Christi auf Erden ist. Er überführt von der Sünde, leitet zur Buße und zur Bekehrung. Er erneuert und verwandelt den Menschen. Auch führt er zur Wahrheit und Erkenntnis des göttlichen Willens und gibt Kraft zum Gehorsam und Sieg über die Sünde. (Joh. 3, 5. 6; 14, 16. 17; 16, 13)

Eine gottgewollte Auslegung der biblischen Wahrheiten ist nur durch den Heiligen Geist möglich. (Joh. 14, 26; Apg. 1, 8) Doch die Natur des Heiligen Geistes bleibt ein Geheimnis. –Das Wirken der Apostel, S. 53.

Nach dem Auftrag Jesu soll die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen werden. (Matth. 28, 18-20)

  • DER URSPRUNG DES MENSCHENGESCHLECHTES

Wir glauben, daß Gott am sechsten Tag der Schöpfung den Menschen zu seinem Bilde schuf, vollkommen und mit der Fähigkeit freier Willensentscheidung. (1. Mose 1, 26-28)

»Sein Wesen war in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Er vermochte göttliche Gedanken zu erfassen. Seine Empfindungen waren rein. Seine Triebe und Neigungen wurden von der Vernunft beherrscht. Er war heilig und glücklich …« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

Der Ursprung des Menschengeschlechts ist verständlich. Der göttliche Schöpfungsplan ist so klar abgefaßt, daß er keine Veranlassung zu irrigen Schluß folgerungen gibt.

»Es gibt auch keinen Grund für die Annahme, der Mensch habe sich aus niederen Formen tierischen oder pflanzlichen Lebens Schritt für Schritt entwickelt. Solche Lehre erniedrigt das große Werk des Schöpfers auf die Ebene enger, irdischer Vorstellungen.« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

  • DER PLAN DER ERLÖSUNG

Wir glauben, daß der Mensch durch seinen Ungehorsam gegenüber dem göttlichen Gebot die Sünde in die Welt brachte. (1. Mose 2, 16. 17; 3, 6) Die Natur des Menschen wurde dadurch böse. Die Folge der Sünde ist der Tod. (Röm. 5, 12; 6, 23; Ps. 14, 3; Hiob 14, 4)

»Gott ist Liebe.« Diese unergründliche Liebe hatte einen Weg der Rettung für die verlorene Menschheit vorgesehen. Es gab keine andere Möglichkeit, als daß Jesus die Sündenschuld und -strafe auf sich nahm. (1. Joh. 4, 16; Joh. 3 , 16; Jes. 53, 4-6; 1. Petr. 2,  24)

Nur durch den stellvertretenden Opfertod Jesu und sein gerechtes Leben, sind Vergebung der Sünden und Rechtfertigung möglich. (Röm. 4, 25; 5, 1; 3, 24) Jesus Christus ist das von Gott vor Grundlegung der Welt vorgesehene Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. (Joh. 1, 29; 1. Petr. 1, 18-20)

Durch den Glauben an Jesus als persönlichen Heiland, der sich in treuem Gehorsam erweist, erhält der Sünder das ewige Leben. Gehorsam ist die echte Frucht der Erlösung. (Röm. 8, 1-4; Joh. 14, 15. 21)

Aus Liebe und Dankbarkeit für Gottes unermeßliche Gabe ist der Gläubige durch die Kraft des Heiligen Geistes allen Forderungen Gottes gehorsam. ( Eph. 2, 8. 9; Joh. 15, 10; 1. Joh. 5,  3)

  • DAS GESETZ GOTTES – DIE ZEHN GEBOTE

Wir glauben, daß die Zehn Gebote vollkommen sind und als Richtlinien des Lebens und des Handelns für alle Menschen Gültigkeit haben. (Pred. 12, 13; Matth. 5, 17. 18; Röm. 3, 28. 31; 7, 12; Offbg. 12, 17; 14, 12)

Die Bibel lehrt, daß Gott selbst die Zehn Gebote am Berg Sinai gesprochen und mit seinem eigenen Finger auf die zwei Steintafeln geschrieben hat. (2 . Mose 31, 18; 32, 15. 16; 5. Mose 4,  12. 13)

Durch Anerkennen und Halten der heiligen Zehn Gebote Gottes zeigen wir, daß wir Gott, den Vater, und seinen Sohn lieben. Das Gesetz Gottes ist eine Offenbarung seines Willens und Wesens. Es ist ein Abbild der göttlichen Vollkommenheit und spiegelt den wahren Charakter Gottes wider. Im Gesetz zeigt sich besonders das Prinzip der Liebe, Gerechtigkeit und der göttlichen Ordnung. (Röm. 13, 10; 1. Joh. 5, 3)

Da es geistlich ist, kann es nur durch die Kraft Gottes und den Glauben an Jesus Christus gehalten werden. Auch bei Prüfungen und Verfolgungen sollte deshalb die einzige Antwort sein: »Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.« (Apg. 5, 29)

Die Zehn Gebote, die Gott gegeben hat (2. Mose 20, 2-17), lauten:

I

»Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.«

II

»Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.«

III

»Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.«

IV

»Gedenke des Sabbattags, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.«

V

»Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.«

VI

»Du sollst nicht töten.«

VII

»Du sollst nicht ehebrechen.«

VIII

»Du sollst nicht stehlen.«

IX

»Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.«

X

»Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.«

  • DAS VIERTE GEBOT – DER SABBAT

Wir glauben, daß das vierte Gebot, wie auch alle anderen, unveränderlich ist und für alle Menschen Gültigkeit hat. Der Sabbattag wurde nach sechs Schöpfungstagen von Gott eingesetzt, gesegnet und geheiligt sowie durch die Ruhe Gottes ausgezeichnet. Er wurde als Gedächtnistag der Schöpfung und Ruhetag für die Menschen gegeben.

Deshalb wird er auch als Tag des Herrn bezeichnet. Gott gebietet uns, diesen Tag zu heiligen durch Arbeitsruhe, durch Anbetung und religiösen Dienst. Der Sabbat ist zugleich ein Sinnbild unserer Erlösung, ein Zeichen unserer Heiligung, ein Zeugnis unseres Gehorsams und ein Vorgeschmack des ewigen Lebens im Reiche Gottes. Der göttliche Ruhetag ist das besondere Zeichen seiner gehorsamen Kinder in der Endzeit. (1. Mose 2, 1-3; 2. Mose 20, 8-11; 31, 15; 3. Mose 23, 3; Mark. 2, 27. 28; Luk. 16, 17)

Am Freitag (Rüsttag) sollen alle Vorbereitungen für den siebenten Tag beendet werden. Dazu gehören u. a. Speisezubereitung für den Sabbattag, Reinigung der Wohnung, Vorbereitung der Kleidung und das Baden, so daß wir mit Ruhe und Sammlung in den Sabbattag eintreten können. (2. Mose 16, 23)

»Noch etwas muß am Rüsttag besonders beachtet werden. An diesem Tage sollte alles Trennende zwischen Geschwistern, sei es in der Familie oder in der Gemeinde, beseitigt werden. Reinigt eure Seelen von Bitterkeit, Zorn und allem Bösen. In demütigem Geiste „bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet“. (Jak. 5, 16.)« –Aus der Schatz kammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 17.

Über das Reisen lesen wir: »Es mag notwendig sein, am Sabbat zu reisen, um Gemeinden, die unsres Dienstes bedürfen, zu besuchen und ihnen die Botschaft zu verkündigen, die sie nach dem Willen des Herrn hören sollen. Doch soweit als möglich sollten wir unsre Fahrkarten und alles sonst Notwendige an irgendeinem andern Tag besorgen. Begeben wir uns auf eine längere Reise, dann sollten wir uns nach Möglichkeit so einrichten, daß wir unsern Bestimmungsort nicht am Sabbat erreichen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, 20. 21.

Alle weltlichen und geschäftlichen Reisen, Besprechungen und Tätigkeiten sind am Sabbat zu unterlassen. Die Unterhaltung sollte einen geistlichen Charakter haben und zum Lobe Gottes und der geistlichen Erbauung dienen. (Jes. 58, 13. 14)

»Gott hat angeordnet, daß die Kranken und Leidenden versorgt werden. Diese Arbeit, mit der man es ihnen behaglich zu machen sucht, ist ein Werk der Barmherzigkeit und keine Übertretung des Sabbats. Aber man vermeide alle unnötige Arbeit.« –Patriarchen und Propheten, S. 270.

Auch erbitten wir für unsere Kinder um Befreiung vom Besuch weltlicher Schulen am Sabbat.

Nach der Schöpfungsordnung beginnt und endet ein Tag mit dem Sonnenuntergang. Somit beginnt der Sabbat am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang und endet Sabbatabend mit Sonnenuntergang. (1. Mose 1 , 5; 3. Mose 23, 32; Luk. 4,  31. 40)

  • DIE EHE

Wir glauben, daß Gott die Ehe im Paradies eingesetzt hat und sie von ihm gesegnet und geheiligt wurde.

»Der Schöpfer des Weltalls wurde auch der Urheber dieser Einrichtung … Sie gehört zu den ersten segensvollen Einrichtungen Gottes für den Menschen, die Adam nach dem Sündenfall mit aus dem Paradies nahm.« –Patriarchen und Propheten, S. 22.

Sie wurde eingesetzt, a) damit sich Mann und Frau ergänzend in Liebe helfen sollten (1. Mose 2, 18), b) damit sich das Menschengeschlecht fortpflanze. (1. Mose 1, 27. 28; 1. Kor. 7, 1-9)

Die Ehe ist ein Bund, der auf lebenslänglicher Liebe und Treue zwischen einem Mann und einer Frau gegründet sein sollte. (Matth. 19, 4; Mal. 2, 14, letzter Teil) Auf die Grundsätze der Selbstlosigkeit, der Liebe, Wertschätzung, Achtung, Opferbereitschaft und Verantwortung hat Gott die Ehe gegründet. Der Mann wurde zuerst geschaffen; er ist der natürliche Lenker und Träger der Familie. Die Frau soll die Führung des Mannes achten, der Mann aber seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat, für die er in den Tod gegangen ist. (Eph. 5, 23. 25)

Wahrhaftige Ehe ist also geistliche, geistige und körperliche Einheit: Zusammenklang des Glaubens, der Herzen und der Körper. Frau und Mann bilden ein Fleisch. (1. Mose 2, 24; Matth. 19, 5. 6)

Wir glauben, daß Christen den Grundsatz der Mäßigkeit beachten sollen, damit nicht ihre körperlichen und geistigen Kräfte auf dem Altar der Leidenschaft und niedrigen fleischlichen Lüste geopfert werden. Die in dieser Hinsicht in Gottes Wort gegebenen Ratschläge sind uns Wegweiser zur Reinheit und zu einem Gott wohlgefälligen Leben. (1. Thess. 4, 3-5)

Wir glauben, daß Gemeindeglieder nicht mit Andersgläubigen oder Ungläubigen in den Ehestand treten sollen. Die Heilige Schrift betrachtet eine solche Eheschließung als eine Sünde. (5. Mose 7, 3. 4. 6; 2. Kor. 6, 14. 15)  Wir glauben, daß die Ehescheidung nicht Gottes Wille ist. (Matth. 19, 3-9; Mark. 10, 9-12; Röm. 7, 1-3; 1. Kor. 7, 10. 11)

»Bei den Juden war es zulässig, daß ein Mann wegen irgendeiner geringfügigen Ursache die Ehescheidung vollziehen konnte, wonach es der Frau freistand, sich wieder zu verheiraten. Diese Sitte hatte aber großes Elend und viele Sünden im Gefolge. Jesus sprach es in der Bergpredigt ganz klar aus, daß die Auflösung der ehelichen Verbindung unstatthaft sei, wenn es sich nicht gerade um Treubruch der einen Seite handelt. Er sagte später einmal: „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, und freit eine andere, der bricht die Ehe.“« –Das bessere Leben, S. 55. Außerdem, wenn sich Ehe leute trennen oder scheiden, dann bleiben sie unverheiratet, bis wieder eine Versöhnung stattfindet. (1. Kor.  7, 10. 11. 39)

»Dieses Gelübde verknüpft die Geschicke zweier Menschen durch Bande, die nur durch den Tod getrennt werden sollten.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. I, S. 531.

Wir glauben ferner, daß die Ehe vor der Obrigkeit und der Gemeinde geschlossen werden soll.

Auch sollten sich alle, die in den Ehestand eintreten wollen, nach reichlicher Überlegung und ernstem Gebet von gläubigen Eltern und Seelsorgern beraten lassen.

  • DIE VERÄNDERUNG DES GESETZES GOTTES

Wir glauben, daß die Weissagung in Dan. 7, 25 – »wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern« – sich erfüllt hat. Das zweite Gebot, das die Bilder verehrung und -anbetung verbietet, nahm man von den Zehn Geboten heraus. Den im vierten Gebot verordneten Sabbattag veränderte man durch die unberechtigte Einführung des ersten Wochentages, des Sonntags, zum staatlichen und kirchlichen Ruhetag. Das zehnte Gebot teilte man in zwei Teile, damit wieder die Zahl »Zehn« hergestellt wurde.

  • DAS ZEREMONIALGESETZ MOSES

Wir glauben, daß Gott durch Mose dem Volk Israel verschiedene Vorschriften gab, die sich auf das Opfersystem und auf Zeremonien im Tempeldienst beziehen. Sie veranschaulichten das Erlösungswerk Christi. Diese Vorschriften waren ein Schatten und ein Sinnbild der zukünftigen Dinge. Die Gültigkeit dieses Gesetzes hat aufgehört, als Jesus am Kreuz ausrief: »Es ist vollbracht!« (Hebr. 10, 1; Kol. 2, 17)

»Als Jesus auf Golgatha starb, rief er aus: „Es ist vollbracht!“ und „der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus.“…  Das Zerreißen des Vorhanges im Tempel zeigte, daß die jüdischen Opfer und Verordnungen nicht länger angenommen würden. Das große Opfer war gebracht und angenommen worden …« –Erfahrungen und Gesichte, S. 245. 252.

– Die Zeremonial- oder Schattensabbate

Wir glauben, daß die zeremoniellen Sabbate, von denen Paulus in Kol. 2, 16. 17 und in Gal. 4, 10 schreibt, nur ein Schatten auf Christi Opfertod und die Erlösung waren.

Sie dürfen daher nicht mit dem wöchentlichen Sabbat verwechselt werden, der den Menschen als Ruhetag gegeben wurde. Er ist der Tag des Herrn, der bei der Schöpfung eingesetzt wurde. (1. Mose 2, 1-3; 2 . Mose 20, 8-11; 3. Mose 23, 3; Jes. 58, 13; Mark. 2,  27. 28)       Das Zeremonialgesetz hatte folgende Schattensabbate:

Fest der ungesäuerten Brote: Das Passahfest ging dem Fest der ungesäuerten Brote voraus. Der 15. und 21. Tag des ersten Monats vom jüdischen Jahr wurden als Sabbate gefeiert, an denen keine Dienstarbeit verrichtet werden durfte. (3. Mose 23, 5-8)

Pfingsten oder Wochenfest: Der 50. Tag, gerechnet ab dem 16. Tag des ersten Monats, wurde als Sabbat gefeiert. (3. Mose 23, 15. 16. 21; 2. Mose 34 ,  22)

Sabbat des Blasens: Der 1. Tag des siebenten Monats, der Tag des Posau nen blasens, wurde zur Vorbereitung auf den Versöhnungstag gehalten. (3 . Mose 23,  24. 25)

Versöhnungstag: Der 10. Tag des siebenten Monats, bekannt als Versöhnungstag, wurde als großer Sabbat bezeichnet. Er bildete den Höhepunkt in der Reihe der Schattensabbate. (3. Mose 23, 27. 28. 31. 32)

Laubhüttenfest: Der 15. und 22. Tag des siebenten Monats wurde als Sabbat des Laubhüttenfestes freudig gefeiert. (3. Mose 23, 34-36. 39. 40)       Wenn Jesus durch seinen Tod den wöchentlichen Sabbat aufgehoben und den Sonntag eingesetzt hätte, müßte ein ausdrückliches Gebot dafür in der Bibel zu finden sein. Weder Jesus noch die Apostel berichten von einer solchen Veränderung. Im Gegenteil. Das beweisen folgende Stellen: Matth. 5, 17. 18; 24 , 20; Apg. 13, 13. 14. 42-44; 16, 13; 17, 2; 18,  2-4. 11.

  • DER ZUSTAND DES MENSCHEN

Wir glauben, daß nach dem Sündenfall der Mensch seine hohe Stellung vor Gott verloren hat. Seitdem stehen alle Menschen unter der Sünde mit deren Folgen. Sie werden mit Schwachheit und Neigung zum Bösen geboren und sind der Macht des Todes unterworfen.

»Durch die Übertretung wurde der Mensch so geschwächt, daß es ihm unmöglich war, aus eigener Kraft der Sünde Widerstand zu leisten …

Mit dem Sündenfall entfernte sich der Mensch von Gott; die Erde wurde vom Himmel getrennt. Über den Abgrund, der dazwischen lag, führte keine Verbindung.« –Der Weg zu Christus, S. 9. 12.

»Als der Mensch das göttliche Gesetz übertrat, wurde seine Natur böse…« –Der große Kampf, S. 508.

»Der Mensch war durch die Sünde so entartet, daß er aus eigener Kraft nicht wieder mit dem in Übereinstimmung kommen konnte, dessen ganzes Wesen Reinheit und Güte ist.« –Patriarchen und Propheten, S. 41.

Dadurch ist die Lage aller Menschen hoffnungslos geworden. (Röm. 5, 12; 3, 10-12; 6, 23; Ps. 51, 7; Matth. 15, 18-20; Gal. 5, 19-21; Röm. 7, 18-20)

  • DAS GNADENANGEBOT GOTTES

Wir glauben, daß Gott so sehr die Welt liebte, daß er seinen Sohn in diese Welt sandte, um die Menschheit zu retten. Obwohl überall Verderbtheit und Trotz herrschten, war ein Weg der Erlösung für die Menschheit schon vorgesehen. (Eph. 1, 4;  2, 8; 1. Petr. 1, 19. 20)

Jesus Christus wurde als Mensch geboren und war in allen Dingen seinem Vater gehorsam. Durch sein Leben und seinen stellvertretenden Tod wurde die Grundlage der Versöhnung und Erlösung geschaffen. Er wurde um unserer Rechtfertigung willen auferweckt, fuhr auf gen Himmel, um im himmlischen Heiligtum durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit den bußfertigen Sünder mit Gott zu versöhnen und zu rechtfertigen. Durch diese rettende Heilstat zeigen sich die Gerechtigkeit und Güte Gottes. Unsere Sünde wurde in Christus verurteilt, und gleichzeitig wurde uns ein Weg der Vergebung aufgezeigt. (Röm. 3, 24)

»Unbegrenzt sind die Gnadengaben und Verheißungen Gottes für uns. Der Gnadenthron selbst hat die größte Anziehungskraft, weil dort der thront, den wir Vater nennen dürfen …

Sobald sich ein Kind Gottes dem Gnadenthron nähert, wird es ein Schützling des großen Fürsprechers. Bei der ersten Äußerung von Reue und der Bitte um Vergebung nimmt Jesus sich der Sache des Bittenden an, macht sie zu seiner eigenen und bringt das Flehen als sein Bitten vor den Vater.

Wenn Christus für uns bittet, öffnet der Vater alle Schätze seiner Gnade, damit wir sie uns aneignen, uns daran erfreuen und sie andern mitteilen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 24.

Wir glauben, daß wir durch die Gnade Gottes zu seinen Kindern werden. Sie bewirkt unsere Erlösung, Wiedergeburt und Annahme als Miterben Christi. (Tit. 2, 11; Joh. 1, 16; 1. Petr. 1, 13)

Gnade ist unverdiente Gunst. Sie besteht darin, daß Gott seinen Sohn an unserer Statt in den Tod gegeben hat. Durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit kann der bußfertige Sünder vor Gott bestehen. (1. Joh. 1, 7)

  • CHRISTUS UNSERE GERECHTIGKEIT

Wir glauben, daß ohne die Gerechtigkeit Jesu Christi kein sterblicher Mensch vor dem heiligen Gott bestehen kann. Der Prophet Jesaja drückt sich folgendermaßen aus: »Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid …« (Jes. 64, 5)

Um diesen so wichtigen Gegenstand für unser Glaubensleben deutlich darzustellen, lassen wir einige Zeugnisse folgen:

»Seitdem wir unter der Sünde stehen und der Heiligkeit mangeln, sind wir nicht fähig, dem Gesetz vollkommenen Gehorsam zu leisten. Wir haben keine eigene Gerechtigkeit, mit der wir den Forderungen des göttlichen Gesetzes genügen könnten. Aber Christus hat sich für uns ins Mittel gelegt. Er weilte auf Erden unter den gleichen Prüfungen und Versuchungen, die über uns kommen; doch er lebte ohne Sünde. Er starb für uns und bietet sich nun an, unsere Sünden auf sich zu nehmen und uns seine Gerechtigkeit zu geben.« –Der Weg zu Christus, S. 44. (Röm. 5, 1;1, 16. 17; 3, 23. 24)

»Was ist Rechtfertigung durch den Glauben? Es ist das Werk Gottes, den Ruhm des Menschen in den Staub zu legen und für den Menschen das zu tun, was dieser aus eigener Kraft nicht kann. Wenn Menschen ihre eigene Nichtigkeit einsehen, so sind sie vorbereitet, mit der Gerechtigkeit Christi be kleidet zu werden.“ (The Review and Herald, 16. September 1902)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 70.

»So erfahren sie durch die Langmut Gottes Vergebung ihrer in der Vergangenheit liegenden Sünden. Mehr noch: Christus durchdringt die Menschen mit den Eigenschaften Gottes. Er formt den menschlichen Charakter nach dem himmlischen Vorbild und verleiht ihm geistliche Kraft und Schönheit. Dadurch wird gerade die Gerechtigkeit des Gesetzes in Christi Nachfolgern erfüllt.« –Das Leben Jesu, S. 764.

»Durch seinen vollkommenen Gehorsam hat er es jedem Menschen ermöglicht, Gottes Geboten zu gehorchen. Wenn wir uns Christo unterwerfen, so wird unser Herz mit seinem Herzen vereint, unser Wille geht in seinem Willen auf, unsere Gesinnung wird eins mit seiner Gesinnung, unsere Gedanken werden alle unter seine Herrschaft gebracht; wir leben sein Leben. Dies bedeutet, mit dem Kleide seiner Gerechtigkeit bekleidet zu sein. Wenn der Herr dann auf uns blickt, so sieht er nicht das aus Feigenblättern hergestellte Gewand, nicht die Blöße und Häßlichkeit der Sünde, sondern sein eigenes Gewand der Gerechtigkeit, die ja vollkommener Gehorsam gegen das Gesetz Jehovas ist.« –Christi Gleichnisse, S. 309.

»So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist … Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.« (Röm. 8, 1. 34; Jer. 33, 15. 16)

»Die Gerechtigkeit, durch die wir gerechtfertigt werden, ist zugerechnet. Die Gerechtigkeit, durch die wir geheiligt werden, ist verliehen. Die erstere ist unser Titel für den Himmel, die letztere bedeutet unsere Eignung für den Himmel. (The Review and Herald, 4. Juni 1895)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 67.

  • DIE BUSSE

Wir glauben, daß unter dem Einfluß des Wortes Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes der Mensch zur Erkenntnis seines verlorenen Zustandes kommt. (Ps. 32, 1-5; 51, 5. 6; Joh. 16, 7. 8)

»Wahre Buße schließt aufrichtige Traurigkeit über unsere Sünden und Abkehr von ihnen ein … Ergibt sich aber ein Herz dem Einfluß des Geistes Gottes, dann erwacht das Gewissen, dann empfindet der Sünder etwas von der Tiefe und Heiligkeit des göttlichen Gesetzes, der Grundlage seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden … Wir werden sie [unsere Sünden] nicht ablegen, bis wir ihre Sündhaftigkeit erkannt haben. Eine wirkliche Veränderung in unserm Leben wird erst dann eintreten, wenn wir von Herzen der Sünde abgesagt haben.« –Der Weg zu Christus, S. 14. 15. (Siehe 2. Kor. 7, 10)

Wir können ebensowenig ohne den Heiligen Geist, der das Gewissen weckt, Buße tun, wie wir ohne Christus Vergebung unserer Sünden erhalten können.

  • DAS BEKENNTNIS DER SÜNDEN

Wir glauben, daß alle, die ihre Sünde bekennen, Vergebung und Rechtfertigung empfangen; denn Jesus bittet mit seinem Blut für jeden Reuigen. (1 . Joh. 1, 9; 2,  1)

»Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.« (Spr. 28, 13)

»Der Herr fordert nicht, daß wir uns um der Sündenvergebung willen mit Schmerzen beladen. Wir sollen keine langen und beschwerlichen Wallfahrten unternehmen, auch keine quälenden Bußübungen vollziehen, um uns dem Schöpfer Himmels und der Erde zu empfehlen oder damit unsere Sünden abzutragen. Jedem, der seine Sünden bekennt und läßt, soll Gnade zuteil werden …

Wahres Bekenntnis hat stets ein besonderes Merkmal: es gesteht die einzelnen Sünden ein. Es gibt solche, die wir nur Gott bringen dürfen, aber auch solche, die wir unseren Mitmenschen bekennen müssen, die durch unsere Lieblosigkeit manches Unrecht erlitten haben. Schließlich gibt es Sünden von allgemeiner Bedeutung. Diese sollten dann ebenso öffentlich bekannt werden. Alle Geständnisse aber sollten bestimmt und deutlich sein und gerade die Sünden beim Namen nennen, deren wir uns schuldig gemacht haben.« –Der Weg zu Christus, S. 25-27.

  • DIE WIEDERGEBURT

Wir glauben, daß ein Mensch, der Jesus Christus sein Leben übergibt und ihn als seinen persönlichen Heiland annimmt, die Wiedergeburt erleben wird. (Joh. 1, 12. 13)

»Sobald der Geist Gottes in das Herz einzieht, gestaltet er das Leben um. Sündhafte Gedanken werden verbannt, böse Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die Stelle von Ärger, Neid und Zank ein. Traurigkeit verwandelt sich in Freude, und auf dem Angesicht spiegelt sich das Licht des Himmels … Der Segen stellt sich ein, wenn ein Mensch sich im Glauben dem Herrn ergibt. Dann schafft die dem menschlichen Auge unsichtbare Kraft ein neues, dem Bilde Gottes ähnliches Wesen.« –Das Leben Jesu, S. 156. 157.

»Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!« (2 . Kor. 5,  17)

»Der Gegensatz zwischen dem, was wir waren, und dem, was wir nach der Wiedergeburt sind, wird klar vor Augen liegen …

In dem durch die göttliche Gnade wiedergeborenen Herzen ist Liebe die Triebfeder aller Handlungen.« –Der Weg zu Christus, S. 40. 42.

»Bei der Wiedergeburt wird das Herz in Harmonie mit Gott, in Einklang mit seinem Gesetz gebracht. Ist diese gewaltige Umgestaltung im Herzen des Sünders erfolgt, so hat er den Weg vom Tode zum Leben, von der Sünde zur Heiligkeit, von der Übertretung und Empörung zum Gehorsam und zur Treue beschritten. Das alte Leben der Entfremdung von Gott hat aufgehört; das neue Leben der Versöhnung, des Glaubens und der Liebe hat begonnen.« –Der große Kampf, S. 468.

»Die Wiedergeburt ist der einzige Weg, auf dem wir in die Stadt Gottes gelangen können.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 250. (Joh. 3, 3-8; 1, 12. 13; 1. Petr. 1, 23; Jak. 1, 18; 2. Petr. 1, 3. 4)

  • DIE BIBLISCHE TAUFE

Wir glauben, daß die Taufe der Bund eines guten Gewissens mit Gott ist. Der Auftrag Jesu an seine Gemeinde lautet: »… gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes …«(Matth. 28, 18-20)

Christus hat die Taufe als das Zeichen des Eintritts in sein geistliches Reich eingesetzt. Sie stellt das Begräbnis und die Auferstehung Jesu dar, in gleicher Weise das Begräbnis des alten Menschen und die Auferstehung zu einem neuen Leben in Christo. (Apg. 2, 37. 38; 8, 36-39; Röm. 6, 2-5; Kol. 2, 12)

Die Taufe ist das öffentliche Bekenntnis zur Nachfolge Jesu. Sie wird durch Untertauchen im Wasser vollzogen. Eine gründliche Belehrung über die biblischen Wahrheiten und eine Taufprüfung gehen der Glaubenstaufe voraus.        Aus diesem Grund kann die Kindertaufe nur als eine menschliche Einrichtung betrachtet werden, weil jegliche biblische Grundlage fehlt.        Personen, die keinen Unterschied zwischen Recht und Unrecht machen können, werden zur Taufe nicht zugelassen.

Vor der Aufnahme durch Taufe oder Abstimmung sollte jede Seele aus ihrer früheren Kirche oder Gemeinschaft ausgetreten sein.

Die Taufe wird nur zum zweitenmal vollzogen, wenn sie zum ersten Mal nicht in Übereinstimmung mit der biblischen Regel oder auch in Unwissenheit vollzogen wurde. (Apg. 19, 2-6)

  • DIE GEMEINDE DES HERRN

Wir glauben, daß das Haupt der Gemeinde Jesus Christus ist. Die Gemeinde ist ein Zusammenschluß von Gläubigen, die Christus als Erlöser und Herrn angenommen haben und nach seiner Lehre und seinen Geboten leben. (Eph. 5 , 23; 4, 15; Kol. 1,  18)

Die Glieder der Gemeinde werden durch gemeinsame Lehre, Erfahrung, Beratung und Ermahnung in der Schule Christi für die Ewigkeit vorbereitet. (1 . Tim. 3,  15)

Die unveränderliche Richtschnur im Leben und Handeln der Gemeinde ist die Heilige Schrift. Sie enthält die große göttliche Urkunde der Gerechtigkeit und Liebe, die Zehn Gebote Gottes, die uns im Leben Jesu praktisch vorgelebt wurden. Gerade durch die Zehn Gebote war es zu allen Zeiten möglich, die Gemeinde der Übrigen und zugleich den Abfall zu erkennen. (Offbg. 12, 17; 14 ,  12)

»Die Gemeinde ist das von Gott erwählte Werkzeug, Menschen zum Heil zu führen. Sie wurde gegründet, um zu dienen, und ihre Aufgabe ist es, der Welt das Evangelium zu bringen.« –Das Wirken der Apostel, S. 9.

Um der Welt ein Licht sein zu können, bat Jesus in seinem hohenpriesterlichen Gebet um die Einigkeit seiner Nachfolger. (Joh. 17, 21; Eph. 4, 16)

Wir glauben, daß alle Gemeindeglieder aus Liebe zu Gott und seinem Volk die Ordnung der Gemeinde beachten.  (Hebr. 13, 7. 17; 1. Thess. 5, 12. 13) (Anmerkung: Bezugnehmend auf die Gemeindeordnung und -organisation verweisen wir auf das Gemeindehandbuch.)

  • DIE FUSSWASCHUNG

Wir glauben, daß die Fußwaschung dem Abendmahl vorausgehen soll. Sie bereitet das Herz vor, einander in Demut und Liebe zu dienen, und führt dadurch zu einer innigen Gemeinschaft. (Joh. 13, 1-17)

»Diese Worte meinen mehr als nur die körperliche Reinlichkeit. Der Herr spricht hier von einer höheren Reinigung, dargestellt durch die niedrigere … Als sich der Heiland mit dem Schurz umgürtete, um den Staub von ihren Füßen zu waschen, wollte er gerade durch diese Handlung ihr Herz von Eifersucht, Zwietracht und Stolz befreien; dies war die wirkliche Bedeutung der Fußwaschung. Mit dem Geist, der sie damals beherrschte, war nicht einer von ihnen zur Gemeinschaft mit Jesus fähig. Ehe sie nicht den Geist der Demut und Liebe besaßen, waren sie nicht vorbereitet, das Passahmahl zu genießen oder an der Gedächtnisfeier teilzunehmen, die der Heiland gerade einsetzen wollte.« –Das Leben Jesu, S. 646.

  • DAS ABENDMAHL

Wir glauben, daß das Abendmahl ein Gedächtnismahl an Jesu Leiden und Sterben ist.

Das Brot symbolisiert den Leib Jesu Christi, und der unvergorene Wein ist ein Sinnbild seines vergossenen Blutes. (Matth. 26, 26-28; 1. Kor. 10, 16. 17; 11, 23-26)

»Während er mit seinen Jüngern das Passahmahl nahm, setzte er an dessen Stelle den Dienst ein, der an sein großes Opfer erinnern sollte …       Die ungesäuerten Brote, die in der Passahzeit gegessen wurden, liegen vor ihm. Der unvergorene Passahwein steht auf dem Tisch. Für Christus sind diese Dinge Sinnbilder für sein eigenes makelloses Opfer. Nicht verdorben durch Gärung, dem Sinnbild der Sünde und des Todes, weisen sie auf Jesus als „eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“ hin.« –Das Leben Jesu, S. 651. 652.

Durch den Genuß von Brot und Wein geschieht keine Vergebung der Sünden. Es soll als Gedächtnismahl des Leidens und Sterbens Jesu zur Stärkung der Gemeinde dienen.

Zur Vorbereitung gehören Selbstprüfung, Sündenerkenntnis und -bekenntnis und ehrliche Trauer über die Sünde.

»Die Verordnungen der Taufe und des Abendmahles sind zwei gewaltige

Pfeiler, einer am Eingang und einer innerhalb der Gemeinde. Diesen Verordnungen hat Christus den Namen des wahren Gottes eingeprägt.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. II, S. 350.

Am Abendmahl kann nur teilnehmen, wer den Bund mit Gott in der Taufe gemacht hat und ein Glied der Gemeinschaft geworden ist.

»Und der Herr sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise, Passah zu halten. Kein Fremder soll davon essen.« (2. Mose 12, 43)

  • DER GEIST DER WEISSAGUNG

Wir glauben, daß Christus im Alten und Neuen Testament durch seine Propheten zu seiner Gemeinde gesprochen hat. (2. Chron. 20, 20; 2. Petr. 1 , 19-21; Hebr. 1,  1-3)

Die durch die Gabe der Prophezeiung gegebenen Belehrungen haben ihren Ursprung im Himmel und sind die Stimme Gottes an sein Volk. Der Herr hat diese Gabe seiner Gemeinde gegeben, um beachtet und befolgt zu werden, und sie kommt unter der Leitung des Heiligen Geistes zu uns.

Aufgrund von Offbg. 12, 17 und 19, 10 hat der Herr der letzten Gemeinde, die die Gebote Gottes hält, diese Gabe der Weissagung verheißen. In Erfüllung dieser Prophezeiung erweckte der Herr die Prophetengabe unter seinem Volk. Seit dem Jahr 1844 hat Gott Ellen G. White als seine Botin benutzt, um seinen Willen der Gemeinde und der untergehenden Welt kundzutun. Durch ihr Wirken in Wort und Schrift haben unzählige Menschen den Weg zum Frieden mit Gott gefunden.

Alle Merkmale, die einen Propheten als von Gott berufen ausweisen, wie Treue zum Wort Gottes, Glaube an Jesus als Erlöser, Anerkennung der Zehn Gebote, und die Frucht des Heiligen Geistes, finden wir im Leben und Wirken dieser Botin Gottes. Ihre Stellung zur Bibel erklärt sie mit folgenden Worten:       »In seinem Wort hat Gott den Menschen die für das Seelenheil nötige Erkenntnis anvertraut. Die Heilige Schrift soll als eine maßgebende, untrügliche Offenbarung seines Willens angenommen werden. Sie ist der Maßstab für den Charakter, die Verkünderin der Grundsätze, der Prüfstein der Erfahrung. „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.“ (2. Timotheus 3, 16. 17)«  –Der große Kampf, S. 9.

In der Gemeinde Gottes hat es Zeiten gegeben, in denen nicht nur Männer, sondern auch treue Frauen berufen wurden, um dem Volk Gottes lebens- und heilswichtige Botschaften und Warnungen zu übermitteln. Zum Beispiel: Mirjam (2. Mose 15, 20), Debora (Richter 4, 4), Hulda (2. Kön. 22, 14-16), Hanna (Luk. 2, 36), die Töchter des Philippus (Apg. 21, 9).

Die wahre Gemeinde wird daher diese Gabe hoch einschätzen und die vom Herrn gegebenen Belehrungen in Dankbarkeit annehmen und befolgen.       Sobald eine Gemeinde diese Gabe geringschätzt oder verachtet, verachtet sie den Weg, auf dem Gott sie sicher leiten und segnen möchte. (Spr. 29 , 18; 2. Chron. 20,  20)

  • DIE GESUNDHEITSREFORM

– Gesundheit und Ernährung

Wir glauben, daß Gott den Menschen vollkommen schuf. Leib, Seele und Geist gehören dem Herrn. Es ist sein Wille, daß die Menschen sich geistlicher, geistiger und körperlicher Gesundheit erfreuen. Deshalb ist es unsere Pflicht, die göttlichen Gesundheitsregeln zu beachten; nicht nur zu unserem eigenen

Wohl, sondern um der Menschheit besser dienen zu können. (Luk. 9, 2; Thess. 5, 23. 24)

»Die Gesundheitsreform ist ein Zweig des großen Werkes, das ein Volk für die Wiederkunft des Herrn bereit macht. Sie ist mit der dritten Engelsbotschaft so eng verbunden wie die Hand mit dem Körper.« –Counsels on Health(Ratschläge für die Gesundheit), pp. 20. 21.

Als der Schöpfer dem Menschen im Paradies die Nahrung zuwies, zeigte er, was die beste Grundlage für menschliche Ernährung ist. Es ist Pflanzenkost. Getreide, Früchte und Nüsse bilden die von unserem Schöpfer gewählte Kost (1. Mose 1, 29). Später kam noch Gemüse hinzu (1. Mose 3, 18). Deshalb enthalten wir uns des Genusses von allen Arten des Fleisches (seien es Geflügel, Fisch, oder anderes). Außerdem vermeiden wir alkoholische und koffeinhaltige Getränke (z.B. Cola-Getränke), starke Gewürze, scharfen Käse, Bohnen kaffee, schwarzen Tee, Tabak und jegliche Art von Rauschgiften. Wir raten davon ab, Milch und Zucker zusammen zu verwenden. (1. Kor. 6, 19. 20)

Als Adventgläubige erhielten wir auch in bezug auf die Erhaltung unserer Gesundheit durch die Zeugnisse des Geistes der Weissagung viel Licht. In erster Linie sollten wir durch gesunde Nahrungsmittel, die dem ersten Menschenpaar verordnet wurden, sowie durch Anwendung natürlicher Heilmittel, unseren Körper gesunderhalten. Sind wir aber durch äußere, ungesunde Einflüsse, verkehrte frühere Lebensweise, Streß oder andere Faktoren des modernen Lebens krank geworden und auf die ärztliche Hilfe angewiesen, dann sollten wir, wenn möglich, einen gläubigen Arzt aufsuchen. Gerade in solchen Situationen dürfen wir uns auf die Verheißung stützen, daß Gott, der Herr, unser Arzt ist, und er uns in Wirklichkeit helfen und heilen kann. Medikamente sollten nur bei unbedingter Notwendigkeit und mit Vorsicht gebraucht werden. (2. Mose 15, 26)

»Reine Luft, Sonnenschein, Mäßigkeit, Ruhe, Bewegung, richtige Ernährung, die Anwendung von Wasser, Vertrauen in die göttliche Kraft – dies sind die wahren Heilmittel. Ein jeder sollte die Heilkräfte der Natur kennen und wissen, wie sie anzuwenden sind.« –Der Weg zur Gesundheit, S. 85.

– Kleidung

Als Adventgläubige sind wir auch Reformer in der Kleidung. Luxuriöse oder gesundheitsschädigende Kleidung, modische Auswüchse, die die Gesetze des

Anstandes verletzen und unmittelbar zur Verbreitung unsittlicher Zustände beitragen, sowie ungesunde Fußbekleidung, sollten wir nicht tragen.

»Desgleichen daß die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern, wie sich’s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.« (1. Tim. 2, 9. 10; 1. Petr. 3, 3-5; Jes. 3, 16-24)

Äußerer Schmuck, durch den der Blick auf den Träger gelenkt wird, dient nicht zur Ehre Gottes.

Über die Haare sagt uns die Bibel folgendes: »Oder lehret euch auch nicht die Natur, daß es einem Manne eine Unehre ist, so er das Haar lang wachsen läßt, und dem Weibe eine Ehre, so sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr zur Decke gegeben.« (1. Kor. 11, 14. 15)

Wo die Liebe zu Jesus im Herzen wohnt, wird jeder Gläubige ein Vorbild in diesen Dingen sein.

  • DIE OBRIGKEIT

Wir glauben, daß die Obrigkeit von Gott verordnet ist und daß sie als Gottes Dienerin die Aufgabe hat, das Gute zu schützen und das Böse zu bestrafen. (Röm. 13, 3. 4)

Deswegen fühlen wir uns verpflichtet, unsere Aufgaben ihr gegenüber zu erfüllen, soweit wir nicht gezwungen sind, die Gebote Gottes zu übertreten. ( Apg. 4, 19; 5,  29)

Jesus hat gesagt: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.« (Matth. 22, 21) Dementsprechend zahlen wir unsere Steuern und Abgaben.

Wir glauben, daß es nötig ist, für die Obrigkeit zu beten, damit Friede und Ordnung unter den Menschen bestehe, jeder seines Glaubens leben könne und die Verkündigung des Evangeliums Christi nicht gehindert werde. (1 . Tim. 2, 1.  2)

Nach dem sechsten Gebot: »Du sollst nicht töten« (2. Mose 20, 13) und der Lehre Jesu können wir als seine Nachfolger an keinem politischen Plan, Aufruhr, Blutvergießen oder Krieg teilnehmen.

  • DER EID

Wir glauben nach Gottes Wort, daß falsches und unnötiges Schwören Gott ein Greuel ist. (Matth. 5, 34-37; Jak. 5, 12)

Für gewöhnlich ist die Sprache des wahren Gläubigen: »Ja, ja; nein, nein.« Jedoch das notwendige Schwören in Übereinstimmung mit dem Evangelium, nämlich Gott als Zeuge anzurufen, daß das Gesagte Wahrheit ist, ist von Gott gebilligt. (Röm. 1, 9; 5. Mose 6, 13; Das bessere Leben, S. 57-59)

  • DAS HEILIGTUM

Wir glauben, daß der Mittelpunkt des Gottesdienstes in alttestamentlicher Zeit das Heiligtum war; zuerst in Form eines zerlegbaren Zeltes, später als Tempel gebaut. Das irdische Heiligtum bestand aus dem Vorhof, dem Heiligen und dem Allerheiligsten. Im Vorhof wurden die Opfer dargebracht. (Hebr. 9, 1-7) Mittels des Opferblutes wurde die Sünde auf das Heiligtum übertragen und dieses dadurch verunreinigt. Die Opfer, die wegen der Sünde dargebracht wurden, wiesen auf Jesum hin, »Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt«. (Joh. 1, 29) Die Priester waren zu Mittlern zwischen Gott und Menschen ausersehen.

Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, wurde das Heiligtum gereinigt. Der Hohepriester ging ins Allerheiligste und sprengte das Blut vom Sündopfer auf und vor die Bundeslade. Die Ansprüche des Gesetzes waren dadurch erfüllt. (Röm. 6, 23) Danach nahm er als Mittler die Sünden auf sich selbst und trug sie aus dem Heiligtum.  Die Sünden wurden dann auf einen lebenden Bock übertragen, den man anschließend in die Wüste führte. Durch diese zeremoniellen Handlungen wurde das Volk versöhnt und das Heiligtum gereinigt. (3. Mose 16, 15. 16. 20-22)

Dieses Heiligtum auf Erden hatte sein Urbild im Himmel, in dem Jesus heute der Hohepriester ist. Nur durch seinen Vermittlerdienst kann der Gläubige Vergebung, Rechtfertigung und Heiligung erlangen. (1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 8, 1-5; 9, 11. 12. 15; Offbg. 11, 19)

»Das himmlische Heiligtum ist der echte Mittelpunkt des Werkes Christi für die Menschen. Das geht jede Seele an, die auf Erden lebt. Es erschließt unseren Blicken den Erlösungsplan bis an das unmittelbare Ende der Zeit und offenbart den siegreichen Ausgang des zwischen der Gerechtigkeit und der Sünde stattfindenden Kampfes …

Die Fürsprache Christi im Heiligtum droben für den Menschen ist ein ebenso wesentlicher Teil des Heilsplanes wie sein Tod am Kreuz. Mit seinem Tode begann er das Werk, das zu vollenden er nach seiner Auferstehung gen Himmel fuhr. Wir müssen im Glauben „in das Inwendige des Vorhangs“ eingehen, „dahin der Vorläufer für uns eingegangen“.« –Der große Kampf, S. 488.

  • DIE 2300 ABENDE UND MORGEN

Wir glauben, daß die 2300 Abende und Morgen aus Dan. 8, 14 einen bes timmten Zeitabschnitt, der bis in die Endzeit reicht, darstellen. Nach dem Jahr-Tag-Prinzip, wonach bei prophetischer Auslegung ein Tag für ein Jahr gilt (4. Mose 14, 34; Hes. 4, 6), sind die 2300 Tage wirkliche Jahre. Aufgrund von Dan. 9, 24-27 begann diese Zeit mit dem dritten Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems durch König Artaxerxes im Jahre 457 vor Christus. Von dieser längsten prophetischen Zeitspanne in der Bibel sind 70 Wochen (= 490 Jahre) abgeschnitten. Diese Zeit war für das Judenvolk bestimmt und endete im Jahre 34 nach Christus. Die verbleibenden 1810 Jahre führen uns in das Jahr 1844,»in die Zeit des Endes«. (Dan. 8, 17) In diesem Jahr beendete Jesus seinen Dienst im Heiligen und begann als Hohepriester seinen Dienst im Allerheiligsten.

»Wie im irdischen Heiligtum gegen Ende des Festjahres ein Versöhnungsdienst stattfand, so muß, ehe Christi Aufgabe der Erlösung der Menschen vollendet werden kann, das himmlische Heiligtum durch die Entfernung der Sünden versöhnt werden. Dies ist der Dienst, der am Ende der zweitausenddreihundert Tage begann. Zu jener Zeit trat, wie vom Propheten Daniel vorhergesagt wurde, unser großer Hoherpriester in das Allerheiligste, um den letzten Teil seines feierlichen Werkes, die Reinigung des Heiligtums, zu vollziehen …

Im sinnbildlichen Dienst hatten nur die, welche zu Gott kamen, um zu bekennen und zu bereuen, deren Sünden durch das Blut des Sündopfers auf das Heiligtum übertragen worden waren, einen Anteil am Dienste des Versöhnungstages. So werden auch an dem großen Tag der Endversöhnung und des Untersuchungsgerichts nur die Fälle des bekennenden Volkes Gottes in Betracht gezogen …

In Begleitung himmlischer Engel betritt unser Hoherpriester das Allerheiligste und erscheint dort vor Gott, die letzten Handlungen seines Dienstes für die Menschen vorzubereiten, um das Untersuchungsgericht auszuführen und alle die zu versöhnen, die sich der Wohltaten dieser Versöhnung würdig erweisen.« –Der große Kampf, S. 423. 480.

Gemäß dem Dienste im irdischen Heiligtum trat Jesus in dieser Zeit das Abschlußwerk im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums an. Es ist gleichzeitig das Untersuchungsgericht. (Dan. 7, 9. 10. 13) Dabei wird entschieden, wer von den vielen, die in der Erde ruhen, der Auferstehung des Lebens und wer von den Lebenden der Verwandlung würdig ist, um in die ewige Herrlich keit einzugehen. Der Abschluß dieses Versöhnungsdienstes ist gleichzeitig das Ende der Gnadenzeit.

  • DIE PREDIGT DES EVANGELIUMS

Wir glauben an den großen Missionsauftrag Jesu: »Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.« (Matth. 28, 18-20)

Wir betrachten es als ein Vorrecht und eine Pflicht, daß wir an der Verbreitung des Evangeliums durch Wort und Schrift in der ganzen Welt mitwirken dürfen. (Matth. 11, 29. 30; 24, 14; Mark. 16, 15. 16; Apg. 1, 8; Offbg. 14, 6-12)

  • DIE MITTEL ZUR VERKÜNDIGUNG DES EVANGELIUMS

Wir glauben, daß Gott der Eigentümer der Erde ist. »Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnet.« (Ps. 24, 1) Er hat uns als seine Haushalter eingesetzt. Jeder Gläubige hat das Vorrecht und die Pflicht, von seinem ganzen Vermögen und Einkommen, mit welchem ihn Gott gesegnet hat, den Zehnten zu geben.

Der Zehnte dient zur Versorgung der Botschafter, die im Dienste des

Werkes Gottes stehen, und zur Verbreitung des Evangeliums. Weil der Zehnte Gottes Eigentum ist, betrachtet der Herr das Zurückhalten desselben als Betrug. (1. Mose 28, 22; Neh. 13, 10-12; Mal. 3, 6-12; Matth. 23, 23; Hebr. 7, 4-9; 1. Kor. 9, 13. 14)

»Gottes Plan des Zehnten ist schön in seiner Einfachheit und Gleichheit. Alle können ihn mutig im Glauben erfassen; denn er ist göttlichen Ursprungs.

In ihm paart sich Einfachheit mit Nützlichkeit, und es erfordert keine große Gelehrtheit, ihn zu verstehen und auszuführen. Alle haben dadurch Anteil an der Ausbreitung des köstlichen Heilswerkes. Männer, Frauen und Kinder können Schatzmeister für den Herrn werden und mit dazu beitragen, Werkzeuge zu sein, daß allen Ansprüchen an die Schatzkammer Genüge geleistet werden kann.« –Diener des Evangeliums, S. 199.

»Außer dem Zehnten fordert der Herr die Erstlinge unseres gesamten Einkommens.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 29. Auch andere Gaben wie: Missionsgaben, Dankopfer, Sabbatschulgaben, Hebopfer und Armengaben dienen zur Verkündigung und Unterstützung des Evangeliumswerkes.

Mit den erwähnten Gaben bringen wir unsere tiefe Dankbarkeit für die Segnungen und Wohltaten Gottes zum Ausdruck. Treue und Gewissenhaftigkeit im Geben des Zehnten und der Gaben gibt uns die Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen, hilft uns, die Selbstsucht und Habgier zu überwinden, und wird mit dem Segen des Himmels belohnt werden. (2. Kor. 9, 6. 7; Apg. 20, 35)

  • DIE DREI ENGELSBOTSCHAFTEN

Wir glauben, daß die Botschaften in Offbg. 14, 6-12 für die Endzeit gelten. In ihrem Zusammenhang als dreifache Botschaft stellen sie die letzte Warnungs- und Rettungsbotschaft an eine untergehende Welt dar und sollen allen Nationen, Stämmen und Völkern verkündigt werden.

Die Botschaft des ersten Engels weist auf das ewige Evangelium hin und kündigt an, daß die Stunde des Gerichts gekommen ist. Sie fordert alle Menschen auf, den Schöpfergott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn anzubeten. (Offbg. 14, 6. 7)

Die Botschaft des zweiten Engels verkündigt den Fall Babylons. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich falsche und schriftwidrige Religionssysteme gebildet, die zu einer großen Verwirrung (Babylon) geführt haben. In besonderer Weise zeigte es sich dadurch, daß die Kirchen in der Mitte des 19. Jahrhunderts die biblische Botschaft von der nahen Wiederkunft Christi verwarfen.

Mit der Botschaft des dritten Engels wird auf die Folgen der Annahme falscher Religionssysteme hingewiesen. Sie enthält die schrecklichste Dro hung, die je von Gott an Menschen ergangen ist. Das Malzeichen (Sonntag) steht nach Offbg. 14, 9-12 im Gegensatz zum vierten Gebot (Sabbat) der Bibel. (2. Mose 20, 8-11) Die Aufmerksamkeit der Menschheit wird auf das Gesetz Gottes gerichtet, insbesondere auf das Sabbatgebot (das Siegel Gottes).

Der Zweck dieser letzten Gnadenbotschaft ist, die Menschheit auf die Verbindlichkeit aller zehn Gebote Gottes hinzuweisen und ein Volk auf die Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten. Es wird auch darauf hingewiesen, daß die Stunde des Gerichtes begonnen hat und Freispruch von Sündenschuld allein durch Jesus Christus möglich ist. Diese drei Botschaften, die durch die drei Engel versinnbildet sind, rufen eine Reformation hervor, die zur Buße und Bekehrung führt. Die Kennzeichen sind eindeutig: »Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.« (Offbg. 14, 12)

Alle, die diesen Gnadenruf verwerfen, werden die angekündigten Strafgerichte Gottes, die sich in den sieben letzten Plagen über sie ergießen werden, erleiden. (Offbg. 16)

Die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft hat mit der Entstehung der Adventbewegung begonnen und wird ihren Abschluß im lauten Ruf des dritten Engels haben.

  • DER LAUTE RUF UND DER ENGEL VON OFFENBARUNG 18

Wir glauben, daß der laute Ruf des dritten Engels im Jahre 1888 auf der Konferenz zu Minneapolis durch die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« begonnen hat. Das war der Beginn des »Lichtes« des Engels von Offenbarung 18, 1-4.

»Die Zeit der Prüfung kommt bald; denn der laute Ruf des dritten Engels hat bereits begonnen mit der Offenbarung der Gerechtigkeit Christi, dem sündenvergebenden Erlöser. Damit beginnt das Licht des Engels sichtbar zu werden, der die ganze Erde mit seiner Klarheit erfüllen soll.« –Ausgewählte Botschaften, Bd. 1, S. 360. 361.

»Christus unsere Gerechtigkeit« »… ist die Botschaft, die nach göttlichem Befehl der Welt gegeben werden soll. Es ist die dritte Engelsbotschaft, mit lauter Stimme verkündigt und von der Ausgießung seines Geistes im vollen Maße begleitet.« –Zeugnisse für Prediger, S. 76.

Während die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu einem lauten Ruf wächst, kommt ein anderer Engel, um sich diesem Werk anzuschließen.

»Der Engel, der der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft folgt, soll die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchten. Hier wird ein Werk von welt umspannender Ausdehnung und ungewöhnlicher Kraft vorhergesagt …

Diese Bewegung wird der des Pfingsttages ähnlich sein. Wie der „Frühregen“ in der Ausgießung des Heiligen Geistes am Anfang der Apostelzeit fiel, um das Aufsprießen des köstlichen Samens zu bewirken, so wird der „Spät regen“ am Ende der Tage ausgegossen werden, damit die Ernte reife.« –Der große Kampf,S. 611. 612.

Die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« wurde von vielen nicht angenommen, und das hatte große Auswirkungen. Als der Erste Weltkrieg (1914-1918) ausbrach, kam es zu einer schweren Krise. Das vierte und sechste Gebot wurde offen übertreten; doch einige Glieder blieben den Zehn Geboten treu und förderten unter der Leitung vom Geist des Herrn gleichzeitig in mehreren Ländern ein Werk der Reformation.       Es sind gerade die Treuen oder der geweissagte Überrest von Offenbarung 12, 17; 14, 12 und 3, 14-22, den Gott beim Abschluß seines Werkes gebrauchen wird, um die letzte Warnungsbotschaft an die Welt zu richten.

»Offenbarung 18 verweist auf die Zeit, da die Kirche infolge der Verwer fung der drei Engelsbotschaften aus Offenbarung 14, 6-12 völlig den Zustand erreicht haben wird, der durch den zweiten Engel vorhergesagt ist. Das Volk Gottes, das sich noch immer in Babylon befindet, wird dann aufgefordert werden, sich aus dieser Bindung zu lösen. Diese Botschaft ist die letzte, die die Welt erhalten wird, und sie wird ihre Aufgabe erfüllen …

Aber Gott hat noch ein Volk in Babylon, und vor der Heimsuchung durch seine Strafgerichte müssen diese Getreuen herausgerufen werden, damit sie nicht, wie erklärt, teilhaftig werden deren Sünden, damit sie nicht etwas empfangen von deren Plagen. Deshalb ist auch die Bewegung durch den Engel versinnbildet, der vom Himmel herabkommt, die Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchtet und mit Macht und starker Stimme die Sünden Babylons verkündigt. In Verbindung mit seiner Botschaft erklingt der Ruf: „Gehet aus von ihr, mein Volk!“  Diese Ankündigungen bilden mit der dritten Engelsbotschaft die letzte Warnung an die Bewohner der Erde.« –Der große Kampf, S. 393. 605.

  • DIE VERSIEGELUNG DER 144.000

Wir glauben an das Vorhandensein zweier Klassen von Erlösten, wovon die Bibel berichtet, nämlich an die große Schar, die von Adam an beginnt und bis zum Abschluß der Gnadenzeit reicht, und eine Gruppe von 144.000 an der Zahl.

Das Versiegelungswerk der 144.000 hat mit der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft begonnen. Durch ihren Gehorsam gegenüber den zehn Geboten beweisen sie ihre Treue. Sie zeichnen sich durch das Halten des Sabbats aus, der das Siegel Gottes darstellt. Wir glauben, daß die Versiegelung bis zum Abschluß der Gnadenzeit andauert. Das geistliche Israel wird aus allen Völkern, Geschlechtern und Sprachen gesammelt. (Offbg. 7, 2-8; 14, 1-5)

Das Siegel Gottes ist ein Zeichen der Erlösung. Alle diejenigen, die Jesus Christus als ihren Erlöser wählen und sich unter seine Führung stellen, werden in ihrem Charakter eine Veränderung erfahren. Sie erhalten seine Gerechtigkeit, und unter dem Einfluß des Heiligen Geistes werden sie Christus immer ähnlicher und bringen Früchte des Gehorsams. Eine dieser Früchte ist die Beobachtung des heiligen Sabbats, der als Siegel oder Zeichen der Zugehörigkeit zwischen Gott und den Gläubigen bezeichnet wird. (Hes. 20, 12. 20)

Die entschlafenen Versiegelten werden durch eine besondere Auferstehung kurz vor der Wiederkunft Christi mit den lebenden Versiegelten vereinigt. Gemeinsam werden sie hören, wie die Stimme Gottes den Friedens bund mit seinem Volk verkündigt. Als »Erstlinge« der Erlösung werden sie das zweite Kommen Christi bezeugen, die Auferstehung der großen Schar sehen und mit ihr auffahren, um von Christo aufgenommen zu werden. (Dan. 12, 1. 2; Offbg. 1, 7)

»Das Zeichen oder Siegel Gottes wird offenbar in der Feier des SiebentenTag-Sabbats, des Herrn Gedächtnis der Schöpfung … Das Malzeichen des Tieres ist das Gegenstück zu diesem – die Feier des ersten Tages der Woche …

Von den Zehn Geboten trägt allein das vierte das Siegel des großen Gesetzgebers, des Schöpfers Himmels und der Erde.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III,  S. 198. 12.

  • DIE WIEDERKUNFT JESU

Wir glauben, daß die Wiederkunft Jesu Christi für alle Menschen sichtbar und hörbar sein wird. (Offbg. 1, 7; Matth. 24, 30; Mark. 13, 26. 27; Apg. 1, 9-11; 1. Thess. 4, 16. 17)

Die Kinder Gottes aller Zeiten haben auf dieses glorreiche Ereignis voll Sehnsucht gewartet. Henoch, »der siebente von Adam«, predigte schon davon, Abraham »wartete auf eine Stadt … deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.«Die Propheten weissagten davon, und Jesus gab die unumstößliche Versicherung, daß er wiederkommt, um seine Brautgemeinde zu sich zu holen. (Matth. 5, 8; Jud. 14. 15; Hebr. 11, 8-10; Joh. 14, 1-3)

Die auf Jesu Wiederkunft gewartet haben, werden bei seinem Erscheinen voll Freude ausrufen: »Siehe, das ist unser Gott, auf den wir harren, und er wird uns helfen; das ist der Herr, auf den wir harren, daß wir uns freuen und fröhlich seien in seinem Heil.« (Jes. 25, 9)

Die Wiederkunft Jesu Christi bildet den Höhepunkt des Erlösungsplanes. Die auferstandenen und lebenden Gläubigen werden dann in den Wolken dem Herrn Jesus entgegengerückt, um immer bei ihm zu sein.       Die Zeichen der Zeit, von denen Jesus in Matthäus 24, Lukas 21 und Markus 13 gesprochen hat, zeigen uns, daß die Wiederkunft Christi sehr nahe ist. (2. Petr. 3, 9-12; 1. Thess. 5, 2-7; 2. Tim. 3, 1-5; Offbg. 19, 7. 8)

Tag und Stunde seines Kommens sind uns verborgen. (Matth. 24, 36)

Deshalb sollten wir jederzeit bereit sein. (Matth. 24, 42-44)

  • DER ZUSTAND DER TOTEN

Wir glauben, daß der Tod der Sünde Lohn ist. Im Tod weiß der Mensch nichts. Jesus vergleicht den Tod mit einem Schlaf. (Joh. 11, 11-14)       Alle Menschen, ob gut oder böse, befinden sich im Tod in einem unbewußten Zustand. (Pred. 9, 5. 6; Hiob 14, 12)

Nur Gott, der allein Unsterblichkeit hat, schenkt den Erlösten bei der Auferstehung ewiges Leben. (1. Tim. 6, 15. 16; 1. Thess. 4, 13-17; 1. Kor. 15, 51-55)

  • DIE AUFERSTEHUNG

Wir glauben, daß bei der Wiederkunft Jesu Christi die gerechten Toten in einem unsterblichen Zustand auferstehen und zusammen mit den lebenden Heiligen vom Herrn Jesus entrückt werden. (1. Thess. 4, 13-18; Röm. 6, 5; Kor. 15, 51-53; Offbg. 20, 6)

Die Gottlosen werden tausend Jahre später auferstehen, um ihr endgültiges Urteil zu empfangen. (Offbg. 20, 5, erster Teil)

  • DIE TAUSEND JAHRE

Wir glauben, daß die tausend Jahre den Zeitraum zwischen der ersten und zweiten Auferstehung bilden.

»Bei der Wiederkunft Christi werden die Gottlosen von der ganzen Erde vertilgt, verzehrt von dem Geist seines Mundes und vernichtet durch den Glanz seiner Herrlichkeit.« –Der große Kampf, S. 656 (2. Thess. 1, 6-8; 2, 8; Jes. 24, 12. 22)

In dieser Zeit existiert auf unserer Erde kein menschliches Leben mehr. Durch gewaltige Naturkatastrophen befindet sich die Erde in einem Zustand der völligen Verwüstung. (Jer. 4, 23. 24; 25, 32. 33)

Während der tausend Jahre leben und regieren die Heiligen mit Christus im Himmel und halten über die gefallenen Engel und Gottlosen das Gericht. Die Erde befindet sich in einem verwüsteten Zustand. Nur Satan und seine Engel leben hier. (Der große Kampf, S. 657; Offbg. 20, 1-3)

Am Ende der tausend Jahre kommt Christus mit allen Heiligen auf diese Erde. Dann werden die Gottlosen von den Toten auferweckt. Danach wird die Heilige Stadt herunterkommen, und Satan und seine Engel werden mit den auferstandenen Gottlosen die Heilige Stadt umringen. Gott wird Feuer vom Himmel fallen lassen, und Sünde und Sünder werden auf ewig vernichtet, wodurch die Erde gereinigt wird. (Offbg. 20, 4. 5, erster Teil, 7-10; Mal. 3, 19. 21)

DIE HEIMAT DER ERLÖSTEN

Wir glauben, daß der Herr nach den tausend Jahren Himmel und Erde er neuern wird. Diese neue Erde wird die Heimat der Erlösten sein. Das neue

Jerusalem wird die Hauptstadt dieses ewigen Reiches sein. Der König aller Könige wird dort seinen Thron haben. (Jes. 45, 18; 65, 17; Offbg. 21, 1-3)

Durch den weise gelegten Erlösungsplan, der sich auf der ewigen Liebe Gottes gründet, dürfen alle Erlösten, befreit von der Bedrohung durch Krankheit, Leid und Tod, sich der ewigen Gegenwart Gottes erfreuen. (Jes. 65, 25; 2 . Petr. 3,  13)

»Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!« ( Offbg. 21,  3-5)

Über die Organisation der Gemeinde sowie Rechte und Pflichten ihrer Glieder weisen wir auf unser Gemeindehandbuch hin.[:it]VORWORT

So lange die Gemeinde Gottes noch in dieser finsteren Welt ist, um gegen jegliche Art falscher Lehre zu kämpfen, muß sie über ein gut definiertes Glaubensbekenntnis verfügen, damit ihre Glieder wissen, was sie als gegenwärtige Wahrheit glauben und predigen sollen. Aus diesem Grund mußten die Kinder Gottes Jahrhundert um Jahrhundert und anläßlich eines Abfalls nach dem andern hinsichtlich der Lehre Grundsätze aufstellen, die sie in der Welt als sein Volk ausweisen.

Als die Reformationsbewegung durch Gottes Gnade, in Übereinstimmung mit der Prophezeiung und aufgrund des Abfalls im Adventvolk während des ersten Weltkrieges als Überrest entstand, wurde eine Wiederherstellung und Erhöhung der biblischen Glaubensgrundsätze erforderlich, die das endzeitliche Volk Gottes auszeichnen. Auf der Generalkonferenz 1925 in Deutschland wurden deshalb die 37 Glaubensgrundsätze angenommen, die wir heute in überarbeiteter Fassung unserem Volk geben. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, daß diese Grundsätze eine Leitlinie jeder Seele sein mögen, die Jesus als persönlichen Heiland liebt, und daß sie dazu beitragen, daß die Einigkeit im Glauben gemäß dem Willen Gottes erlangt wird.

Die Brüder der Generalkonferenz Juli 1997

  1. DIE HEILIGE SCHRIFT

Wir glauben, daß die Bibel Gottes Wort ist. Gott selbst ist der Urheber. Im Alten und im Neuen Testament offenbart er uns seinen Willen. (1. Thess. 2 , 13; Ps. 119, 105; Jer. 15,  16)

Sie ist direkt von Gott inspiriert, denn der Heilige Geist hat den Verstand der Schreiber erleuchtet. (2. Petr. 1, 19-21; 2. Tim. 3, 15-17)

Sie berichtet vom Ursprung unserer Welt und des Menschen geschlechtes, vom Eindringen der Sünde und vom göttlichen Plan der Erlösung. Nur durch Jesus kann ein glückliches, ewiges Leben auf der neuen Erde erlangt werden.

Sie enthält Aussagen, die uns vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse enthüllen. Die schon erfüllten Vorhersagen sind ein Beweis ihres göttlichen Ursprungs.  (Jes. 46, 9. 10)

In der Bibel werden uns die nötige Erkenntnis und der Weg für unser Seelenheil gezeigt.

Die Heilige Schrift als die wahrhaftige und vollständige Offenbarung Gottes, ist die einzige untrügliche Richtschnur unseres Glaubens und Lebens.

  • GOTT VATER

Wir glauben an einen ewigen, allmächtigen, allgegenwärtigen und allwissenden Gott. Er ist der Schöpfer, Lenker und Erhalter des gesamten Universums. (1. Mose 17, 1; Ps. 90, 1. 2; 91, 1. 2; 139, 1-12; Jes. 44, 6; 45, 5. 6. 18; 1 . Tim. 6,  16)

Wir glauben, daß »Gott ist Geist« und ein persönliches Wesen. (Joh. 4, 24) Durch die Erschaffung des Menschen nach »seinem Bild« hat er sich als persönlicher Gott offenbart. (1. Mose 1, 26. 27; Dan. 7, 9. 10)

Nur durch den Glauben an Christus können wir zu Gott kommen. (Hebr. 11 ,  6)

  • JESUS CHRISTUS

Wir glauben, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Er ist das Ebenbild seines Vaters. (Hebr. 1, 1-3. 8; Kol. 1, 15; 2, 9; 1. Tim. 3, 16)

Wir glauben, daß Jesus Christus schon im Himmel in göttlicher Gestalt, ehe er auf die Erde kam, existierte. (Joh. 1, 1. 2; Phil. 2, 5. 6; Kol. 2, 9; Joh. 1 , 14; Micha 5,  1)

Auf dieser Erde wurde er von der Jungfrau Maria geboren, »empfangen … von dem heiligen Geist.« (Matth. 1, 18-23)

Durch ihn hat Gott alles geschaffen. (Joh. 1, 1-3; Kol. 1, 16. 17)

»Gott hat sich in seinem Sohn als ein persönliches Wesen offenbart. Jesus, der Glanz der Herrlichkeit des Vaters und das Ebenbild seines Wesens (Hebr. 1, 3), war in der Gestalt eines Menschen hier auf Erden.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 223.

Durch seine Menschwerdung, seinen Kreuzestod und seine Auferstehung offenbarte sich Jesus als Erlöser. Er ist der alleinige Mittler zwischen Gott und dem gefallenen Menschengeschlecht. Sein Leben ist ein einmaliges Beispiel für die ganze Menschheit und besonders für alle seine Nachfolger. (Apg. 4, 12; Phil. 2, 5-8; 1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 2, 17; 1. Petr. 2, 21; 5. Mose 18, 15; Joh. 18, 37)

Heute ist er unser Hohepriester im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums und führt das abschließende Werk der Versöhnung durch. (Hebr. 8, 1. 2; 7, 24. 25; 4, 15. 16; 9, 24-26)

  • DER HEILIGE GEIST

Wir glauben, daß der Heilige Geist von Anfang an wirksam war und bei der Erlösung ständig wirksam ist. (1. Mose 1, 2; Ps. 51, 13; Jes. 63, 10. 11)       Über sein Wirken an den Herzen der Menschen berichtet uns die Bibel schon auf ihren ersten Seiten. (1. Mose 6, 3)

Wir glauben, daß der Heilige Geist der Vertreter Christi auf Erden ist. Er überführt von der Sünde, leitet zur Buße und zur Bekehrung. Er erneuert und verwandelt den Menschen. Auch führt er zur Wahrheit und Erkenntnis des göttlichen Willens und gibt Kraft zum Gehorsam und Sieg über die Sünde. (Joh. 3, 5. 6; 14, 16. 17; 16, 13)

Eine gottgewollte Auslegung der biblischen Wahrheiten ist nur durch den Heiligen Geist möglich. (Joh. 14, 26; Apg. 1, 8) Doch die Natur des Heiligen Geistes bleibt ein Geheimnis. –Das Wirken der Apostel, S. 53.

Nach dem Auftrag Jesu soll die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen werden. (Matth. 28, 18-20)

  • DER URSPRUNG DES MENSCHENGESCHLECHTES

Wir glauben, daß Gott am sechsten Tag der Schöpfung den Menschen zu seinem Bilde schuf, vollkommen und mit der Fähigkeit freier Willensentscheidung. (1. Mose 1, 26-28)

»Sein Wesen war in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Er vermochte göttliche Gedanken zu erfassen. Seine Empfindungen waren rein. Seine Triebe und Neigungen wurden von der Vernunft beherrscht. Er war heilig und glücklich …« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

Der Ursprung des Menschengeschlechts ist verständlich. Der göttliche Schöpfungsplan ist so klar abgefaßt, daß er keine Veranlassung zu irrigen Schluß folgerungen gibt.

»Es gibt auch keinen Grund für die Annahme, der Mensch habe sich aus niederen Formen tierischen oder pflanzlichen Lebens Schritt für Schritt entwickelt. Solche Lehre erniedrigt das große Werk des Schöpfers auf die Ebene enger, irdischer Vorstellungen.« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

  • DER PLAN DER ERLÖSUNG

Wir glauben, daß der Mensch durch seinen Ungehorsam gegenüber dem göttlichen Gebot die Sünde in die Welt brachte. (1. Mose 2, 16. 17; 3, 6) Die Natur des Menschen wurde dadurch böse. Die Folge der Sünde ist der Tod. (Röm. 5, 12; 6, 23; Ps. 14, 3; Hiob 14, 4)

»Gott ist Liebe.« Diese unergründliche Liebe hatte einen Weg der Rettung für die verlorene Menschheit vorgesehen. Es gab keine andere Möglichkeit, als daß Jesus die Sündenschuld und -strafe auf sich nahm. (1. Joh. 4, 16; Joh. 3 , 16; Jes. 53, 4-6; 1. Petr. 2,  24)

Nur durch den stellvertretenden Opfertod Jesu und sein gerechtes Leben, sind Vergebung der Sünden und Rechtfertigung möglich. (Röm. 4, 25; 5, 1; 3, 24) Jesus Christus ist das von Gott vor Grundlegung der Welt vorgesehene Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. (Joh. 1, 29; 1. Petr. 1, 18-20)

Durch den Glauben an Jesus als persönlichen Heiland, der sich in treuem Gehorsam erweist, erhält der Sünder das ewige Leben. Gehorsam ist die echte Frucht der Erlösung. (Röm. 8, 1-4; Joh. 14, 15. 21)

Aus Liebe und Dankbarkeit für Gottes unermeßliche Gabe ist der Gläubige durch die Kraft des Heiligen Geistes allen Forderungen Gottes gehorsam. ( Eph. 2, 8. 9; Joh. 15, 10; 1. Joh. 5,  3)

  • DAS GESETZ GOTTES – DIE ZEHN GEBOTE

Wir glauben, daß die Zehn Gebote vollkommen sind und als Richtlinien des Lebens und des Handelns für alle Menschen Gültigkeit haben. (Pred. 12, 13; Matth. 5, 17. 18; Röm. 3, 28. 31; 7, 12; Offbg. 12, 17; 14, 12)

Die Bibel lehrt, daß Gott selbst die Zehn Gebote am Berg Sinai gesprochen und mit seinem eigenen Finger auf die zwei Steintafeln geschrieben hat. (2 . Mose 31, 18; 32, 15. 16; 5. Mose 4,  12. 13)

Durch Anerkennen und Halten der heiligen Zehn Gebote Gottes zeigen wir, daß wir Gott, den Vater, und seinen Sohn lieben. Das Gesetz Gottes ist eine Offenbarung seines Willens und Wesens. Es ist ein Abbild der göttlichen Vollkommenheit und spiegelt den wahren Charakter Gottes wider. Im Gesetz zeigt sich besonders das Prinzip der Liebe, Gerechtigkeit und der göttlichen Ordnung. (Röm. 13, 10; 1. Joh. 5, 3)

Da es geistlich ist, kann es nur durch die Kraft Gottes und den Glauben an Jesus Christus gehalten werden. Auch bei Prüfungen und Verfolgungen sollte deshalb die einzige Antwort sein: »Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.« (Apg. 5, 29)

Die Zehn Gebote, die Gott gegeben hat (2. Mose 20, 2-17), lauten:

I

»Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.«

II

»Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.«

III

»Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.«

IV

»Gedenke des Sabbattags, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.«

V

»Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.«

VI

»Du sollst nicht töten.«

VII

»Du sollst nicht ehebrechen.«

VIII

»Du sollst nicht stehlen.«

IX

»Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.«

X

»Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.«

  • DAS VIERTE GEBOT – DER SABBAT

Wir glauben, daß das vierte Gebot, wie auch alle anderen, unveränderlich ist und für alle Menschen Gültigkeit hat. Der Sabbattag wurde nach sechs Schöpfungstagen von Gott eingesetzt, gesegnet und geheiligt sowie durch die Ruhe Gottes ausgezeichnet. Er wurde als Gedächtnistag der Schöpfung und Ruhetag für die Menschen gegeben.

Deshalb wird er auch als Tag des Herrn bezeichnet. Gott gebietet uns, diesen Tag zu heiligen durch Arbeitsruhe, durch Anbetung und religiösen Dienst. Der Sabbat ist zugleich ein Sinnbild unserer Erlösung, ein Zeichen unserer Heiligung, ein Zeugnis unseres Gehorsams und ein Vorgeschmack des ewigen Lebens im Reiche Gottes. Der göttliche Ruhetag ist das besondere Zeichen seiner gehorsamen Kinder in der Endzeit. (1. Mose 2, 1-3; 2. Mose 20, 8-11; 31, 15; 3. Mose 23, 3; Mark. 2, 27. 28; Luk. 16, 17)

Am Freitag (Rüsttag) sollen alle Vorbereitungen für den siebenten Tag beendet werden. Dazu gehören u. a. Speisezubereitung für den Sabbattag, Reinigung der Wohnung, Vorbereitung der Kleidung und das Baden, so daß wir mit Ruhe und Sammlung in den Sabbattag eintreten können. (2. Mose 16, 23)

»Noch etwas muß am Rüsttag besonders beachtet werden. An diesem Tage sollte alles Trennende zwischen Geschwistern, sei es in der Familie oder in der Gemeinde, beseitigt werden. Reinigt eure Seelen von Bitterkeit, Zorn und allem Bösen. In demütigem Geiste „bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet“. (Jak. 5, 16.)« –Aus der Schatz kammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 17.

Über das Reisen lesen wir: »Es mag notwendig sein, am Sabbat zu reisen, um Gemeinden, die unsres Dienstes bedürfen, zu besuchen und ihnen die Botschaft zu verkündigen, die sie nach dem Willen des Herrn hören sollen. Doch soweit als möglich sollten wir unsre Fahrkarten und alles sonst Notwendige an irgendeinem andern Tag besorgen. Begeben wir uns auf eine längere Reise, dann sollten wir uns nach Möglichkeit so einrichten, daß wir unsern Bestimmungsort nicht am Sabbat erreichen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, 20. 21.

Alle weltlichen und geschäftlichen Reisen, Besprechungen und Tätigkeiten sind am Sabbat zu unterlassen. Die Unterhaltung sollte einen geistlichen Charakter haben und zum Lobe Gottes und der geistlichen Erbauung dienen. (Jes. 58, 13. 14)

»Gott hat angeordnet, daß die Kranken und Leidenden versorgt werden. Diese Arbeit, mit der man es ihnen behaglich zu machen sucht, ist ein Werk der Barmherzigkeit und keine Übertretung des Sabbats. Aber man vermeide alle unnötige Arbeit.« –Patriarchen und Propheten, S. 270.

Auch erbitten wir für unsere Kinder um Befreiung vom Besuch weltlicher Schulen am Sabbat.

Nach der Schöpfungsordnung beginnt und endet ein Tag mit dem Sonnenuntergang. Somit beginnt der Sabbat am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang und endet Sabbatabend mit Sonnenuntergang. (1. Mose 1 , 5; 3. Mose 23, 32; Luk. 4,  31. 40)

  • DIE EHE

Wir glauben, daß Gott die Ehe im Paradies eingesetzt hat und sie von ihm gesegnet und geheiligt wurde.

»Der Schöpfer des Weltalls wurde auch der Urheber dieser Einrichtung … Sie gehört zu den ersten segensvollen Einrichtungen Gottes für den Menschen, die Adam nach dem Sündenfall mit aus dem Paradies nahm.« –Patriarchen und Propheten, S. 22.

Sie wurde eingesetzt, a) damit sich Mann und Frau ergänzend in Liebe helfen sollten (1. Mose 2, 18), b) damit sich das Menschengeschlecht fortpflanze. (1. Mose 1, 27. 28; 1. Kor. 7, 1-9)

Die Ehe ist ein Bund, der auf lebenslänglicher Liebe und Treue zwischen einem Mann und einer Frau gegründet sein sollte. (Matth. 19, 4; Mal. 2, 14, letzter Teil) Auf die Grundsätze der Selbstlosigkeit, der Liebe, Wertschätzung, Achtung, Opferbereitschaft und Verantwortung hat Gott die Ehe gegründet. Der Mann wurde zuerst geschaffen; er ist der natürliche Lenker und Träger der Familie. Die Frau soll die Führung des Mannes achten, der Mann aber seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat, für die er in den Tod gegangen ist. (Eph. 5, 23. 25)

Wahrhaftige Ehe ist also geistliche, geistige und körperliche Einheit: Zusammenklang des Glaubens, der Herzen und der Körper. Frau und Mann bilden ein Fleisch. (1. Mose 2, 24; Matth. 19, 5. 6)

Wir glauben, daß Christen den Grundsatz der Mäßigkeit beachten sollen, damit nicht ihre körperlichen und geistigen Kräfte auf dem Altar der Leidenschaft und niedrigen fleischlichen Lüste geopfert werden. Die in dieser Hinsicht in Gottes Wort gegebenen Ratschläge sind uns Wegweiser zur Reinheit und zu einem Gott wohlgefälligen Leben. (1. Thess. 4, 3-5)

Wir glauben, daß Gemeindeglieder nicht mit Andersgläubigen oder Ungläubigen in den Ehestand treten sollen. Die Heilige Schrift betrachtet eine solche Eheschließung als eine Sünde. (5. Mose 7, 3. 4. 6; 2. Kor. 6, 14. 15)  Wir glauben, daß die Ehescheidung nicht Gottes Wille ist. (Matth. 19, 3-9; Mark. 10, 9-12; Röm. 7, 1-3; 1. Kor. 7, 10. 11)

»Bei den Juden war es zulässig, daß ein Mann wegen irgendeiner geringfügigen Ursache die Ehescheidung vollziehen konnte, wonach es der Frau freistand, sich wieder zu verheiraten. Diese Sitte hatte aber großes Elend und viele Sünden im Gefolge. Jesus sprach es in der Bergpredigt ganz klar aus, daß die Auflösung der ehelichen Verbindung unstatthaft sei, wenn es sich nicht gerade um Treubruch der einen Seite handelt. Er sagte später einmal: „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, und freit eine andere, der bricht die Ehe.“« –Das bessere Leben, S. 55. Außerdem, wenn sich Ehe leute trennen oder scheiden, dann bleiben sie unverheiratet, bis wieder eine Versöhnung stattfindet. (1. Kor.  7, 10. 11. 39)

»Dieses Gelübde verknüpft die Geschicke zweier Menschen durch Bande, die nur durch den Tod getrennt werden sollten.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. I, S. 531.

Wir glauben ferner, daß die Ehe vor der Obrigkeit und der Gemeinde geschlossen werden soll.

Auch sollten sich alle, die in den Ehestand eintreten wollen, nach reichlicher Überlegung und ernstem Gebet von gläubigen Eltern und Seelsorgern beraten lassen.

  • DIE VERÄNDERUNG DES GESETZES GOTTES

Wir glauben, daß die Weissagung in Dan. 7, 25 – »wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern« – sich erfüllt hat. Das zweite Gebot, das die Bilder verehrung und -anbetung verbietet, nahm man von den Zehn Geboten heraus. Den im vierten Gebot verordneten Sabbattag veränderte man durch die unberechtigte Einführung des ersten Wochentages, des Sonntags, zum staatlichen und kirchlichen Ruhetag. Das zehnte Gebot teilte man in zwei Teile, damit wieder die Zahl »Zehn« hergestellt wurde.

  • DAS ZEREMONIALGESETZ MOSES

Wir glauben, daß Gott durch Mose dem Volk Israel verschiedene Vorschriften gab, die sich auf das Opfersystem und auf Zeremonien im Tempeldienst beziehen. Sie veranschaulichten das Erlösungswerk Christi. Diese Vorschriften waren ein Schatten und ein Sinnbild der zukünftigen Dinge. Die Gültigkeit dieses Gesetzes hat aufgehört, als Jesus am Kreuz ausrief: »Es ist vollbracht!« (Hebr. 10, 1; Kol. 2, 17)

»Als Jesus auf Golgatha starb, rief er aus: „Es ist vollbracht!“ und „der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus.“…  Das Zerreißen des Vorhanges im Tempel zeigte, daß die jüdischen Opfer und Verordnungen nicht länger angenommen würden. Das große Opfer war gebracht und angenommen worden …« –Erfahrungen und Gesichte, S. 245. 252.

– Die Zeremonial- oder Schattensabbate

Wir glauben, daß die zeremoniellen Sabbate, von denen Paulus in Kol. 2, 16. 17 und in Gal. 4, 10 schreibt, nur ein Schatten auf Christi Opfertod und die Erlösung waren.

Sie dürfen daher nicht mit dem wöchentlichen Sabbat verwechselt werden, der den Menschen als Ruhetag gegeben wurde. Er ist der Tag des Herrn, der bei der Schöpfung eingesetzt wurde. (1. Mose 2, 1-3; 2 . Mose 20, 8-11; 3. Mose 23, 3; Jes. 58, 13; Mark. 2,  27. 28)       Das Zeremonialgesetz hatte folgende Schattensabbate:

Fest der ungesäuerten Brote: Das Passahfest ging dem Fest der ungesäuerten Brote voraus. Der 15. und 21. Tag des ersten Monats vom jüdischen Jahr wurden als Sabbate gefeiert, an denen keine Dienstarbeit verrichtet werden durfte. (3. Mose 23, 5-8)

Pfingsten oder Wochenfest: Der 50. Tag, gerechnet ab dem 16. Tag des ersten Monats, wurde als Sabbat gefeiert. (3. Mose 23, 15. 16. 21; 2. Mose 34 ,  22)

Sabbat des Blasens: Der 1. Tag des siebenten Monats, der Tag des Posau nen blasens, wurde zur Vorbereitung auf den Versöhnungstag gehalten. (3 . Mose 23,  24. 25)

Versöhnungstag: Der 10. Tag des siebenten Monats, bekannt als Versöhnungstag, wurde als großer Sabbat bezeichnet. Er bildete den Höhepunkt in der Reihe der Schattensabbate. (3. Mose 23, 27. 28. 31. 32)

Laubhüttenfest: Der 15. und 22. Tag des siebenten Monats wurde als Sabbat des Laubhüttenfestes freudig gefeiert. (3. Mose 23, 34-36. 39. 40)       Wenn Jesus durch seinen Tod den wöchentlichen Sabbat aufgehoben und den Sonntag eingesetzt hätte, müßte ein ausdrückliches Gebot dafür in der Bibel zu finden sein. Weder Jesus noch die Apostel berichten von einer solchen Veränderung. Im Gegenteil. Das beweisen folgende Stellen: Matth. 5, 17. 18; 24 , 20; Apg. 13, 13. 14. 42-44; 16, 13; 17, 2; 18,  2-4. 11.

  • DER ZUSTAND DES MENSCHEN

Wir glauben, daß nach dem Sündenfall der Mensch seine hohe Stellung vor Gott verloren hat. Seitdem stehen alle Menschen unter der Sünde mit deren Folgen. Sie werden mit Schwachheit und Neigung zum Bösen geboren und sind der Macht des Todes unterworfen.

»Durch die Übertretung wurde der Mensch so geschwächt, daß es ihm unmöglich war, aus eigener Kraft der Sünde Widerstand zu leisten …

Mit dem Sündenfall entfernte sich der Mensch von Gott; die Erde wurde vom Himmel getrennt. Über den Abgrund, der dazwischen lag, führte keine Verbindung.« –Der Weg zu Christus, S. 9. 12.

»Als der Mensch das göttliche Gesetz übertrat, wurde seine Natur böse…« –Der große Kampf, S. 508.

»Der Mensch war durch die Sünde so entartet, daß er aus eigener Kraft nicht wieder mit dem in Übereinstimmung kommen konnte, dessen ganzes Wesen Reinheit und Güte ist.« –Patriarchen und Propheten, S. 41.

Dadurch ist die Lage aller Menschen hoffnungslos geworden. (Röm. 5, 12; 3, 10-12; 6, 23; Ps. 51, 7; Matth. 15, 18-20; Gal. 5, 19-21; Röm. 7, 18-20)

  • DAS GNADENANGEBOT GOTTES

Wir glauben, daß Gott so sehr die Welt liebte, daß er seinen Sohn in diese Welt sandte, um die Menschheit zu retten. Obwohl überall Verderbtheit und Trotz herrschten, war ein Weg der Erlösung für die Menschheit schon vorgesehen. (Eph. 1, 4;  2, 8; 1. Petr. 1, 19. 20)

Jesus Christus wurde als Mensch geboren und war in allen Dingen seinem Vater gehorsam. Durch sein Leben und seinen stellvertretenden Tod wurde die Grundlage der Versöhnung und Erlösung geschaffen. Er wurde um unserer Rechtfertigung willen auferweckt, fuhr auf gen Himmel, um im himmlischen Heiligtum durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit den bußfertigen Sünder mit Gott zu versöhnen und zu rechtfertigen. Durch diese rettende Heilstat zeigen sich die Gerechtigkeit und Güte Gottes. Unsere Sünde wurde in Christus verurteilt, und gleichzeitig wurde uns ein Weg der Vergebung aufgezeigt. (Röm. 3, 24)

»Unbegrenzt sind die Gnadengaben und Verheißungen Gottes für uns. Der Gnadenthron selbst hat die größte Anziehungskraft, weil dort der thront, den wir Vater nennen dürfen …

Sobald sich ein Kind Gottes dem Gnadenthron nähert, wird es ein Schützling des großen Fürsprechers. Bei der ersten Äußerung von Reue und der Bitte um Vergebung nimmt Jesus sich der Sache des Bittenden an, macht sie zu seiner eigenen und bringt das Flehen als sein Bitten vor den Vater.

Wenn Christus für uns bittet, öffnet der Vater alle Schätze seiner Gnade, damit wir sie uns aneignen, uns daran erfreuen und sie andern mitteilen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 24.

Wir glauben, daß wir durch die Gnade Gottes zu seinen Kindern werden. Sie bewirkt unsere Erlösung, Wiedergeburt und Annahme als Miterben Christi. (Tit. 2, 11; Joh. 1, 16; 1. Petr. 1, 13)

Gnade ist unverdiente Gunst. Sie besteht darin, daß Gott seinen Sohn an unserer Statt in den Tod gegeben hat. Durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit kann der bußfertige Sünder vor Gott bestehen. (1. Joh. 1, 7)

  • CHRISTUS UNSERE GERECHTIGKEIT

Wir glauben, daß ohne die Gerechtigkeit Jesu Christi kein sterblicher Mensch vor dem heiligen Gott bestehen kann. Der Prophet Jesaja drückt sich folgendermaßen aus: »Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid …« (Jes. 64, 5)

Um diesen so wichtigen Gegenstand für unser Glaubensleben deutlich darzustellen, lassen wir einige Zeugnisse folgen:

»Seitdem wir unter der Sünde stehen und der Heiligkeit mangeln, sind wir nicht fähig, dem Gesetz vollkommenen Gehorsam zu leisten. Wir haben keine eigene Gerechtigkeit, mit der wir den Forderungen des göttlichen Gesetzes genügen könnten. Aber Christus hat sich für uns ins Mittel gelegt. Er weilte auf Erden unter den gleichen Prüfungen und Versuchungen, die über uns kommen; doch er lebte ohne Sünde. Er starb für uns und bietet sich nun an, unsere Sünden auf sich zu nehmen und uns seine Gerechtigkeit zu geben.« –Der Weg zu Christus, S. 44. (Röm. 5, 1;1, 16. 17; 3, 23. 24)

»Was ist Rechtfertigung durch den Glauben? Es ist das Werk Gottes, den Ruhm des Menschen in den Staub zu legen und für den Menschen das zu tun, was dieser aus eigener Kraft nicht kann. Wenn Menschen ihre eigene Nichtigkeit einsehen, so sind sie vorbereitet, mit der Gerechtigkeit Christi be kleidet zu werden.“ (The Review and Herald, 16. September 1902)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 70.

»So erfahren sie durch die Langmut Gottes Vergebung ihrer in der Vergangenheit liegenden Sünden. Mehr noch: Christus durchdringt die Menschen mit den Eigenschaften Gottes. Er formt den menschlichen Charakter nach dem himmlischen Vorbild und verleiht ihm geistliche Kraft und Schönheit. Dadurch wird gerade die Gerechtigkeit des Gesetzes in Christi Nachfolgern erfüllt.« –Das Leben Jesu, S. 764.

»Durch seinen vollkommenen Gehorsam hat er es jedem Menschen ermöglicht, Gottes Geboten zu gehorchen. Wenn wir uns Christo unterwerfen, so wird unser Herz mit seinem Herzen vereint, unser Wille geht in seinem Willen auf, unsere Gesinnung wird eins mit seiner Gesinnung, unsere Gedanken werden alle unter seine Herrschaft gebracht; wir leben sein Leben. Dies bedeutet, mit dem Kleide seiner Gerechtigkeit bekleidet zu sein. Wenn der Herr dann auf uns blickt, so sieht er nicht das aus Feigenblättern hergestellte Gewand, nicht die Blöße und Häßlichkeit der Sünde, sondern sein eigenes Gewand der Gerechtigkeit, die ja vollkommener Gehorsam gegen das Gesetz Jehovas ist.« –Christi Gleichnisse, S. 309.

»So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist … Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.« (Röm. 8, 1. 34; Jer. 33, 15. 16)

»Die Gerechtigkeit, durch die wir gerechtfertigt werden, ist zugerechnet. Die Gerechtigkeit, durch die wir geheiligt werden, ist verliehen. Die erstere ist unser Titel für den Himmel, die letztere bedeutet unsere Eignung für den Himmel. (The Review and Herald, 4. Juni 1895)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 67.

  • DIE BUSSE

Wir glauben, daß unter dem Einfluß des Wortes Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes der Mensch zur Erkenntnis seines verlorenen Zustandes kommt. (Ps. 32, 1-5; 51, 5. 6; Joh. 16, 7. 8)

»Wahre Buße schließt aufrichtige Traurigkeit über unsere Sünden und Abkehr von ihnen ein … Ergibt sich aber ein Herz dem Einfluß des Geistes Gottes, dann erwacht das Gewissen, dann empfindet der Sünder etwas von der Tiefe und Heiligkeit des göttlichen Gesetzes, der Grundlage seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden … Wir werden sie [unsere Sünden] nicht ablegen, bis wir ihre Sündhaftigkeit erkannt haben. Eine wirkliche Veränderung in unserm Leben wird erst dann eintreten, wenn wir von Herzen der Sünde abgesagt haben.« –Der Weg zu Christus, S. 14. 15. (Siehe 2. Kor. 7, 10)

Wir können ebensowenig ohne den Heiligen Geist, der das Gewissen weckt, Buße tun, wie wir ohne Christus Vergebung unserer Sünden erhalten können.

  • DAS BEKENNTNIS DER SÜNDEN

Wir glauben, daß alle, die ihre Sünde bekennen, Vergebung und Rechtfertigung empfangen; denn Jesus bittet mit seinem Blut für jeden Reuigen. (1 . Joh. 1, 9; 2,  1)

»Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.« (Spr. 28, 13)

»Der Herr fordert nicht, daß wir uns um der Sündenvergebung willen mit Schmerzen beladen. Wir sollen keine langen und beschwerlichen Wallfahrten unternehmen, auch keine quälenden Bußübungen vollziehen, um uns dem Schöpfer Himmels und der Erde zu empfehlen oder damit unsere Sünden abzutragen. Jedem, der seine Sünden bekennt und läßt, soll Gnade zuteil werden …

Wahres Bekenntnis hat stets ein besonderes Merkmal: es gesteht die einzelnen Sünden ein. Es gibt solche, die wir nur Gott bringen dürfen, aber auch solche, die wir unseren Mitmenschen bekennen müssen, die durch unsere Lieblosigkeit manches Unrecht erlitten haben. Schließlich gibt es Sünden von allgemeiner Bedeutung. Diese sollten dann ebenso öffentlich bekannt werden. Alle Geständnisse aber sollten bestimmt und deutlich sein und gerade die Sünden beim Namen nennen, deren wir uns schuldig gemacht haben.« –Der Weg zu Christus, S. 25-27.

  • DIE WIEDERGEBURT

Wir glauben, daß ein Mensch, der Jesus Christus sein Leben übergibt und ihn als seinen persönlichen Heiland annimmt, die Wiedergeburt erleben wird. (Joh. 1, 12. 13)

»Sobald der Geist Gottes in das Herz einzieht, gestaltet er das Leben um. Sündhafte Gedanken werden verbannt, böse Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die Stelle von Ärger, Neid und Zank ein. Traurigkeit verwandelt sich in Freude, und auf dem Angesicht spiegelt sich das Licht des Himmels … Der Segen stellt sich ein, wenn ein Mensch sich im Glauben dem Herrn ergibt. Dann schafft die dem menschlichen Auge unsichtbare Kraft ein neues, dem Bilde Gottes ähnliches Wesen.« –Das Leben Jesu, S. 156. 157.

»Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!« (2 . Kor. 5,  17)

»Der Gegensatz zwischen dem, was wir waren, und dem, was wir nach der Wiedergeburt sind, wird klar vor Augen liegen …

In dem durch die göttliche Gnade wiedergeborenen Herzen ist Liebe die Triebfeder aller Handlungen.« –Der Weg zu Christus, S. 40. 42.

»Bei der Wiedergeburt wird das Herz in Harmonie mit Gott, in Einklang mit seinem Gesetz gebracht. Ist diese gewaltige Umgestaltung im Herzen des Sünders erfolgt, so hat er den Weg vom Tode zum Leben, von der Sünde zur Heiligkeit, von der Übertretung und Empörung zum Gehorsam und zur Treue beschritten. Das alte Leben der Entfremdung von Gott hat aufgehört; das neue Leben der Versöhnung, des Glaubens und der Liebe hat begonnen.« –Der große Kampf, S. 468.

»Die Wiedergeburt ist der einzige Weg, auf dem wir in die Stadt Gottes gelangen können.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 250. (Joh. 3, 3-8; 1, 12. 13; 1. Petr. 1, 23; Jak. 1, 18; 2. Petr. 1, 3. 4)

  • DIE BIBLISCHE TAUFE

Wir glauben, daß die Taufe der Bund eines guten Gewissens mit Gott ist. Der Auftrag Jesu an seine Gemeinde lautet: »… gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes …«(Matth. 28, 18-20)

Christus hat die Taufe als das Zeichen des Eintritts in sein geistliches Reich eingesetzt. Sie stellt das Begräbnis und die Auferstehung Jesu dar, in gleicher Weise das Begräbnis des alten Menschen und die Auferstehung zu einem neuen Leben in Christo. (Apg. 2, 37. 38; 8, 36-39; Röm. 6, 2-5; Kol. 2, 12)

Die Taufe ist das öffentliche Bekenntnis zur Nachfolge Jesu. Sie wird durch Untertauchen im Wasser vollzogen. Eine gründliche Belehrung über die biblischen Wahrheiten und eine Taufprüfung gehen der Glaubenstaufe voraus.        Aus diesem Grund kann die Kindertaufe nur als eine menschliche Einrichtung betrachtet werden, weil jegliche biblische Grundlage fehlt.        Personen, die keinen Unterschied zwischen Recht und Unrecht machen können, werden zur Taufe nicht zugelassen.

Vor der Aufnahme durch Taufe oder Abstimmung sollte jede Seele aus ihrer früheren Kirche oder Gemeinschaft ausgetreten sein.

Die Taufe wird nur zum zweitenmal vollzogen, wenn sie zum ersten Mal nicht in Übereinstimmung mit der biblischen Regel oder auch in Unwissenheit vollzogen wurde. (Apg. 19, 2-6)

  • DIE GEMEINDE DES HERRN

Wir glauben, daß das Haupt der Gemeinde Jesus Christus ist. Die Gemeinde ist ein Zusammenschluß von Gläubigen, die Christus als Erlöser und Herrn angenommen haben und nach seiner Lehre und seinen Geboten leben. (Eph. 5 , 23; 4, 15; Kol. 1,  18)

Die Glieder der Gemeinde werden durch gemeinsame Lehre, Erfahrung, Beratung und Ermahnung in der Schule Christi für die Ewigkeit vorbereitet. (1 . Tim. 3,  15)

Die unveränderliche Richtschnur im Leben und Handeln der Gemeinde ist die Heilige Schrift. Sie enthält die große göttliche Urkunde der Gerechtigkeit und Liebe, die Zehn Gebote Gottes, die uns im Leben Jesu praktisch vorgelebt wurden. Gerade durch die Zehn Gebote war es zu allen Zeiten möglich, die Gemeinde der Übrigen und zugleich den Abfall zu erkennen. (Offbg. 12, 17; 14 ,  12)

»Die Gemeinde ist das von Gott erwählte Werkzeug, Menschen zum Heil zu führen. Sie wurde gegründet, um zu dienen, und ihre Aufgabe ist es, der Welt das Evangelium zu bringen.« –Das Wirken der Apostel, S. 9.

Um der Welt ein Licht sein zu können, bat Jesus in seinem hohenpriesterlichen Gebet um die Einigkeit seiner Nachfolger. (Joh. 17, 21; Eph. 4, 16)

Wir glauben, daß alle Gemeindeglieder aus Liebe zu Gott und seinem Volk die Ordnung der Gemeinde beachten.  (Hebr. 13, 7. 17; 1. Thess. 5, 12. 13) (Anmerkung: Bezugnehmend auf die Gemeindeordnung und -organisation verweisen wir auf das Gemeindehandbuch.)

  • DIE FUSSWASCHUNG

Wir glauben, daß die Fußwaschung dem Abendmahl vorausgehen soll. Sie bereitet das Herz vor, einander in Demut und Liebe zu dienen, und führt dadurch zu einer innigen Gemeinschaft. (Joh. 13, 1-17)

»Diese Worte meinen mehr als nur die körperliche Reinlichkeit. Der Herr spricht hier von einer höheren Reinigung, dargestellt durch die niedrigere … Als sich der Heiland mit dem Schurz umgürtete, um den Staub von ihren Füßen zu waschen, wollte er gerade durch diese Handlung ihr Herz von Eifersucht, Zwietracht und Stolz befreien; dies war die wirkliche Bedeutung der Fußwaschung. Mit dem Geist, der sie damals beherrschte, war nicht einer von ihnen zur Gemeinschaft mit Jesus fähig. Ehe sie nicht den Geist der Demut und Liebe besaßen, waren sie nicht vorbereitet, das Passahmahl zu genießen oder an der Gedächtnisfeier teilzunehmen, die der Heiland gerade einsetzen wollte.« –Das Leben Jesu, S. 646.

  • DAS ABENDMAHL

Wir glauben, daß das Abendmahl ein Gedächtnismahl an Jesu Leiden und Sterben ist.

Das Brot symbolisiert den Leib Jesu Christi, und der unvergorene Wein ist ein Sinnbild seines vergossenen Blutes. (Matth. 26, 26-28; 1. Kor. 10, 16. 17; 11, 23-26)

»Während er mit seinen Jüngern das Passahmahl nahm, setzte er an dessen Stelle den Dienst ein, der an sein großes Opfer erinnern sollte …       Die ungesäuerten Brote, die in der Passahzeit gegessen wurden, liegen vor ihm. Der unvergorene Passahwein steht auf dem Tisch. Für Christus sind diese Dinge Sinnbilder für sein eigenes makelloses Opfer. Nicht verdorben durch Gärung, dem Sinnbild der Sünde und des Todes, weisen sie auf Jesus als „eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“ hin.« –Das Leben Jesu, S. 651. 652.

Durch den Genuß von Brot und Wein geschieht keine Vergebung der Sünden. Es soll als Gedächtnismahl des Leidens und Sterbens Jesu zur Stärkung der Gemeinde dienen.

Zur Vorbereitung gehören Selbstprüfung, Sündenerkenntnis und -bekenntnis und ehrliche Trauer über die Sünde.

»Die Verordnungen der Taufe und des Abendmahles sind zwei gewaltige

Pfeiler, einer am Eingang und einer innerhalb der Gemeinde. Diesen Verordnungen hat Christus den Namen des wahren Gottes eingeprägt.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. II, S. 350.

Am Abendmahl kann nur teilnehmen, wer den Bund mit Gott in der Taufe gemacht hat und ein Glied der Gemeinschaft geworden ist.

»Und der Herr sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise, Passah zu halten. Kein Fremder soll davon essen.« (2. Mose 12, 43)

  • DER GEIST DER WEISSAGUNG

Wir glauben, daß Christus im Alten und Neuen Testament durch seine Propheten zu seiner Gemeinde gesprochen hat. (2. Chron. 20, 20; 2. Petr. 1 , 19-21; Hebr. 1,  1-3)

Die durch die Gabe der Prophezeiung gegebenen Belehrungen haben ihren Ursprung im Himmel und sind die Stimme Gottes an sein Volk. Der Herr hat diese Gabe seiner Gemeinde gegeben, um beachtet und befolgt zu werden, und sie kommt unter der Leitung des Heiligen Geistes zu uns.

Aufgrund von Offbg. 12, 17 und 19, 10 hat der Herr der letzten Gemeinde, die die Gebote Gottes hält, diese Gabe der Weissagung verheißen. In Erfüllung dieser Prophezeiung erweckte der Herr die Prophetengabe unter seinem Volk. Seit dem Jahr 1844 hat Gott Ellen G. White als seine Botin benutzt, um seinen Willen der Gemeinde und der untergehenden Welt kundzutun. Durch ihr Wirken in Wort und Schrift haben unzählige Menschen den Weg zum Frieden mit Gott gefunden.

Alle Merkmale, die einen Propheten als von Gott berufen ausweisen, wie Treue zum Wort Gottes, Glaube an Jesus als Erlöser, Anerkennung der Zehn Gebote, und die Frucht des Heiligen Geistes, finden wir im Leben und Wirken dieser Botin Gottes. Ihre Stellung zur Bibel erklärt sie mit folgenden Worten:       »In seinem Wort hat Gott den Menschen die für das Seelenheil nötige Erkenntnis anvertraut. Die Heilige Schrift soll als eine maßgebende, untrügliche Offenbarung seines Willens angenommen werden. Sie ist der Maßstab für den Charakter, die Verkünderin der Grundsätze, der Prüfstein der Erfahrung. „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.“ (2. Timotheus 3, 16. 17)«  –Der große Kampf, S. 9.

In der Gemeinde Gottes hat es Zeiten gegeben, in denen nicht nur Männer, sondern auch treue Frauen berufen wurden, um dem Volk Gottes lebens- und heilswichtige Botschaften und Warnungen zu übermitteln. Zum Beispiel: Mirjam (2. Mose 15, 20), Debora (Richter 4, 4), Hulda (2. Kön. 22, 14-16), Hanna (Luk. 2, 36), die Töchter des Philippus (Apg. 21, 9).

Die wahre Gemeinde wird daher diese Gabe hoch einschätzen und die vom Herrn gegebenen Belehrungen in Dankbarkeit annehmen und befolgen.       Sobald eine Gemeinde diese Gabe geringschätzt oder verachtet, verachtet sie den Weg, auf dem Gott sie sicher leiten und segnen möchte. (Spr. 29 , 18; 2. Chron. 20,  20)

  • DIE GESUNDHEITSREFORM

– Gesundheit und Ernährung

Wir glauben, daß Gott den Menschen vollkommen schuf. Leib, Seele und Geist gehören dem Herrn. Es ist sein Wille, daß die Menschen sich geistlicher, geistiger und körperlicher Gesundheit erfreuen. Deshalb ist es unsere Pflicht, die göttlichen Gesundheitsregeln zu beachten; nicht nur zu unserem eigenen

Wohl, sondern um der Menschheit besser dienen zu können. (Luk. 9, 2; Thess. 5, 23. 24)

»Die Gesundheitsreform ist ein Zweig des großen Werkes, das ein Volk für die Wiederkunft des Herrn bereit macht. Sie ist mit der dritten Engelsbotschaft so eng verbunden wie die Hand mit dem Körper.« –Counsels on Health(Ratschläge für die Gesundheit), pp. 20. 21.

Als der Schöpfer dem Menschen im Paradies die Nahrung zuwies, zeigte er, was die beste Grundlage für menschliche Ernährung ist. Es ist Pflanzenkost. Getreide, Früchte und Nüsse bilden die von unserem Schöpfer gewählte Kost (1. Mose 1, 29). Später kam noch Gemüse hinzu (1. Mose 3, 18). Deshalb enthalten wir uns des Genusses von allen Arten des Fleisches (seien es Geflügel, Fisch, oder anderes). Außerdem vermeiden wir alkoholische und koffeinhaltige Getränke (z.B. Cola-Getränke), starke Gewürze, scharfen Käse, Bohnen kaffee, schwarzen Tee, Tabak und jegliche Art von Rauschgiften. Wir raten davon ab, Milch und Zucker zusammen zu verwenden. (1. Kor. 6, 19. 20)

Als Adventgläubige erhielten wir auch in bezug auf die Erhaltung unserer Gesundheit durch die Zeugnisse des Geistes der Weissagung viel Licht. In erster Linie sollten wir durch gesunde Nahrungsmittel, die dem ersten Menschenpaar verordnet wurden, sowie durch Anwendung natürlicher Heilmittel, unseren Körper gesunderhalten. Sind wir aber durch äußere, ungesunde Einflüsse, verkehrte frühere Lebensweise, Streß oder andere Faktoren des modernen Lebens krank geworden und auf die ärztliche Hilfe angewiesen, dann sollten wir, wenn möglich, einen gläubigen Arzt aufsuchen. Gerade in solchen Situationen dürfen wir uns auf die Verheißung stützen, daß Gott, der Herr, unser Arzt ist, und er uns in Wirklichkeit helfen und heilen kann. Medikamente sollten nur bei unbedingter Notwendigkeit und mit Vorsicht gebraucht werden. (2. Mose 15, 26)

»Reine Luft, Sonnenschein, Mäßigkeit, Ruhe, Bewegung, richtige Ernährung, die Anwendung von Wasser, Vertrauen in die göttliche Kraft – dies sind die wahren Heilmittel. Ein jeder sollte die Heilkräfte der Natur kennen und wissen, wie sie anzuwenden sind.« –Der Weg zur Gesundheit, S. 85.

– Kleidung

Als Adventgläubige sind wir auch Reformer in der Kleidung. Luxuriöse oder gesundheitsschädigende Kleidung, modische Auswüchse, die die Gesetze des

Anstandes verletzen und unmittelbar zur Verbreitung unsittlicher Zustände beitragen, sowie ungesunde Fußbekleidung, sollten wir nicht tragen.

»Desgleichen daß die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern, wie sich’s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.« (1. Tim. 2, 9. 10; 1. Petr. 3, 3-5; Jes. 3, 16-24)

Äußerer Schmuck, durch den der Blick auf den Träger gelenkt wird, dient nicht zur Ehre Gottes.

Über die Haare sagt uns die Bibel folgendes: »Oder lehret euch auch nicht die Natur, daß es einem Manne eine Unehre ist, so er das Haar lang wachsen läßt, und dem Weibe eine Ehre, so sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr zur Decke gegeben.« (1. Kor. 11, 14. 15)

Wo die Liebe zu Jesus im Herzen wohnt, wird jeder Gläubige ein Vorbild in diesen Dingen sein.

  • DIE OBRIGKEIT

Wir glauben, daß die Obrigkeit von Gott verordnet ist und daß sie als Gottes Dienerin die Aufgabe hat, das Gute zu schützen und das Böse zu bestrafen. (Röm. 13, 3. 4)

Deswegen fühlen wir uns verpflichtet, unsere Aufgaben ihr gegenüber zu erfüllen, soweit wir nicht gezwungen sind, die Gebote Gottes zu übertreten. ( Apg. 4, 19; 5,  29)

Jesus hat gesagt: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.« (Matth. 22, 21) Dementsprechend zahlen wir unsere Steuern und Abgaben.

Wir glauben, daß es nötig ist, für die Obrigkeit zu beten, damit Friede und Ordnung unter den Menschen bestehe, jeder seines Glaubens leben könne und die Verkündigung des Evangeliums Christi nicht gehindert werde. (1 . Tim. 2, 1.  2)

Nach dem sechsten Gebot: »Du sollst nicht töten« (2. Mose 20, 13) und der Lehre Jesu können wir als seine Nachfolger an keinem politischen Plan, Aufruhr, Blutvergießen oder Krieg teilnehmen.

  • DER EID

Wir glauben nach Gottes Wort, daß falsches und unnötiges Schwören Gott ein Greuel ist. (Matth. 5, 34-37; Jak. 5, 12)

Für gewöhnlich ist die Sprache des wahren Gläubigen: »Ja, ja; nein, nein.« Jedoch das notwendige Schwören in Übereinstimmung mit dem Evangelium, nämlich Gott als Zeuge anzurufen, daß das Gesagte Wahrheit ist, ist von Gott gebilligt. (Röm. 1, 9; 5. Mose 6, 13; Das bessere Leben, S. 57-59)

  • DAS HEILIGTUM

Wir glauben, daß der Mittelpunkt des Gottesdienstes in alttestamentlicher Zeit das Heiligtum war; zuerst in Form eines zerlegbaren Zeltes, später als Tempel gebaut. Das irdische Heiligtum bestand aus dem Vorhof, dem Heiligen und dem Allerheiligsten. Im Vorhof wurden die Opfer dargebracht. (Hebr. 9, 1-7) Mittels des Opferblutes wurde die Sünde auf das Heiligtum übertragen und dieses dadurch verunreinigt. Die Opfer, die wegen der Sünde dargebracht wurden, wiesen auf Jesum hin, »Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt«. (Joh. 1, 29) Die Priester waren zu Mittlern zwischen Gott und Menschen ausersehen.

Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, wurde das Heiligtum gereinigt. Der Hohepriester ging ins Allerheiligste und sprengte das Blut vom Sündopfer auf und vor die Bundeslade. Die Ansprüche des Gesetzes waren dadurch erfüllt. (Röm. 6, 23) Danach nahm er als Mittler die Sünden auf sich selbst und trug sie aus dem Heiligtum.  Die Sünden wurden dann auf einen lebenden Bock übertragen, den man anschließend in die Wüste führte. Durch diese zeremoniellen Handlungen wurde das Volk versöhnt und das Heiligtum gereinigt. (3. Mose 16, 15. 16. 20-22)

Dieses Heiligtum auf Erden hatte sein Urbild im Himmel, in dem Jesus heute der Hohepriester ist. Nur durch seinen Vermittlerdienst kann der Gläubige Vergebung, Rechtfertigung und Heiligung erlangen. (1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 8, 1-5; 9, 11. 12. 15; Offbg. 11, 19)

»Das himmlische Heiligtum ist der echte Mittelpunkt des Werkes Christi für die Menschen. Das geht jede Seele an, die auf Erden lebt. Es erschließt unseren Blicken den Erlösungsplan bis an das unmittelbare Ende der Zeit und offenbart den siegreichen Ausgang des zwischen der Gerechtigkeit und der Sünde stattfindenden Kampfes …

Die Fürsprache Christi im Heiligtum droben für den Menschen ist ein ebenso wesentlicher Teil des Heilsplanes wie sein Tod am Kreuz. Mit seinem Tode begann er das Werk, das zu vollenden er nach seiner Auferstehung gen Himmel fuhr. Wir müssen im Glauben „in das Inwendige des Vorhangs“ eingehen, „dahin der Vorläufer für uns eingegangen“.« –Der große Kampf, S. 488.

  • DIE 2300 ABENDE UND MORGEN

Wir glauben, daß die 2300 Abende und Morgen aus Dan. 8, 14 einen bes timmten Zeitabschnitt, der bis in die Endzeit reicht, darstellen. Nach dem Jahr-Tag-Prinzip, wonach bei prophetischer Auslegung ein Tag für ein Jahr gilt (4. Mose 14, 34; Hes. 4, 6), sind die 2300 Tage wirkliche Jahre. Aufgrund von Dan. 9, 24-27 begann diese Zeit mit dem dritten Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems durch König Artaxerxes im Jahre 457 vor Christus. Von dieser längsten prophetischen Zeitspanne in der Bibel sind 70 Wochen (= 490 Jahre) abgeschnitten. Diese Zeit war für das Judenvolk bestimmt und endete im Jahre 34 nach Christus. Die verbleibenden 1810 Jahre führen uns in das Jahr 1844,»in die Zeit des Endes«. (Dan. 8, 17) In diesem Jahr beendete Jesus seinen Dienst im Heiligen und begann als Hohepriester seinen Dienst im Allerheiligsten.

»Wie im irdischen Heiligtum gegen Ende des Festjahres ein Versöhnungsdienst stattfand, so muß, ehe Christi Aufgabe der Erlösung der Menschen vollendet werden kann, das himmlische Heiligtum durch die Entfernung der Sünden versöhnt werden. Dies ist der Dienst, der am Ende der zweitausenddreihundert Tage begann. Zu jener Zeit trat, wie vom Propheten Daniel vorhergesagt wurde, unser großer Hoherpriester in das Allerheiligste, um den letzten Teil seines feierlichen Werkes, die Reinigung des Heiligtums, zu vollziehen …

Im sinnbildlichen Dienst hatten nur die, welche zu Gott kamen, um zu bekennen und zu bereuen, deren Sünden durch das Blut des Sündopfers auf das Heiligtum übertragen worden waren, einen Anteil am Dienste des Versöhnungstages. So werden auch an dem großen Tag der Endversöhnung und des Untersuchungsgerichts nur die Fälle des bekennenden Volkes Gottes in Betracht gezogen …

In Begleitung himmlischer Engel betritt unser Hoherpriester das Allerheiligste und erscheint dort vor Gott, die letzten Handlungen seines Dienstes für die Menschen vorzubereiten, um das Untersuchungsgericht auszuführen und alle die zu versöhnen, die sich der Wohltaten dieser Versöhnung würdig erweisen.« –Der große Kampf, S. 423. 480.

Gemäß dem Dienste im irdischen Heiligtum trat Jesus in dieser Zeit das Abschlußwerk im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums an. Es ist gleichzeitig das Untersuchungsgericht. (Dan. 7, 9. 10. 13) Dabei wird entschieden, wer von den vielen, die in der Erde ruhen, der Auferstehung des Lebens und wer von den Lebenden der Verwandlung würdig ist, um in die ewige Herrlich keit einzugehen. Der Abschluß dieses Versöhnungsdienstes ist gleichzeitig das Ende der Gnadenzeit.

  • DIE PREDIGT DES EVANGELIUMS

Wir glauben an den großen Missionsauftrag Jesu: »Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.« (Matth. 28, 18-20)

Wir betrachten es als ein Vorrecht und eine Pflicht, daß wir an der Verbreitung des Evangeliums durch Wort und Schrift in der ganzen Welt mitwirken dürfen. (Matth. 11, 29. 30; 24, 14; Mark. 16, 15. 16; Apg. 1, 8; Offbg. 14, 6-12)

  • DIE MITTEL ZUR VERKÜNDIGUNG DES EVANGELIUMS

Wir glauben, daß Gott der Eigentümer der Erde ist. »Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnet.« (Ps. 24, 1) Er hat uns als seine Haushalter eingesetzt. Jeder Gläubige hat das Vorrecht und die Pflicht, von seinem ganzen Vermögen und Einkommen, mit welchem ihn Gott gesegnet hat, den Zehnten zu geben.

Der Zehnte dient zur Versorgung der Botschafter, die im Dienste des

Werkes Gottes stehen, und zur Verbreitung des Evangeliums. Weil der Zehnte Gottes Eigentum ist, betrachtet der Herr das Zurückhalten desselben als Betrug. (1. Mose 28, 22; Neh. 13, 10-12; Mal. 3, 6-12; Matth. 23, 23; Hebr. 7, 4-9; 1. Kor. 9, 13. 14)

»Gottes Plan des Zehnten ist schön in seiner Einfachheit und Gleichheit. Alle können ihn mutig im Glauben erfassen; denn er ist göttlichen Ursprungs.

In ihm paart sich Einfachheit mit Nützlichkeit, und es erfordert keine große Gelehrtheit, ihn zu verstehen und auszuführen. Alle haben dadurch Anteil an der Ausbreitung des köstlichen Heilswerkes. Männer, Frauen und Kinder können Schatzmeister für den Herrn werden und mit dazu beitragen, Werkzeuge zu sein, daß allen Ansprüchen an die Schatzkammer Genüge geleistet werden kann.« –Diener des Evangeliums, S. 199.

»Außer dem Zehnten fordert der Herr die Erstlinge unseres gesamten Einkommens.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 29. Auch andere Gaben wie: Missionsgaben, Dankopfer, Sabbatschulgaben, Hebopfer und Armengaben dienen zur Verkündigung und Unterstützung des Evangeliumswerkes.

Mit den erwähnten Gaben bringen wir unsere tiefe Dankbarkeit für die Segnungen und Wohltaten Gottes zum Ausdruck. Treue und Gewissenhaftigkeit im Geben des Zehnten und der Gaben gibt uns die Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen, hilft uns, die Selbstsucht und Habgier zu überwinden, und wird mit dem Segen des Himmels belohnt werden. (2. Kor. 9, 6. 7; Apg. 20, 35)

  • DIE DREI ENGELSBOTSCHAFTEN

Wir glauben, daß die Botschaften in Offbg. 14, 6-12 für die Endzeit gelten. In ihrem Zusammenhang als dreifache Botschaft stellen sie die letzte Warnungs- und Rettungsbotschaft an eine untergehende Welt dar und sollen allen Nationen, Stämmen und Völkern verkündigt werden.

Die Botschaft des ersten Engels weist auf das ewige Evangelium hin und kündigt an, daß die Stunde des Gerichts gekommen ist. Sie fordert alle Menschen auf, den Schöpfergott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn anzubeten. (Offbg. 14, 6. 7)

Die Botschaft des zweiten Engels verkündigt den Fall Babylons. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich falsche und schriftwidrige Religionssysteme gebildet, die zu einer großen Verwirrung (Babylon) geführt haben. In besonderer Weise zeigte es sich dadurch, daß die Kirchen in der Mitte des 19. Jahrhunderts die biblische Botschaft von der nahen Wiederkunft Christi verwarfen.

Mit der Botschaft des dritten Engels wird auf die Folgen der Annahme falscher Religionssysteme hingewiesen. Sie enthält die schrecklichste Dro hung, die je von Gott an Menschen ergangen ist. Das Malzeichen (Sonntag) steht nach Offbg. 14, 9-12 im Gegensatz zum vierten Gebot (Sabbat) der Bibel. (2. Mose 20, 8-11) Die Aufmerksamkeit der Menschheit wird auf das Gesetz Gottes gerichtet, insbesondere auf das Sabbatgebot (das Siegel Gottes).

Der Zweck dieser letzten Gnadenbotschaft ist, die Menschheit auf die Verbindlichkeit aller zehn Gebote Gottes hinzuweisen und ein Volk auf die Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten. Es wird auch darauf hingewiesen, daß die Stunde des Gerichtes begonnen hat und Freispruch von Sündenschuld allein durch Jesus Christus möglich ist. Diese drei Botschaften, die durch die drei Engel versinnbildet sind, rufen eine Reformation hervor, die zur Buße und Bekehrung führt. Die Kennzeichen sind eindeutig: »Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.« (Offbg. 14, 12)

Alle, die diesen Gnadenruf verwerfen, werden die angekündigten Strafgerichte Gottes, die sich in den sieben letzten Plagen über sie ergießen werden, erleiden. (Offbg. 16)

Die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft hat mit der Entstehung der Adventbewegung begonnen und wird ihren Abschluß im lauten Ruf des dritten Engels haben.

  • DER LAUTE RUF UND DER ENGEL VON OFFENBARUNG 18

Wir glauben, daß der laute Ruf des dritten Engels im Jahre 1888 auf der Konferenz zu Minneapolis durch die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« begonnen hat. Das war der Beginn des »Lichtes« des Engels von Offenbarung 18, 1-4.

»Die Zeit der Prüfung kommt bald; denn der laute Ruf des dritten Engels hat bereits begonnen mit der Offenbarung der Gerechtigkeit Christi, dem sündenvergebenden Erlöser. Damit beginnt das Licht des Engels sichtbar zu werden, der die ganze Erde mit seiner Klarheit erfüllen soll.« –Ausgewählte Botschaften, Bd. 1, S. 360. 361.

»Christus unsere Gerechtigkeit« »… ist die Botschaft, die nach göttlichem Befehl der Welt gegeben werden soll. Es ist die dritte Engelsbotschaft, mit lauter Stimme verkündigt und von der Ausgießung seines Geistes im vollen Maße begleitet.« –Zeugnisse für Prediger, S. 76.

Während die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu einem lauten Ruf wächst, kommt ein anderer Engel, um sich diesem Werk anzuschließen.

»Der Engel, der der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft folgt, soll die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchten. Hier wird ein Werk von welt umspannender Ausdehnung und ungewöhnlicher Kraft vorhergesagt …

Diese Bewegung wird der des Pfingsttages ähnlich sein. Wie der „Frühregen“ in der Ausgießung des Heiligen Geistes am Anfang der Apostelzeit fiel, um das Aufsprießen des köstlichen Samens zu bewirken, so wird der „Spät regen“ am Ende der Tage ausgegossen werden, damit die Ernte reife.« –Der große Kampf,S. 611. 612.

Die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« wurde von vielen nicht angenommen, und das hatte große Auswirkungen. Als der Erste Weltkrieg (1914-1918) ausbrach, kam es zu einer schweren Krise. Das vierte und sechste Gebot wurde offen übertreten; doch einige Glieder blieben den Zehn Geboten treu und förderten unter der Leitung vom Geist des Herrn gleichzeitig in mehreren Ländern ein Werk der Reformation.       Es sind gerade die Treuen oder der geweissagte Überrest von Offenbarung 12, 17; 14, 12 und 3, 14-22, den Gott beim Abschluß seines Werkes gebrauchen wird, um die letzte Warnungsbotschaft an die Welt zu richten.

»Offenbarung 18 verweist auf die Zeit, da die Kirche infolge der Verwer fung der drei Engelsbotschaften aus Offenbarung 14, 6-12 völlig den Zustand erreicht haben wird, der durch den zweiten Engel vorhergesagt ist. Das Volk Gottes, das sich noch immer in Babylon befindet, wird dann aufgefordert werden, sich aus dieser Bindung zu lösen. Diese Botschaft ist die letzte, die die Welt erhalten wird, und sie wird ihre Aufgabe erfüllen …

Aber Gott hat noch ein Volk in Babylon, und vor der Heimsuchung durch seine Strafgerichte müssen diese Getreuen herausgerufen werden, damit sie nicht, wie erklärt, teilhaftig werden deren Sünden, damit sie nicht etwas empfangen von deren Plagen. Deshalb ist auch die Bewegung durch den Engel versinnbildet, der vom Himmel herabkommt, die Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchtet und mit Macht und starker Stimme die Sünden Babylons verkündigt. In Verbindung mit seiner Botschaft erklingt der Ruf: „Gehet aus von ihr, mein Volk!“  Diese Ankündigungen bilden mit der dritten Engelsbotschaft die letzte Warnung an die Bewohner der Erde.« –Der große Kampf, S. 393. 605.

  • DIE VERSIEGELUNG DER 144.000

Wir glauben an das Vorhandensein zweier Klassen von Erlösten, wovon die Bibel berichtet, nämlich an die große Schar, die von Adam an beginnt und bis zum Abschluß der Gnadenzeit reicht, und eine Gruppe von 144.000 an der Zahl.

Das Versiegelungswerk der 144.000 hat mit der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft begonnen. Durch ihren Gehorsam gegenüber den zehn Geboten beweisen sie ihre Treue. Sie zeichnen sich durch das Halten des Sabbats aus, der das Siegel Gottes darstellt. Wir glauben, daß die Versiegelung bis zum Abschluß der Gnadenzeit andauert. Das geistliche Israel wird aus allen Völkern, Geschlechtern und Sprachen gesammelt. (Offbg. 7, 2-8; 14, 1-5)

Das Siegel Gottes ist ein Zeichen der Erlösung. Alle diejenigen, die Jesus Christus als ihren Erlöser wählen und sich unter seine Führung stellen, werden in ihrem Charakter eine Veränderung erfahren. Sie erhalten seine Gerechtigkeit, und unter dem Einfluß des Heiligen Geistes werden sie Christus immer ähnlicher und bringen Früchte des Gehorsams. Eine dieser Früchte ist die Beobachtung des heiligen Sabbats, der als Siegel oder Zeichen der Zugehörigkeit zwischen Gott und den Gläubigen bezeichnet wird. (Hes. 20, 12. 20)

Die entschlafenen Versiegelten werden durch eine besondere Auferstehung kurz vor der Wiederkunft Christi mit den lebenden Versiegelten vereinigt. Gemeinsam werden sie hören, wie die Stimme Gottes den Friedens bund mit seinem Volk verkündigt. Als »Erstlinge« der Erlösung werden sie das zweite Kommen Christi bezeugen, die Auferstehung der großen Schar sehen und mit ihr auffahren, um von Christo aufgenommen zu werden. (Dan. 12, 1. 2; Offbg. 1, 7)

»Das Zeichen oder Siegel Gottes wird offenbar in der Feier des SiebentenTag-Sabbats, des Herrn Gedächtnis der Schöpfung … Das Malzeichen des Tieres ist das Gegenstück zu diesem – die Feier des ersten Tages der Woche …

Von den Zehn Geboten trägt allein das vierte das Siegel des großen Gesetzgebers, des Schöpfers Himmels und der Erde.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III,  S. 198. 12.

  • DIE WIEDERKUNFT JESU

Wir glauben, daß die Wiederkunft Jesu Christi für alle Menschen sichtbar und hörbar sein wird. (Offbg. 1, 7; Matth. 24, 30; Mark. 13, 26. 27; Apg. 1, 9-11; 1. Thess. 4, 16. 17)

Die Kinder Gottes aller Zeiten haben auf dieses glorreiche Ereignis voll Sehnsucht gewartet. Henoch, »der siebente von Adam«, predigte schon davon, Abraham »wartete auf eine Stadt … deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.«Die Propheten weissagten davon, und Jesus gab die unumstößliche Versicherung, daß er wiederkommt, um seine Brautgemeinde zu sich zu holen. (Matth. 5, 8; Jud. 14. 15; Hebr. 11, 8-10; Joh. 14, 1-3)

Die auf Jesu Wiederkunft gewartet haben, werden bei seinem Erscheinen voll Freude ausrufen: »Siehe, das ist unser Gott, auf den wir harren, und er wird uns helfen; das ist der Herr, auf den wir harren, daß wir uns freuen und fröhlich seien in seinem Heil.« (Jes. 25, 9)

Die Wiederkunft Jesu Christi bildet den Höhepunkt des Erlösungsplanes. Die auferstandenen und lebenden Gläubigen werden dann in den Wolken dem Herrn Jesus entgegengerückt, um immer bei ihm zu sein.       Die Zeichen der Zeit, von denen Jesus in Matthäus 24, Lukas 21 und Markus 13 gesprochen hat, zeigen uns, daß die Wiederkunft Christi sehr nahe ist. (2. Petr. 3, 9-12; 1. Thess. 5, 2-7; 2. Tim. 3, 1-5; Offbg. 19, 7. 8)

Tag und Stunde seines Kommens sind uns verborgen. (Matth. 24, 36)

Deshalb sollten wir jederzeit bereit sein. (Matth. 24, 42-44)

  • DER ZUSTAND DER TOTEN

Wir glauben, daß der Tod der Sünde Lohn ist. Im Tod weiß der Mensch nichts. Jesus vergleicht den Tod mit einem Schlaf. (Joh. 11, 11-14)       Alle Menschen, ob gut oder böse, befinden sich im Tod in einem unbewußten Zustand. (Pred. 9, 5. 6; Hiob 14, 12)

Nur Gott, der allein Unsterblichkeit hat, schenkt den Erlösten bei der Auferstehung ewiges Leben. (1. Tim. 6, 15. 16; 1. Thess. 4, 13-17; 1. Kor. 15, 51-55)

  • DIE AUFERSTEHUNG

Wir glauben, daß bei der Wiederkunft Jesu Christi die gerechten Toten in einem unsterblichen Zustand auferstehen und zusammen mit den lebenden Heiligen vom Herrn Jesus entrückt werden. (1. Thess. 4, 13-18; Röm. 6, 5; Kor. 15, 51-53; Offbg. 20, 6)

Die Gottlosen werden tausend Jahre später auferstehen, um ihr endgültiges Urteil zu empfangen. (Offbg. 20, 5, erster Teil)

  • DIE TAUSEND JAHRE

Wir glauben, daß die tausend Jahre den Zeitraum zwischen der ersten und zweiten Auferstehung bilden.

»Bei der Wiederkunft Christi werden die Gottlosen von der ganzen Erde vertilgt, verzehrt von dem Geist seines Mundes und vernichtet durch den Glanz seiner Herrlichkeit.« –Der große Kampf, S. 656 (2. Thess. 1, 6-8; 2, 8; Jes. 24, 12. 22)

In dieser Zeit existiert auf unserer Erde kein menschliches Leben mehr. Durch gewaltige Naturkatastrophen befindet sich die Erde in einem Zustand der völligen Verwüstung. (Jer. 4, 23. 24; 25, 32. 33)

Während der tausend Jahre leben und regieren die Heiligen mit Christus im Himmel und halten über die gefallenen Engel und Gottlosen das Gericht. Die Erde befindet sich in einem verwüsteten Zustand. Nur Satan und seine Engel leben hier. (Der große Kampf, S. 657; Offbg. 20, 1-3)

Am Ende der tausend Jahre kommt Christus mit allen Heiligen auf diese Erde. Dann werden die Gottlosen von den Toten auferweckt. Danach wird die Heilige Stadt herunterkommen, und Satan und seine Engel werden mit den auferstandenen Gottlosen die Heilige Stadt umringen. Gott wird Feuer vom Himmel fallen lassen, und Sünde und Sünder werden auf ewig vernichtet, wodurch die Erde gereinigt wird. (Offbg. 20, 4. 5, erster Teil, 7-10; Mal. 3, 19. 21)

DIE HEIMAT DER ERLÖSTEN

Wir glauben, daß der Herr nach den tausend Jahren Himmel und Erde er neuern wird. Diese neue Erde wird die Heimat der Erlösten sein. Das neue

Jerusalem wird die Hauptstadt dieses ewigen Reiches sein. Der König aller Könige wird dort seinen Thron haben. (Jes. 45, 18; 65, 17; Offbg. 21, 1-3)

Durch den weise gelegten Erlösungsplan, der sich auf der ewigen Liebe Gottes gründet, dürfen alle Erlösten, befreit von der Bedrohung durch Krankheit, Leid und Tod, sich der ewigen Gegenwart Gottes erfreuen. (Jes. 65, 25; 2 . Petr. 3,  13)

»Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!« ( Offbg. 21,  3-5)

Über die Organisation der Gemeinde sowie Rechte und Pflichten ihrer Glieder weisen wir auf unser Gemeindehandbuch hin.[:fr]VORWORT

So lange die Gemeinde Gottes noch in dieser finsteren Welt ist, um gegen jegliche Art falscher Lehre zu kämpfen, muß sie über ein gut definiertes Glaubensbekenntnis verfügen, damit ihre Glieder wissen, was sie als gegenwärtige Wahrheit glauben und predigen sollen. Aus diesem Grund mußten die Kinder Gottes Jahrhundert um Jahrhundert und anläßlich eines Abfalls nach dem andern hinsichtlich der Lehre Grundsätze aufstellen, die sie in der Welt als sein Volk ausweisen.

Als die Reformationsbewegung durch Gottes Gnade, in Übereinstimmung mit der Prophezeiung und aufgrund des Abfalls im Adventvolk während des ersten Weltkrieges als Überrest entstand, wurde eine Wiederherstellung und Erhöhung der biblischen Glaubensgrundsätze erforderlich, die das endzeitliche Volk Gottes auszeichnen. Auf der Generalkonferenz 1925 in Deutschland wurden deshalb die 37 Glaubensgrundsätze angenommen, die wir heute in überarbeiteter Fassung unserem Volk geben. Es ist unser aufrichtiger Wunsch, daß diese Grundsätze eine Leitlinie jeder Seele sein mögen, die Jesus als persönlichen Heiland liebt, und daß sie dazu beitragen, daß die Einigkeit im Glauben gemäß dem Willen Gottes erlangt wird.

Die Brüder der Generalkonferenz Juli 1997

  1. DIE HEILIGE SCHRIFT

Wir glauben, daß die Bibel Gottes Wort ist. Gott selbst ist der Urheber. Im Alten und im Neuen Testament offenbart er uns seinen Willen. (1. Thess. 2 , 13; Ps. 119, 105; Jer. 15,  16)

Sie ist direkt von Gott inspiriert, denn der Heilige Geist hat den Verstand der Schreiber erleuchtet. (2. Petr. 1, 19-21; 2. Tim. 3, 15-17)

Sie berichtet vom Ursprung unserer Welt und des Menschen geschlechtes, vom Eindringen der Sünde und vom göttlichen Plan der Erlösung. Nur durch Jesus kann ein glückliches, ewiges Leben auf der neuen Erde erlangt werden.

Sie enthält Aussagen, die uns vergangene, gegenwärtige und zukünftige Ereignisse enthüllen. Die schon erfüllten Vorhersagen sind ein Beweis ihres göttlichen Ursprungs.  (Jes. 46, 9. 10)

In der Bibel werden uns die nötige Erkenntnis und der Weg für unser Seelenheil gezeigt.

Die Heilige Schrift als die wahrhaftige und vollständige Offenbarung Gottes, ist die einzige untrügliche Richtschnur unseres Glaubens und Lebens.

  • GOTT VATER

Wir glauben an einen ewigen, allmächtigen, allgegenwärtigen und allwissenden Gott. Er ist der Schöpfer, Lenker und Erhalter des gesamten Universums. (1. Mose 17, 1; Ps. 90, 1. 2; 91, 1. 2; 139, 1-12; Jes. 44, 6; 45, 5. 6. 18; 1 . Tim. 6,  16)

Wir glauben, daß »Gott ist Geist« und ein persönliches Wesen. (Joh. 4, 24) Durch die Erschaffung des Menschen nach »seinem Bild« hat er sich als persönlicher Gott offenbart. (1. Mose 1, 26. 27; Dan. 7, 9. 10)

Nur durch den Glauben an Christus können wir zu Gott kommen. (Hebr. 11 ,  6)

  • JESUS CHRISTUS

Wir glauben, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Er ist das Ebenbild seines Vaters. (Hebr. 1, 1-3. 8; Kol. 1, 15; 2, 9; 1. Tim. 3, 16)

Wir glauben, daß Jesus Christus schon im Himmel in göttlicher Gestalt, ehe er auf die Erde kam, existierte. (Joh. 1, 1. 2; Phil. 2, 5. 6; Kol. 2, 9; Joh. 1 , 14; Micha 5,  1)

Auf dieser Erde wurde er von der Jungfrau Maria geboren, »empfangen … von dem heiligen Geist.« (Matth. 1, 18-23)

Durch ihn hat Gott alles geschaffen. (Joh. 1, 1-3; Kol. 1, 16. 17)

»Gott hat sich in seinem Sohn als ein persönliches Wesen offenbart. Jesus, der Glanz der Herrlichkeit des Vaters und das Ebenbild seines Wesens (Hebr. 1, 3), war in der Gestalt eines Menschen hier auf Erden.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 223.

Durch seine Menschwerdung, seinen Kreuzestod und seine Auferstehung offenbarte sich Jesus als Erlöser. Er ist der alleinige Mittler zwischen Gott und dem gefallenen Menschengeschlecht. Sein Leben ist ein einmaliges Beispiel für die ganze Menschheit und besonders für alle seine Nachfolger. (Apg. 4, 12; Phil. 2, 5-8; 1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 2, 17; 1. Petr. 2, 21; 5. Mose 18, 15; Joh. 18, 37)

Heute ist er unser Hohepriester im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums und führt das abschließende Werk der Versöhnung durch. (Hebr. 8, 1. 2; 7, 24. 25; 4, 15. 16; 9, 24-26)

  • DER HEILIGE GEIST

Wir glauben, daß der Heilige Geist von Anfang an wirksam war und bei der Erlösung ständig wirksam ist. (1. Mose 1, 2; Ps. 51, 13; Jes. 63, 10. 11)       Über sein Wirken an den Herzen der Menschen berichtet uns die Bibel schon auf ihren ersten Seiten. (1. Mose 6, 3)

Wir glauben, daß der Heilige Geist der Vertreter Christi auf Erden ist. Er überführt von der Sünde, leitet zur Buße und zur Bekehrung. Er erneuert und verwandelt den Menschen. Auch führt er zur Wahrheit und Erkenntnis des göttlichen Willens und gibt Kraft zum Gehorsam und Sieg über die Sünde. (Joh. 3, 5. 6; 14, 16. 17; 16, 13)

Eine gottgewollte Auslegung der biblischen Wahrheiten ist nur durch den Heiligen Geist möglich. (Joh. 14, 26; Apg. 1, 8) Doch die Natur des Heiligen Geistes bleibt ein Geheimnis. –Das Wirken der Apostel, S. 53.

Nach dem Auftrag Jesu soll die Taufe im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes vollzogen werden. (Matth. 28, 18-20)

  • DER URSPRUNG DES MENSCHENGESCHLECHTES

Wir glauben, daß Gott am sechsten Tag der Schöpfung den Menschen zu seinem Bilde schuf, vollkommen und mit der Fähigkeit freier Willensentscheidung. (1. Mose 1, 26-28)

»Sein Wesen war in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Er vermochte göttliche Gedanken zu erfassen. Seine Empfindungen waren rein. Seine Triebe und Neigungen wurden von der Vernunft beherrscht. Er war heilig und glücklich …« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

Der Ursprung des Menschengeschlechts ist verständlich. Der göttliche Schöpfungsplan ist so klar abgefaßt, daß er keine Veranlassung zu irrigen Schluß folgerungen gibt.

»Es gibt auch keinen Grund für die Annahme, der Mensch habe sich aus niederen Formen tierischen oder pflanzlichen Lebens Schritt für Schritt entwickelt. Solche Lehre erniedrigt das große Werk des Schöpfers auf die Ebene enger, irdischer Vorstellungen.« –Patriarchen und Propheten, S. 21.

  • DER PLAN DER ERLÖSUNG

Wir glauben, daß der Mensch durch seinen Ungehorsam gegenüber dem göttlichen Gebot die Sünde in die Welt brachte. (1. Mose 2, 16. 17; 3, 6) Die Natur des Menschen wurde dadurch böse. Die Folge der Sünde ist der Tod. (Röm. 5, 12; 6, 23; Ps. 14, 3; Hiob 14, 4)

»Gott ist Liebe.« Diese unergründliche Liebe hatte einen Weg der Rettung für die verlorene Menschheit vorgesehen. Es gab keine andere Möglichkeit, als daß Jesus die Sündenschuld und -strafe auf sich nahm. (1. Joh. 4, 16; Joh. 3 , 16; Jes. 53, 4-6; 1. Petr. 2,  24)

Nur durch den stellvertretenden Opfertod Jesu und sein gerechtes Leben, sind Vergebung der Sünden und Rechtfertigung möglich. (Röm. 4, 25; 5, 1; 3, 24) Jesus Christus ist das von Gott vor Grundlegung der Welt vorgesehene Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. (Joh. 1, 29; 1. Petr. 1, 18-20)

Durch den Glauben an Jesus als persönlichen Heiland, der sich in treuem Gehorsam erweist, erhält der Sünder das ewige Leben. Gehorsam ist die echte Frucht der Erlösung. (Röm. 8, 1-4; Joh. 14, 15. 21)

Aus Liebe und Dankbarkeit für Gottes unermeßliche Gabe ist der Gläubige durch die Kraft des Heiligen Geistes allen Forderungen Gottes gehorsam. ( Eph. 2, 8. 9; Joh. 15, 10; 1. Joh. 5,  3)

  • DAS GESETZ GOTTES – DIE ZEHN GEBOTE

Wir glauben, daß die Zehn Gebote vollkommen sind und als Richtlinien des Lebens und des Handelns für alle Menschen Gültigkeit haben. (Pred. 12, 13; Matth. 5, 17. 18; Röm. 3, 28. 31; 7, 12; Offbg. 12, 17; 14, 12)

Die Bibel lehrt, daß Gott selbst die Zehn Gebote am Berg Sinai gesprochen und mit seinem eigenen Finger auf die zwei Steintafeln geschrieben hat. (2 . Mose 31, 18; 32, 15. 16; 5. Mose 4,  12. 13)

Durch Anerkennen und Halten der heiligen Zehn Gebote Gottes zeigen wir, daß wir Gott, den Vater, und seinen Sohn lieben. Das Gesetz Gottes ist eine Offenbarung seines Willens und Wesens. Es ist ein Abbild der göttlichen Vollkommenheit und spiegelt den wahren Charakter Gottes wider. Im Gesetz zeigt sich besonders das Prinzip der Liebe, Gerechtigkeit und der göttlichen Ordnung. (Röm. 13, 10; 1. Joh. 5, 3)

Da es geistlich ist, kann es nur durch die Kraft Gottes und den Glauben an Jesus Christus gehalten werden. Auch bei Prüfungen und Verfolgungen sollte deshalb die einzige Antwort sein: »Man muß Gott mehr gehorchen denn den Menschen.« (Apg. 5, 29)

Die Zehn Gebote, die Gott gegeben hat (2. Mose 20, 2-17), lauten:

I

»Ich bin der Herr, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.«

II

»Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen; und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.«

III

»Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.«

IV

»Gedenke des Sabbattags, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.«

V

»Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, gibt.«

VI

»Du sollst nicht töten.«

VII

»Du sollst nicht ehebrechen.«

VIII

»Du sollst nicht stehlen.«

IX

»Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.«

X

»Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.«

  • DAS VIERTE GEBOT – DER SABBAT

Wir glauben, daß das vierte Gebot, wie auch alle anderen, unveränderlich ist und für alle Menschen Gültigkeit hat. Der Sabbattag wurde nach sechs Schöpfungstagen von Gott eingesetzt, gesegnet und geheiligt sowie durch die Ruhe Gottes ausgezeichnet. Er wurde als Gedächtnistag der Schöpfung und Ruhetag für die Menschen gegeben.

Deshalb wird er auch als Tag des Herrn bezeichnet. Gott gebietet uns, diesen Tag zu heiligen durch Arbeitsruhe, durch Anbetung und religiösen Dienst. Der Sabbat ist zugleich ein Sinnbild unserer Erlösung, ein Zeichen unserer Heiligung, ein Zeugnis unseres Gehorsams und ein Vorgeschmack des ewigen Lebens im Reiche Gottes. Der göttliche Ruhetag ist das besondere Zeichen seiner gehorsamen Kinder in der Endzeit. (1. Mose 2, 1-3; 2. Mose 20, 8-11; 31, 15; 3. Mose 23, 3; Mark. 2, 27. 28; Luk. 16, 17)

Am Freitag (Rüsttag) sollen alle Vorbereitungen für den siebenten Tag beendet werden. Dazu gehören u. a. Speisezubereitung für den Sabbattag, Reinigung der Wohnung, Vorbereitung der Kleidung und das Baden, so daß wir mit Ruhe und Sammlung in den Sabbattag eintreten können. (2. Mose 16, 23)

»Noch etwas muß am Rüsttag besonders beachtet werden. An diesem Tage sollte alles Trennende zwischen Geschwistern, sei es in der Familie oder in der Gemeinde, beseitigt werden. Reinigt eure Seelen von Bitterkeit, Zorn und allem Bösen. In demütigem Geiste „bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, daß ihr gesund werdet“. (Jak. 5, 16.)« –Aus der Schatz kammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 17.

Über das Reisen lesen wir: »Es mag notwendig sein, am Sabbat zu reisen, um Gemeinden, die unsres Dienstes bedürfen, zu besuchen und ihnen die Botschaft zu verkündigen, die sie nach dem Willen des Herrn hören sollen. Doch soweit als möglich sollten wir unsre Fahrkarten und alles sonst Notwendige an irgendeinem andern Tag besorgen. Begeben wir uns auf eine längere Reise, dann sollten wir uns nach Möglichkeit so einrichten, daß wir unsern Bestimmungsort nicht am Sabbat erreichen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, 20. 21.

Alle weltlichen und geschäftlichen Reisen, Besprechungen und Tätigkeiten sind am Sabbat zu unterlassen. Die Unterhaltung sollte einen geistlichen Charakter haben und zum Lobe Gottes und der geistlichen Erbauung dienen. (Jes. 58, 13. 14)

»Gott hat angeordnet, daß die Kranken und Leidenden versorgt werden. Diese Arbeit, mit der man es ihnen behaglich zu machen sucht, ist ein Werk der Barmherzigkeit und keine Übertretung des Sabbats. Aber man vermeide alle unnötige Arbeit.« –Patriarchen und Propheten, S. 270.

Auch erbitten wir für unsere Kinder um Befreiung vom Besuch weltlicher Schulen am Sabbat.

Nach der Schöpfungsordnung beginnt und endet ein Tag mit dem Sonnenuntergang. Somit beginnt der Sabbat am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang und endet Sabbatabend mit Sonnenuntergang. (1. Mose 1 , 5; 3. Mose 23, 32; Luk. 4,  31. 40)

  • DIE EHE

Wir glauben, daß Gott die Ehe im Paradies eingesetzt hat und sie von ihm gesegnet und geheiligt wurde.

»Der Schöpfer des Weltalls wurde auch der Urheber dieser Einrichtung … Sie gehört zu den ersten segensvollen Einrichtungen Gottes für den Menschen, die Adam nach dem Sündenfall mit aus dem Paradies nahm.« –Patriarchen und Propheten, S. 22.

Sie wurde eingesetzt, a) damit sich Mann und Frau ergänzend in Liebe helfen sollten (1. Mose 2, 18), b) damit sich das Menschengeschlecht fortpflanze. (1. Mose 1, 27. 28; 1. Kor. 7, 1-9)

Die Ehe ist ein Bund, der auf lebenslänglicher Liebe und Treue zwischen einem Mann und einer Frau gegründet sein sollte. (Matth. 19, 4; Mal. 2, 14, letzter Teil) Auf die Grundsätze der Selbstlosigkeit, der Liebe, Wertschätzung, Achtung, Opferbereitschaft und Verantwortung hat Gott die Ehe gegründet. Der Mann wurde zuerst geschaffen; er ist der natürliche Lenker und Träger der Familie. Die Frau soll die Führung des Mannes achten, der Mann aber seine Frau lieben, wie Christus die Gemeinde geliebt hat, für die er in den Tod gegangen ist. (Eph. 5, 23. 25)

Wahrhaftige Ehe ist also geistliche, geistige und körperliche Einheit: Zusammenklang des Glaubens, der Herzen und der Körper. Frau und Mann bilden ein Fleisch. (1. Mose 2, 24; Matth. 19, 5. 6)

Wir glauben, daß Christen den Grundsatz der Mäßigkeit beachten sollen, damit nicht ihre körperlichen und geistigen Kräfte auf dem Altar der Leidenschaft und niedrigen fleischlichen Lüste geopfert werden. Die in dieser Hinsicht in Gottes Wort gegebenen Ratschläge sind uns Wegweiser zur Reinheit und zu einem Gott wohlgefälligen Leben. (1. Thess. 4, 3-5)

Wir glauben, daß Gemeindeglieder nicht mit Andersgläubigen oder Ungläubigen in den Ehestand treten sollen. Die Heilige Schrift betrachtet eine solche Eheschließung als eine Sünde. (5. Mose 7, 3. 4. 6; 2. Kor. 6, 14. 15)  Wir glauben, daß die Ehescheidung nicht Gottes Wille ist. (Matth. 19, 3-9; Mark. 10, 9-12; Röm. 7, 1-3; 1. Kor. 7, 10. 11)

»Bei den Juden war es zulässig, daß ein Mann wegen irgendeiner geringfügigen Ursache die Ehescheidung vollziehen konnte, wonach es der Frau freistand, sich wieder zu verheiraten. Diese Sitte hatte aber großes Elend und viele Sünden im Gefolge. Jesus sprach es in der Bergpredigt ganz klar aus, daß die Auflösung der ehelichen Verbindung unstatthaft sei, wenn es sich nicht gerade um Treubruch der einen Seite handelt. Er sagte später einmal: „Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn um der Hurerei willen, und freit eine andere, der bricht die Ehe.“« –Das bessere Leben, S. 55. Außerdem, wenn sich Ehe leute trennen oder scheiden, dann bleiben sie unverheiratet, bis wieder eine Versöhnung stattfindet. (1. Kor.  7, 10. 11. 39)

»Dieses Gelübde verknüpft die Geschicke zweier Menschen durch Bande, die nur durch den Tod getrennt werden sollten.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. I, S. 531.

Wir glauben ferner, daß die Ehe vor der Obrigkeit und der Gemeinde geschlossen werden soll.

Auch sollten sich alle, die in den Ehestand eintreten wollen, nach reichlicher Überlegung und ernstem Gebet von gläubigen Eltern und Seelsorgern beraten lassen.

  • DIE VERÄNDERUNG DES GESETZES GOTTES

Wir glauben, daß die Weissagung in Dan. 7, 25 – »wird sich unterstehen, Zeit und Gesetz zu ändern« – sich erfüllt hat. Das zweite Gebot, das die Bilder verehrung und -anbetung verbietet, nahm man von den Zehn Geboten heraus. Den im vierten Gebot verordneten Sabbattag veränderte man durch die unberechtigte Einführung des ersten Wochentages, des Sonntags, zum staatlichen und kirchlichen Ruhetag. Das zehnte Gebot teilte man in zwei Teile, damit wieder die Zahl »Zehn« hergestellt wurde.

  • DAS ZEREMONIALGESETZ MOSES

Wir glauben, daß Gott durch Mose dem Volk Israel verschiedene Vorschriften gab, die sich auf das Opfersystem und auf Zeremonien im Tempeldienst beziehen. Sie veranschaulichten das Erlösungswerk Christi. Diese Vorschriften waren ein Schatten und ein Sinnbild der zukünftigen Dinge. Die Gültigkeit dieses Gesetzes hat aufgehört, als Jesus am Kreuz ausrief: »Es ist vollbracht!« (Hebr. 10, 1; Kol. 2, 17)

»Als Jesus auf Golgatha starb, rief er aus: „Es ist vollbracht!“ und „der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus.“…  Das Zerreißen des Vorhanges im Tempel zeigte, daß die jüdischen Opfer und Verordnungen nicht länger angenommen würden. Das große Opfer war gebracht und angenommen worden …« –Erfahrungen und Gesichte, S. 245. 252.

– Die Zeremonial- oder Schattensabbate

Wir glauben, daß die zeremoniellen Sabbate, von denen Paulus in Kol. 2, 16. 17 und in Gal. 4, 10 schreibt, nur ein Schatten auf Christi Opfertod und die Erlösung waren.

Sie dürfen daher nicht mit dem wöchentlichen Sabbat verwechselt werden, der den Menschen als Ruhetag gegeben wurde. Er ist der Tag des Herrn, der bei der Schöpfung eingesetzt wurde. (1. Mose 2, 1-3; 2 . Mose 20, 8-11; 3. Mose 23, 3; Jes. 58, 13; Mark. 2,  27. 28)       Das Zeremonialgesetz hatte folgende Schattensabbate:

Fest der ungesäuerten Brote: Das Passahfest ging dem Fest der ungesäuerten Brote voraus. Der 15. und 21. Tag des ersten Monats vom jüdischen Jahr wurden als Sabbate gefeiert, an denen keine Dienstarbeit verrichtet werden durfte. (3. Mose 23, 5-8)

Pfingsten oder Wochenfest: Der 50. Tag, gerechnet ab dem 16. Tag des ersten Monats, wurde als Sabbat gefeiert. (3. Mose 23, 15. 16. 21; 2. Mose 34 ,  22)

Sabbat des Blasens: Der 1. Tag des siebenten Monats, der Tag des Posau nen blasens, wurde zur Vorbereitung auf den Versöhnungstag gehalten. (3 . Mose 23,  24. 25)

Versöhnungstag: Der 10. Tag des siebenten Monats, bekannt als Versöhnungstag, wurde als großer Sabbat bezeichnet. Er bildete den Höhepunkt in der Reihe der Schattensabbate. (3. Mose 23, 27. 28. 31. 32)

Laubhüttenfest: Der 15. und 22. Tag des siebenten Monats wurde als Sabbat des Laubhüttenfestes freudig gefeiert. (3. Mose 23, 34-36. 39. 40)       Wenn Jesus durch seinen Tod den wöchentlichen Sabbat aufgehoben und den Sonntag eingesetzt hätte, müßte ein ausdrückliches Gebot dafür in der Bibel zu finden sein. Weder Jesus noch die Apostel berichten von einer solchen Veränderung. Im Gegenteil. Das beweisen folgende Stellen: Matth. 5, 17. 18; 24 , 20; Apg. 13, 13. 14. 42-44; 16, 13; 17, 2; 18,  2-4. 11.

  • DER ZUSTAND DES MENSCHEN

Wir glauben, daß nach dem Sündenfall der Mensch seine hohe Stellung vor Gott verloren hat. Seitdem stehen alle Menschen unter der Sünde mit deren Folgen. Sie werden mit Schwachheit und Neigung zum Bösen geboren und sind der Macht des Todes unterworfen.

»Durch die Übertretung wurde der Mensch so geschwächt, daß es ihm unmöglich war, aus eigener Kraft der Sünde Widerstand zu leisten …

Mit dem Sündenfall entfernte sich der Mensch von Gott; die Erde wurde vom Himmel getrennt. Über den Abgrund, der dazwischen lag, führte keine Verbindung.« –Der Weg zu Christus, S. 9. 12.

»Als der Mensch das göttliche Gesetz übertrat, wurde seine Natur böse…« –Der große Kampf, S. 508.

»Der Mensch war durch die Sünde so entartet, daß er aus eigener Kraft nicht wieder mit dem in Übereinstimmung kommen konnte, dessen ganzes Wesen Reinheit und Güte ist.« –Patriarchen und Propheten, S. 41.

Dadurch ist die Lage aller Menschen hoffnungslos geworden. (Röm. 5, 12; 3, 10-12; 6, 23; Ps. 51, 7; Matth. 15, 18-20; Gal. 5, 19-21; Röm. 7, 18-20)

  • DAS GNADENANGEBOT GOTTES

Wir glauben, daß Gott so sehr die Welt liebte, daß er seinen Sohn in diese Welt sandte, um die Menschheit zu retten. Obwohl überall Verderbtheit und Trotz herrschten, war ein Weg der Erlösung für die Menschheit schon vorgesehen. (Eph. 1, 4;  2, 8; 1. Petr. 1, 19. 20)

Jesus Christus wurde als Mensch geboren und war in allen Dingen seinem Vater gehorsam. Durch sein Leben und seinen stellvertretenden Tod wurde die Grundlage der Versöhnung und Erlösung geschaffen. Er wurde um unserer Rechtfertigung willen auferweckt, fuhr auf gen Himmel, um im himmlischen Heiligtum durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit den bußfertigen Sünder mit Gott zu versöhnen und zu rechtfertigen. Durch diese rettende Heilstat zeigen sich die Gerechtigkeit und Güte Gottes. Unsere Sünde wurde in Christus verurteilt, und gleichzeitig wurde uns ein Weg der Vergebung aufgezeigt. (Röm. 3, 24)

»Unbegrenzt sind die Gnadengaben und Verheißungen Gottes für uns. Der Gnadenthron selbst hat die größte Anziehungskraft, weil dort der thront, den wir Vater nennen dürfen …

Sobald sich ein Kind Gottes dem Gnadenthron nähert, wird es ein Schützling des großen Fürsprechers. Bei der ersten Äußerung von Reue und der Bitte um Vergebung nimmt Jesus sich der Sache des Bittenden an, macht sie zu seiner eigenen und bringt das Flehen als sein Bitten vor den Vater.

Wenn Christus für uns bittet, öffnet der Vater alle Schätze seiner Gnade, damit wir sie uns aneignen, uns daran erfreuen und sie andern mitteilen.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 24.

Wir glauben, daß wir durch die Gnade Gottes zu seinen Kindern werden. Sie bewirkt unsere Erlösung, Wiedergeburt und Annahme als Miterben Christi. (Tit. 2, 11; Joh. 1, 16; 1. Petr. 1, 13)

Gnade ist unverdiente Gunst. Sie besteht darin, daß Gott seinen Sohn an unserer Statt in den Tod gegeben hat. Durch sein vergossenes Blut und seine Gerechtigkeit kann der bußfertige Sünder vor Gott bestehen. (1. Joh. 1, 7)

  • CHRISTUS UNSERE GERECHTIGKEIT

Wir glauben, daß ohne die Gerechtigkeit Jesu Christi kein sterblicher Mensch vor dem heiligen Gott bestehen kann. Der Prophet Jesaja drückt sich folgendermaßen aus: »Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid …« (Jes. 64, 5)

Um diesen so wichtigen Gegenstand für unser Glaubensleben deutlich darzustellen, lassen wir einige Zeugnisse folgen:

»Seitdem wir unter der Sünde stehen und der Heiligkeit mangeln, sind wir nicht fähig, dem Gesetz vollkommenen Gehorsam zu leisten. Wir haben keine eigene Gerechtigkeit, mit der wir den Forderungen des göttlichen Gesetzes genügen könnten. Aber Christus hat sich für uns ins Mittel gelegt. Er weilte auf Erden unter den gleichen Prüfungen und Versuchungen, die über uns kommen; doch er lebte ohne Sünde. Er starb für uns und bietet sich nun an, unsere Sünden auf sich zu nehmen und uns seine Gerechtigkeit zu geben.« –Der Weg zu Christus, S. 44. (Röm. 5, 1;1, 16. 17; 3, 23. 24)

»Was ist Rechtfertigung durch den Glauben? Es ist das Werk Gottes, den Ruhm des Menschen in den Staub zu legen und für den Menschen das zu tun, was dieser aus eigener Kraft nicht kann. Wenn Menschen ihre eigene Nichtigkeit einsehen, so sind sie vorbereitet, mit der Gerechtigkeit Christi be kleidet zu werden.“ (The Review and Herald, 16. September 1902)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 70.

»So erfahren sie durch die Langmut Gottes Vergebung ihrer in der Vergangenheit liegenden Sünden. Mehr noch: Christus durchdringt die Menschen mit den Eigenschaften Gottes. Er formt den menschlichen Charakter nach dem himmlischen Vorbild und verleiht ihm geistliche Kraft und Schönheit. Dadurch wird gerade die Gerechtigkeit des Gesetzes in Christi Nachfolgern erfüllt.« –Das Leben Jesu, S. 764.

»Durch seinen vollkommenen Gehorsam hat er es jedem Menschen ermöglicht, Gottes Geboten zu gehorchen. Wenn wir uns Christo unterwerfen, so wird unser Herz mit seinem Herzen vereint, unser Wille geht in seinem Willen auf, unsere Gesinnung wird eins mit seiner Gesinnung, unsere Gedanken werden alle unter seine Herrschaft gebracht; wir leben sein Leben. Dies bedeutet, mit dem Kleide seiner Gerechtigkeit bekleidet zu sein. Wenn der Herr dann auf uns blickt, so sieht er nicht das aus Feigenblättern hergestellte Gewand, nicht die Blöße und Häßlichkeit der Sünde, sondern sein eigenes Gewand der Gerechtigkeit, die ja vollkommener Gehorsam gegen das Gesetz Jehovas ist.« –Christi Gleichnisse, S. 309.

»So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist … Wer will verdammen? Christus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferwecket ist, welcher ist zur Rechten Gottes und vertritt uns.« (Röm. 8, 1. 34; Jer. 33, 15. 16)

»Die Gerechtigkeit, durch die wir gerechtfertigt werden, ist zugerechnet. Die Gerechtigkeit, durch die wir geheiligt werden, ist verliehen. Die erstere ist unser Titel für den Himmel, die letztere bedeutet unsere Eignung für den Himmel. (The Review and Herald, 4. Juni 1895)« –Christus unsere Gerechtigkeit von A.G. Daniells, S. 67.

  • DIE BUSSE

Wir glauben, daß unter dem Einfluß des Wortes Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes der Mensch zur Erkenntnis seines verlorenen Zustandes kommt. (Ps. 32, 1-5; 51, 5. 6; Joh. 16, 7. 8)

»Wahre Buße schließt aufrichtige Traurigkeit über unsere Sünden und Abkehr von ihnen ein … Ergibt sich aber ein Herz dem Einfluß des Geistes Gottes, dann erwacht das Gewissen, dann empfindet der Sünder etwas von der Tiefe und Heiligkeit des göttlichen Gesetzes, der Grundlage seiner Herrschaft im Himmel und auf Erden … Wir werden sie [unsere Sünden] nicht ablegen, bis wir ihre Sündhaftigkeit erkannt haben. Eine wirkliche Veränderung in unserm Leben wird erst dann eintreten, wenn wir von Herzen der Sünde abgesagt haben.« –Der Weg zu Christus, S. 14. 15. (Siehe 2. Kor. 7, 10)

Wir können ebensowenig ohne den Heiligen Geist, der das Gewissen weckt, Buße tun, wie wir ohne Christus Vergebung unserer Sünden erhalten können.

  • DAS BEKENNTNIS DER SÜNDEN

Wir glauben, daß alle, die ihre Sünde bekennen, Vergebung und Rechtfertigung empfangen; denn Jesus bittet mit seinem Blut für jeden Reuigen. (1 . Joh. 1, 9; 2,  1)

»Wer seine Missetat leugnet, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.« (Spr. 28, 13)

»Der Herr fordert nicht, daß wir uns um der Sündenvergebung willen mit Schmerzen beladen. Wir sollen keine langen und beschwerlichen Wallfahrten unternehmen, auch keine quälenden Bußübungen vollziehen, um uns dem Schöpfer Himmels und der Erde zu empfehlen oder damit unsere Sünden abzutragen. Jedem, der seine Sünden bekennt und läßt, soll Gnade zuteil werden …

Wahres Bekenntnis hat stets ein besonderes Merkmal: es gesteht die einzelnen Sünden ein. Es gibt solche, die wir nur Gott bringen dürfen, aber auch solche, die wir unseren Mitmenschen bekennen müssen, die durch unsere Lieblosigkeit manches Unrecht erlitten haben. Schließlich gibt es Sünden von allgemeiner Bedeutung. Diese sollten dann ebenso öffentlich bekannt werden. Alle Geständnisse aber sollten bestimmt und deutlich sein und gerade die Sünden beim Namen nennen, deren wir uns schuldig gemacht haben.« –Der Weg zu Christus, S. 25-27.

  • DIE WIEDERGEBURT

Wir glauben, daß ein Mensch, der Jesus Christus sein Leben übergibt und ihn als seinen persönlichen Heiland annimmt, die Wiedergeburt erleben wird. (Joh. 1, 12. 13)

»Sobald der Geist Gottes in das Herz einzieht, gestaltet er das Leben um. Sündhafte Gedanken werden verbannt, böse Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die Stelle von Ärger, Neid und Zank ein. Traurigkeit verwandelt sich in Freude, und auf dem Angesicht spiegelt sich das Licht des Himmels … Der Segen stellt sich ein, wenn ein Mensch sich im Glauben dem Herrn ergibt. Dann schafft die dem menschlichen Auge unsichtbare Kraft ein neues, dem Bilde Gottes ähnliches Wesen.« –Das Leben Jesu, S. 156. 157.

»Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!« (2 . Kor. 5,  17)

»Der Gegensatz zwischen dem, was wir waren, und dem, was wir nach der Wiedergeburt sind, wird klar vor Augen liegen …

In dem durch die göttliche Gnade wiedergeborenen Herzen ist Liebe die Triebfeder aller Handlungen.« –Der Weg zu Christus, S. 40. 42.

»Bei der Wiedergeburt wird das Herz in Harmonie mit Gott, in Einklang mit seinem Gesetz gebracht. Ist diese gewaltige Umgestaltung im Herzen des Sünders erfolgt, so hat er den Weg vom Tode zum Leben, von der Sünde zur Heiligkeit, von der Übertretung und Empörung zum Gehorsam und zur Treue beschritten. Das alte Leben der Entfremdung von Gott hat aufgehört; das neue Leben der Versöhnung, des Glaubens und der Liebe hat begonnen.« –Der große Kampf, S. 468.

»Die Wiedergeburt ist der einzige Weg, auf dem wir in die Stadt Gottes gelangen können.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 250. (Joh. 3, 3-8; 1, 12. 13; 1. Petr. 1, 23; Jak. 1, 18; 2. Petr. 1, 3. 4)

  • DIE BIBLISCHE TAUFE

Wir glauben, daß die Taufe der Bund eines guten Gewissens mit Gott ist. Der Auftrag Jesu an seine Gemeinde lautet: »… gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes …«(Matth. 28, 18-20)

Christus hat die Taufe als das Zeichen des Eintritts in sein geistliches Reich eingesetzt. Sie stellt das Begräbnis und die Auferstehung Jesu dar, in gleicher Weise das Begräbnis des alten Menschen und die Auferstehung zu einem neuen Leben in Christo. (Apg. 2, 37. 38; 8, 36-39; Röm. 6, 2-5; Kol. 2, 12)

Die Taufe ist das öffentliche Bekenntnis zur Nachfolge Jesu. Sie wird durch Untertauchen im Wasser vollzogen. Eine gründliche Belehrung über die biblischen Wahrheiten und eine Taufprüfung gehen der Glaubenstaufe voraus.        Aus diesem Grund kann die Kindertaufe nur als eine menschliche Einrichtung betrachtet werden, weil jegliche biblische Grundlage fehlt.        Personen, die keinen Unterschied zwischen Recht und Unrecht machen können, werden zur Taufe nicht zugelassen.

Vor der Aufnahme durch Taufe oder Abstimmung sollte jede Seele aus ihrer früheren Kirche oder Gemeinschaft ausgetreten sein.

Die Taufe wird nur zum zweitenmal vollzogen, wenn sie zum ersten Mal nicht in Übereinstimmung mit der biblischen Regel oder auch in Unwissenheit vollzogen wurde. (Apg. 19, 2-6)

  • DIE GEMEINDE DES HERRN

Wir glauben, daß das Haupt der Gemeinde Jesus Christus ist. Die Gemeinde ist ein Zusammenschluß von Gläubigen, die Christus als Erlöser und Herrn angenommen haben und nach seiner Lehre und seinen Geboten leben. (Eph. 5 , 23; 4, 15; Kol. 1,  18)

Die Glieder der Gemeinde werden durch gemeinsame Lehre, Erfahrung, Beratung und Ermahnung in der Schule Christi für die Ewigkeit vorbereitet. (1 . Tim. 3,  15)

Die unveränderliche Richtschnur im Leben und Handeln der Gemeinde ist die Heilige Schrift. Sie enthält die große göttliche Urkunde der Gerechtigkeit und Liebe, die Zehn Gebote Gottes, die uns im Leben Jesu praktisch vorgelebt wurden. Gerade durch die Zehn Gebote war es zu allen Zeiten möglich, die Gemeinde der Übrigen und zugleich den Abfall zu erkennen. (Offbg. 12, 17; 14 ,  12)

»Die Gemeinde ist das von Gott erwählte Werkzeug, Menschen zum Heil zu führen. Sie wurde gegründet, um zu dienen, und ihre Aufgabe ist es, der Welt das Evangelium zu bringen.« –Das Wirken der Apostel, S. 9.

Um der Welt ein Licht sein zu können, bat Jesus in seinem hohenpriesterlichen Gebet um die Einigkeit seiner Nachfolger. (Joh. 17, 21; Eph. 4, 16)

Wir glauben, daß alle Gemeindeglieder aus Liebe zu Gott und seinem Volk die Ordnung der Gemeinde beachten.  (Hebr. 13, 7. 17; 1. Thess. 5, 12. 13) (Anmerkung: Bezugnehmend auf die Gemeindeordnung und -organisation verweisen wir auf das Gemeindehandbuch.)

  • DIE FUSSWASCHUNG

Wir glauben, daß die Fußwaschung dem Abendmahl vorausgehen soll. Sie bereitet das Herz vor, einander in Demut und Liebe zu dienen, und führt dadurch zu einer innigen Gemeinschaft. (Joh. 13, 1-17)

»Diese Worte meinen mehr als nur die körperliche Reinlichkeit. Der Herr spricht hier von einer höheren Reinigung, dargestellt durch die niedrigere … Als sich der Heiland mit dem Schurz umgürtete, um den Staub von ihren Füßen zu waschen, wollte er gerade durch diese Handlung ihr Herz von Eifersucht, Zwietracht und Stolz befreien; dies war die wirkliche Bedeutung der Fußwaschung. Mit dem Geist, der sie damals beherrschte, war nicht einer von ihnen zur Gemeinschaft mit Jesus fähig. Ehe sie nicht den Geist der Demut und Liebe besaßen, waren sie nicht vorbereitet, das Passahmahl zu genießen oder an der Gedächtnisfeier teilzunehmen, die der Heiland gerade einsetzen wollte.« –Das Leben Jesu, S. 646.

  • DAS ABENDMAHL

Wir glauben, daß das Abendmahl ein Gedächtnismahl an Jesu Leiden und Sterben ist.

Das Brot symbolisiert den Leib Jesu Christi, und der unvergorene Wein ist ein Sinnbild seines vergossenen Blutes. (Matth. 26, 26-28; 1. Kor. 10, 16. 17; 11, 23-26)

»Während er mit seinen Jüngern das Passahmahl nahm, setzte er an dessen Stelle den Dienst ein, der an sein großes Opfer erinnern sollte …       Die ungesäuerten Brote, die in der Passahzeit gegessen wurden, liegen vor ihm. Der unvergorene Passahwein steht auf dem Tisch. Für Christus sind diese Dinge Sinnbilder für sein eigenes makelloses Opfer. Nicht verdorben durch Gärung, dem Sinnbild der Sünde und des Todes, weisen sie auf Jesus als „eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“ hin.« –Das Leben Jesu, S. 651. 652.

Durch den Genuß von Brot und Wein geschieht keine Vergebung der Sünden. Es soll als Gedächtnismahl des Leidens und Sterbens Jesu zur Stärkung der Gemeinde dienen.

Zur Vorbereitung gehören Selbstprüfung, Sündenerkenntnis und -bekenntnis und ehrliche Trauer über die Sünde.

»Die Verordnungen der Taufe und des Abendmahles sind zwei gewaltige

Pfeiler, einer am Eingang und einer innerhalb der Gemeinde. Diesen Verordnungen hat Christus den Namen des wahren Gottes eingeprägt.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. II, S. 350.

Am Abendmahl kann nur teilnehmen, wer den Bund mit Gott in der Taufe gemacht hat und ein Glied der Gemeinschaft geworden ist.

»Und der Herr sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise, Passah zu halten. Kein Fremder soll davon essen.« (2. Mose 12, 43)

  • DER GEIST DER WEISSAGUNG

Wir glauben, daß Christus im Alten und Neuen Testament durch seine Propheten zu seiner Gemeinde gesprochen hat. (2. Chron. 20, 20; 2. Petr. 1 , 19-21; Hebr. 1,  1-3)

Die durch die Gabe der Prophezeiung gegebenen Belehrungen haben ihren Ursprung im Himmel und sind die Stimme Gottes an sein Volk. Der Herr hat diese Gabe seiner Gemeinde gegeben, um beachtet und befolgt zu werden, und sie kommt unter der Leitung des Heiligen Geistes zu uns.

Aufgrund von Offbg. 12, 17 und 19, 10 hat der Herr der letzten Gemeinde, die die Gebote Gottes hält, diese Gabe der Weissagung verheißen. In Erfüllung dieser Prophezeiung erweckte der Herr die Prophetengabe unter seinem Volk. Seit dem Jahr 1844 hat Gott Ellen G. White als seine Botin benutzt, um seinen Willen der Gemeinde und der untergehenden Welt kundzutun. Durch ihr Wirken in Wort und Schrift haben unzählige Menschen den Weg zum Frieden mit Gott gefunden.

Alle Merkmale, die einen Propheten als von Gott berufen ausweisen, wie Treue zum Wort Gottes, Glaube an Jesus als Erlöser, Anerkennung der Zehn Gebote, und die Frucht des Heiligen Geistes, finden wir im Leben und Wirken dieser Botin Gottes. Ihre Stellung zur Bibel erklärt sie mit folgenden Worten:       »In seinem Wort hat Gott den Menschen die für das Seelenheil nötige Erkenntnis anvertraut. Die Heilige Schrift soll als eine maßgebende, untrügliche Offenbarung seines Willens angenommen werden. Sie ist der Maßstab für den Charakter, die Verkünderin der Grundsätze, der Prüfstein der Erfahrung. „Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt.“ (2. Timotheus 3, 16. 17)«  –Der große Kampf, S. 9.

In der Gemeinde Gottes hat es Zeiten gegeben, in denen nicht nur Männer, sondern auch treue Frauen berufen wurden, um dem Volk Gottes lebens- und heilswichtige Botschaften und Warnungen zu übermitteln. Zum Beispiel: Mirjam (2. Mose 15, 20), Debora (Richter 4, 4), Hulda (2. Kön. 22, 14-16), Hanna (Luk. 2, 36), die Töchter des Philippus (Apg. 21, 9).

Die wahre Gemeinde wird daher diese Gabe hoch einschätzen und die vom Herrn gegebenen Belehrungen in Dankbarkeit annehmen und befolgen.       Sobald eine Gemeinde diese Gabe geringschätzt oder verachtet, verachtet sie den Weg, auf dem Gott sie sicher leiten und segnen möchte. (Spr. 29 , 18; 2. Chron. 20,  20)

  • DIE GESUNDHEITSREFORM

– Gesundheit und Ernährung

Wir glauben, daß Gott den Menschen vollkommen schuf. Leib, Seele und Geist gehören dem Herrn. Es ist sein Wille, daß die Menschen sich geistlicher, geistiger und körperlicher Gesundheit erfreuen. Deshalb ist es unsere Pflicht, die göttlichen Gesundheitsregeln zu beachten; nicht nur zu unserem eigenen

Wohl, sondern um der Menschheit besser dienen zu können. (Luk. 9, 2; Thess. 5, 23. 24)

»Die Gesundheitsreform ist ein Zweig des großen Werkes, das ein Volk für die Wiederkunft des Herrn bereit macht. Sie ist mit der dritten Engelsbotschaft so eng verbunden wie die Hand mit dem Körper.« –Counsels on Health(Ratschläge für die Gesundheit), pp. 20. 21.

Als der Schöpfer dem Menschen im Paradies die Nahrung zuwies, zeigte er, was die beste Grundlage für menschliche Ernährung ist. Es ist Pflanzenkost. Getreide, Früchte und Nüsse bilden die von unserem Schöpfer gewählte Kost (1. Mose 1, 29). Später kam noch Gemüse hinzu (1. Mose 3, 18). Deshalb enthalten wir uns des Genusses von allen Arten des Fleisches (seien es Geflügel, Fisch, oder anderes). Außerdem vermeiden wir alkoholische und koffeinhaltige Getränke (z.B. Cola-Getränke), starke Gewürze, scharfen Käse, Bohnen kaffee, schwarzen Tee, Tabak und jegliche Art von Rauschgiften. Wir raten davon ab, Milch und Zucker zusammen zu verwenden. (1. Kor. 6, 19. 20)

Als Adventgläubige erhielten wir auch in bezug auf die Erhaltung unserer Gesundheit durch die Zeugnisse des Geistes der Weissagung viel Licht. In erster Linie sollten wir durch gesunde Nahrungsmittel, die dem ersten Menschenpaar verordnet wurden, sowie durch Anwendung natürlicher Heilmittel, unseren Körper gesunderhalten. Sind wir aber durch äußere, ungesunde Einflüsse, verkehrte frühere Lebensweise, Streß oder andere Faktoren des modernen Lebens krank geworden und auf die ärztliche Hilfe angewiesen, dann sollten wir, wenn möglich, einen gläubigen Arzt aufsuchen. Gerade in solchen Situationen dürfen wir uns auf die Verheißung stützen, daß Gott, der Herr, unser Arzt ist, und er uns in Wirklichkeit helfen und heilen kann. Medikamente sollten nur bei unbedingter Notwendigkeit und mit Vorsicht gebraucht werden. (2. Mose 15, 26)

»Reine Luft, Sonnenschein, Mäßigkeit, Ruhe, Bewegung, richtige Ernährung, die Anwendung von Wasser, Vertrauen in die göttliche Kraft – dies sind die wahren Heilmittel. Ein jeder sollte die Heilkräfte der Natur kennen und wissen, wie sie anzuwenden sind.« –Der Weg zur Gesundheit, S. 85.

– Kleidung

Als Adventgläubige sind wir auch Reformer in der Kleidung. Luxuriöse oder gesundheitsschädigende Kleidung, modische Auswüchse, die die Gesetze des

Anstandes verletzen und unmittelbar zur Verbreitung unsittlicher Zustände beitragen, sowie ungesunde Fußbekleidung, sollten wir nicht tragen.

»Desgleichen daß die Weiber in zierlichem Kleide mit Scham und Zucht sich schmücken, nicht mit Zöpfen oder Gold oder Perlen oder köstlichem Gewand, sondern, wie sich’s ziemt den Weibern, die da Gottseligkeit beweisen wollen, durch gute Werke.« (1. Tim. 2, 9. 10; 1. Petr. 3, 3-5; Jes. 3, 16-24)

Äußerer Schmuck, durch den der Blick auf den Träger gelenkt wird, dient nicht zur Ehre Gottes.

Über die Haare sagt uns die Bibel folgendes: »Oder lehret euch auch nicht die Natur, daß es einem Manne eine Unehre ist, so er das Haar lang wachsen läßt, und dem Weibe eine Ehre, so sie langes Haar hat? Das Haar ist ihr zur Decke gegeben.« (1. Kor. 11, 14. 15)

Wo die Liebe zu Jesus im Herzen wohnt, wird jeder Gläubige ein Vorbild in diesen Dingen sein.

  • DIE OBRIGKEIT

Wir glauben, daß die Obrigkeit von Gott verordnet ist und daß sie als Gottes Dienerin die Aufgabe hat, das Gute zu schützen und das Böse zu bestrafen. (Röm. 13, 3. 4)

Deswegen fühlen wir uns verpflichtet, unsere Aufgaben ihr gegenüber zu erfüllen, soweit wir nicht gezwungen sind, die Gebote Gottes zu übertreten. ( Apg. 4, 19; 5,  29)

Jesus hat gesagt: »Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.« (Matth. 22, 21) Dementsprechend zahlen wir unsere Steuern und Abgaben.

Wir glauben, daß es nötig ist, für die Obrigkeit zu beten, damit Friede und Ordnung unter den Menschen bestehe, jeder seines Glaubens leben könne und die Verkündigung des Evangeliums Christi nicht gehindert werde. (1 . Tim. 2, 1.  2)

Nach dem sechsten Gebot: »Du sollst nicht töten« (2. Mose 20, 13) und der Lehre Jesu können wir als seine Nachfolger an keinem politischen Plan, Aufruhr, Blutvergießen oder Krieg teilnehmen.

  • DER EID

Wir glauben nach Gottes Wort, daß falsches und unnötiges Schwören Gott ein Greuel ist. (Matth. 5, 34-37; Jak. 5, 12)

Für gewöhnlich ist die Sprache des wahren Gläubigen: »Ja, ja; nein, nein.« Jedoch das notwendige Schwören in Übereinstimmung mit dem Evangelium, nämlich Gott als Zeuge anzurufen, daß das Gesagte Wahrheit ist, ist von Gott gebilligt. (Röm. 1, 9; 5. Mose 6, 13; Das bessere Leben, S. 57-59)

  • DAS HEILIGTUM

Wir glauben, daß der Mittelpunkt des Gottesdienstes in alttestamentlicher Zeit das Heiligtum war; zuerst in Form eines zerlegbaren Zeltes, später als Tempel gebaut. Das irdische Heiligtum bestand aus dem Vorhof, dem Heiligen und dem Allerheiligsten. Im Vorhof wurden die Opfer dargebracht. (Hebr. 9, 1-7) Mittels des Opferblutes wurde die Sünde auf das Heiligtum übertragen und dieses dadurch verunreinigt. Die Opfer, die wegen der Sünde dargebracht wurden, wiesen auf Jesum hin, »Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt«. (Joh. 1, 29) Die Priester waren zu Mittlern zwischen Gott und Menschen ausersehen.

Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, wurde das Heiligtum gereinigt. Der Hohepriester ging ins Allerheiligste und sprengte das Blut vom Sündopfer auf und vor die Bundeslade. Die Ansprüche des Gesetzes waren dadurch erfüllt. (Röm. 6, 23) Danach nahm er als Mittler die Sünden auf sich selbst und trug sie aus dem Heiligtum.  Die Sünden wurden dann auf einen lebenden Bock übertragen, den man anschließend in die Wüste führte. Durch diese zeremoniellen Handlungen wurde das Volk versöhnt und das Heiligtum gereinigt. (3. Mose 16, 15. 16. 20-22)

Dieses Heiligtum auf Erden hatte sein Urbild im Himmel, in dem Jesus heute der Hohepriester ist. Nur durch seinen Vermittlerdienst kann der Gläubige Vergebung, Rechtfertigung und Heiligung erlangen. (1. Tim. 2, 5. 6; Hebr. 8, 1-5; 9, 11. 12. 15; Offbg. 11, 19)

»Das himmlische Heiligtum ist der echte Mittelpunkt des Werkes Christi für die Menschen. Das geht jede Seele an, die auf Erden lebt. Es erschließt unseren Blicken den Erlösungsplan bis an das unmittelbare Ende der Zeit und offenbart den siegreichen Ausgang des zwischen der Gerechtigkeit und der Sünde stattfindenden Kampfes …

Die Fürsprache Christi im Heiligtum droben für den Menschen ist ein ebenso wesentlicher Teil des Heilsplanes wie sein Tod am Kreuz. Mit seinem Tode begann er das Werk, das zu vollenden er nach seiner Auferstehung gen Himmel fuhr. Wir müssen im Glauben „in das Inwendige des Vorhangs“ eingehen, „dahin der Vorläufer für uns eingegangen“.« –Der große Kampf, S. 488.

  • DIE 2300 ABENDE UND MORGEN

Wir glauben, daß die 2300 Abende und Morgen aus Dan. 8, 14 einen bes timmten Zeitabschnitt, der bis in die Endzeit reicht, darstellen. Nach dem Jahr-Tag-Prinzip, wonach bei prophetischer Auslegung ein Tag für ein Jahr gilt (4. Mose 14, 34; Hes. 4, 6), sind die 2300 Tage wirkliche Jahre. Aufgrund von Dan. 9, 24-27 begann diese Zeit mit dem dritten Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems durch König Artaxerxes im Jahre 457 vor Christus. Von dieser längsten prophetischen Zeitspanne in der Bibel sind 70 Wochen (= 490 Jahre) abgeschnitten. Diese Zeit war für das Judenvolk bestimmt und endete im Jahre 34 nach Christus. Die verbleibenden 1810 Jahre führen uns in das Jahr 1844,»in die Zeit des Endes«. (Dan. 8, 17) In diesem Jahr beendete Jesus seinen Dienst im Heiligen und begann als Hohepriester seinen Dienst im Allerheiligsten.

»Wie im irdischen Heiligtum gegen Ende des Festjahres ein Versöhnungsdienst stattfand, so muß, ehe Christi Aufgabe der Erlösung der Menschen vollendet werden kann, das himmlische Heiligtum durch die Entfernung der Sünden versöhnt werden. Dies ist der Dienst, der am Ende der zweitausenddreihundert Tage begann. Zu jener Zeit trat, wie vom Propheten Daniel vorhergesagt wurde, unser großer Hoherpriester in das Allerheiligste, um den letzten Teil seines feierlichen Werkes, die Reinigung des Heiligtums, zu vollziehen …

Im sinnbildlichen Dienst hatten nur die, welche zu Gott kamen, um zu bekennen und zu bereuen, deren Sünden durch das Blut des Sündopfers auf das Heiligtum übertragen worden waren, einen Anteil am Dienste des Versöhnungstages. So werden auch an dem großen Tag der Endversöhnung und des Untersuchungsgerichts nur die Fälle des bekennenden Volkes Gottes in Betracht gezogen …

In Begleitung himmlischer Engel betritt unser Hoherpriester das Allerheiligste und erscheint dort vor Gott, die letzten Handlungen seines Dienstes für die Menschen vorzubereiten, um das Untersuchungsgericht auszuführen und alle die zu versöhnen, die sich der Wohltaten dieser Versöhnung würdig erweisen.« –Der große Kampf, S. 423. 480.

Gemäß dem Dienste im irdischen Heiligtum trat Jesus in dieser Zeit das Abschlußwerk im Allerheiligsten des himmlischen Heiligtums an. Es ist gleichzeitig das Untersuchungsgericht. (Dan. 7, 9. 10. 13) Dabei wird entschieden, wer von den vielen, die in der Erde ruhen, der Auferstehung des Lebens und wer von den Lebenden der Verwandlung würdig ist, um in die ewige Herrlich keit einzugehen. Der Abschluß dieses Versöhnungsdienstes ist gleichzeitig das Ende der Gnadenzeit.

  • DIE PREDIGT DES EVANGELIUMS

Wir glauben an den großen Missionsauftrag Jesu: »Und Jesus trat zu ihnen, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.« (Matth. 28, 18-20)

Wir betrachten es als ein Vorrecht und eine Pflicht, daß wir an der Verbreitung des Evangeliums durch Wort und Schrift in der ganzen Welt mitwirken dürfen. (Matth. 11, 29. 30; 24, 14; Mark. 16, 15. 16; Apg. 1, 8; Offbg. 14, 6-12)

  • DIE MITTEL ZUR VERKÜNDIGUNG DES EVANGELIUMS

Wir glauben, daß Gott der Eigentümer der Erde ist. »Die Erde ist des Herrn und was darinnen ist, der Erdboden und was darauf wohnet.« (Ps. 24, 1) Er hat uns als seine Haushalter eingesetzt. Jeder Gläubige hat das Vorrecht und die Pflicht, von seinem ganzen Vermögen und Einkommen, mit welchem ihn Gott gesegnet hat, den Zehnten zu geben.

Der Zehnte dient zur Versorgung der Botschafter, die im Dienste des

Werkes Gottes stehen, und zur Verbreitung des Evangeliums. Weil der Zehnte Gottes Eigentum ist, betrachtet der Herr das Zurückhalten desselben als Betrug. (1. Mose 28, 22; Neh. 13, 10-12; Mal. 3, 6-12; Matth. 23, 23; Hebr. 7, 4-9; 1. Kor. 9, 13. 14)

»Gottes Plan des Zehnten ist schön in seiner Einfachheit und Gleichheit. Alle können ihn mutig im Glauben erfassen; denn er ist göttlichen Ursprungs.

In ihm paart sich Einfachheit mit Nützlichkeit, und es erfordert keine große Gelehrtheit, ihn zu verstehen und auszuführen. Alle haben dadurch Anteil an der Ausbreitung des köstlichen Heilswerkes. Männer, Frauen und Kinder können Schatzmeister für den Herrn werden und mit dazu beitragen, Werkzeuge zu sein, daß allen Ansprüchen an die Schatzkammer Genüge geleistet werden kann.« –Diener des Evangeliums, S. 199.

»Außer dem Zehnten fordert der Herr die Erstlinge unseres gesamten Einkommens.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III, S. 29. Auch andere Gaben wie: Missionsgaben, Dankopfer, Sabbatschulgaben, Hebopfer und Armengaben dienen zur Verkündigung und Unterstützung des Evangeliumswerkes.

Mit den erwähnten Gaben bringen wir unsere tiefe Dankbarkeit für die Segnungen und Wohltaten Gottes zum Ausdruck. Treue und Gewissenhaftigkeit im Geben des Zehnten und der Gaben gibt uns die Möglichkeit, in der Liebe zu wachsen, hilft uns, die Selbstsucht und Habgier zu überwinden, und wird mit dem Segen des Himmels belohnt werden. (2. Kor. 9, 6. 7; Apg. 20, 35)

  • DIE DREI ENGELSBOTSCHAFTEN

Wir glauben, daß die Botschaften in Offbg. 14, 6-12 für die Endzeit gelten. In ihrem Zusammenhang als dreifache Botschaft stellen sie die letzte Warnungs- und Rettungsbotschaft an eine untergehende Welt dar und sollen allen Nationen, Stämmen und Völkern verkündigt werden.

Die Botschaft des ersten Engels weist auf das ewige Evangelium hin und kündigt an, daß die Stunde des Gerichts gekommen ist. Sie fordert alle Menschen auf, den Schöpfergott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn anzubeten. (Offbg. 14, 6. 7)

Die Botschaft des zweiten Engels verkündigt den Fall Babylons. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich falsche und schriftwidrige Religionssysteme gebildet, die zu einer großen Verwirrung (Babylon) geführt haben. In besonderer Weise zeigte es sich dadurch, daß die Kirchen in der Mitte des 19. Jahrhunderts die biblische Botschaft von der nahen Wiederkunft Christi verwarfen.

Mit der Botschaft des dritten Engels wird auf die Folgen der Annahme falscher Religionssysteme hingewiesen. Sie enthält die schrecklichste Dro hung, die je von Gott an Menschen ergangen ist. Das Malzeichen (Sonntag) steht nach Offbg. 14, 9-12 im Gegensatz zum vierten Gebot (Sabbat) der Bibel. (2. Mose 20, 8-11) Die Aufmerksamkeit der Menschheit wird auf das Gesetz Gottes gerichtet, insbesondere auf das Sabbatgebot (das Siegel Gottes).

Der Zweck dieser letzten Gnadenbotschaft ist, die Menschheit auf die Verbindlichkeit aller zehn Gebote Gottes hinzuweisen und ein Volk auf die Wiederkunft Jesu Christi vorzubereiten. Es wird auch darauf hingewiesen, daß die Stunde des Gerichtes begonnen hat und Freispruch von Sündenschuld allein durch Jesus Christus möglich ist. Diese drei Botschaften, die durch die drei Engel versinnbildet sind, rufen eine Reformation hervor, die zur Buße und Bekehrung führt. Die Kennzeichen sind eindeutig: »Hier ist Geduld der Heiligen; hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesum.« (Offbg. 14, 12)

Alle, die diesen Gnadenruf verwerfen, werden die angekündigten Strafgerichte Gottes, die sich in den sieben letzten Plagen über sie ergießen werden, erleiden. (Offbg. 16)

Die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft hat mit der Entstehung der Adventbewegung begonnen und wird ihren Abschluß im lauten Ruf des dritten Engels haben.

  • DER LAUTE RUF UND DER ENGEL VON OFFENBARUNG 18

Wir glauben, daß der laute Ruf des dritten Engels im Jahre 1888 auf der Konferenz zu Minneapolis durch die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« begonnen hat. Das war der Beginn des »Lichtes« des Engels von Offenbarung 18, 1-4.

»Die Zeit der Prüfung kommt bald; denn der laute Ruf des dritten Engels hat bereits begonnen mit der Offenbarung der Gerechtigkeit Christi, dem sündenvergebenden Erlöser. Damit beginnt das Licht des Engels sichtbar zu werden, der die ganze Erde mit seiner Klarheit erfüllen soll.« –Ausgewählte Botschaften, Bd. 1, S. 360. 361.

»Christus unsere Gerechtigkeit« »… ist die Botschaft, die nach göttlichem Befehl der Welt gegeben werden soll. Es ist die dritte Engelsbotschaft, mit lauter Stimme verkündigt und von der Ausgießung seines Geistes im vollen Maße begleitet.« –Zeugnisse für Prediger, S. 76.

Während die Verkündigung der dritten Engelsbotschaft zu einem lauten Ruf wächst, kommt ein anderer Engel, um sich diesem Werk anzuschließen.

»Der Engel, der der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft folgt, soll die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchten. Hier wird ein Werk von welt umspannender Ausdehnung und ungewöhnlicher Kraft vorhergesagt …

Diese Bewegung wird der des Pfingsttages ähnlich sein. Wie der „Frühregen“ in der Ausgießung des Heiligen Geistes am Anfang der Apostelzeit fiel, um das Aufsprießen des köstlichen Samens zu bewirken, so wird der „Spät regen“ am Ende der Tage ausgegossen werden, damit die Ernte reife.« –Der große Kampf,S. 611. 612.

Die Botschaft »Christus unsere Gerechtigkeit« wurde von vielen nicht angenommen, und das hatte große Auswirkungen. Als der Erste Weltkrieg (1914-1918) ausbrach, kam es zu einer schweren Krise. Das vierte und sechste Gebot wurde offen übertreten; doch einige Glieder blieben den Zehn Geboten treu und förderten unter der Leitung vom Geist des Herrn gleichzeitig in mehreren Ländern ein Werk der Reformation.       Es sind gerade die Treuen oder der geweissagte Überrest von Offenbarung 12, 17; 14, 12 und 3, 14-22, den Gott beim Abschluß seines Werkes gebrauchen wird, um die letzte Warnungsbotschaft an die Welt zu richten.

»Offenbarung 18 verweist auf die Zeit, da die Kirche infolge der Verwer fung der drei Engelsbotschaften aus Offenbarung 14, 6-12 völlig den Zustand erreicht haben wird, der durch den zweiten Engel vorhergesagt ist. Das Volk Gottes, das sich noch immer in Babylon befindet, wird dann aufgefordert werden, sich aus dieser Bindung zu lösen. Diese Botschaft ist die letzte, die die Welt erhalten wird, und sie wird ihre Aufgabe erfüllen …

Aber Gott hat noch ein Volk in Babylon, und vor der Heimsuchung durch seine Strafgerichte müssen diese Getreuen herausgerufen werden, damit sie nicht, wie erklärt, teilhaftig werden deren Sünden, damit sie nicht etwas empfangen von deren Plagen. Deshalb ist auch die Bewegung durch den Engel versinnbildet, der vom Himmel herabkommt, die Erde mit seiner Herrlichkeit erleuchtet und mit Macht und starker Stimme die Sünden Babylons verkündigt. In Verbindung mit seiner Botschaft erklingt der Ruf: „Gehet aus von ihr, mein Volk!“  Diese Ankündigungen bilden mit der dritten Engelsbotschaft die letzte Warnung an die Bewohner der Erde.« –Der große Kampf, S. 393. 605.

  • DIE VERSIEGELUNG DER 144.000

Wir glauben an das Vorhandensein zweier Klassen von Erlösten, wovon die Bibel berichtet, nämlich an die große Schar, die von Adam an beginnt und bis zum Abschluß der Gnadenzeit reicht, und eine Gruppe von 144.000 an der Zahl.

Das Versiegelungswerk der 144.000 hat mit der Verkündigung der dritten Engelsbotschaft begonnen. Durch ihren Gehorsam gegenüber den zehn Geboten beweisen sie ihre Treue. Sie zeichnen sich durch das Halten des Sabbats aus, der das Siegel Gottes darstellt. Wir glauben, daß die Versiegelung bis zum Abschluß der Gnadenzeit andauert. Das geistliche Israel wird aus allen Völkern, Geschlechtern und Sprachen gesammelt. (Offbg. 7, 2-8; 14, 1-5)

Das Siegel Gottes ist ein Zeichen der Erlösung. Alle diejenigen, die Jesus Christus als ihren Erlöser wählen und sich unter seine Führung stellen, werden in ihrem Charakter eine Veränderung erfahren. Sie erhalten seine Gerechtigkeit, und unter dem Einfluß des Heiligen Geistes werden sie Christus immer ähnlicher und bringen Früchte des Gehorsams. Eine dieser Früchte ist die Beobachtung des heiligen Sabbats, der als Siegel oder Zeichen der Zugehörigkeit zwischen Gott und den Gläubigen bezeichnet wird. (Hes. 20, 12. 20)

Die entschlafenen Versiegelten werden durch eine besondere Auferstehung kurz vor der Wiederkunft Christi mit den lebenden Versiegelten vereinigt. Gemeinsam werden sie hören, wie die Stimme Gottes den Friedens bund mit seinem Volk verkündigt. Als »Erstlinge« der Erlösung werden sie das zweite Kommen Christi bezeugen, die Auferstehung der großen Schar sehen und mit ihr auffahren, um von Christo aufgenommen zu werden. (Dan. 12, 1. 2; Offbg. 1, 7)

»Das Zeichen oder Siegel Gottes wird offenbar in der Feier des SiebentenTag-Sabbats, des Herrn Gedächtnis der Schöpfung … Das Malzeichen des Tieres ist das Gegenstück zu diesem – die Feier des ersten Tages der Woche …

Von den Zehn Geboten trägt allein das vierte das Siegel des großen Gesetzgebers, des Schöpfers Himmels und der Erde.« –Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. III,  S. 198. 12.

  • DIE WIEDERKUNFT JESU

Wir glauben, daß die Wiederkunft Jesu Christi für alle Menschen sichtbar und hörbar sein wird. (Offbg. 1, 7; Matth. 24, 30; Mark. 13, 26. 27; Apg. 1, 9-11; 1. Thess. 4, 16. 17)

Die Kinder Gottes aller Zeiten haben auf dieses glorreiche Ereignis voll Sehnsucht gewartet. Henoch, »der siebente von Adam«, predigte schon davon, Abraham »wartete auf eine Stadt … deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.«Die Propheten weissagten davon, und Jesus gab die unumstößliche Versicherung, daß er wiederkommt, um seine Brautgemeinde zu sich zu holen. (Matth. 5, 8; Jud. 14. 15; Hebr. 11, 8-10; Joh. 14, 1-3)

Die auf Jesu Wiederkunft gewartet haben, werden bei seinem Erscheinen voll Freude ausrufen: »Siehe, das ist unser Gott, auf den wir harren, und er wird uns helfen; das ist der Herr, auf den wir harren, daß wir uns freuen und fröhlich seien in seinem Heil.« (Jes. 25, 9)

Die Wiederkunft Jesu Christi bildet den Höhepunkt des Erlösungsplanes. Die auferstandenen und lebenden Gläubigen werden dann in den Wolken dem Herrn Jesus entgegengerückt, um immer bei ihm zu sein.       Die Zeichen der Zeit, von denen Jesus in Matthäus 24, Lukas 21 und Markus 13 gesprochen hat, zeigen uns, daß die Wiederkunft Christi sehr nahe ist. (2. Petr. 3, 9-12; 1. Thess. 5, 2-7; 2. Tim. 3, 1-5; Offbg. 19, 7. 8)

Tag und Stunde seines Kommens sind uns verborgen. (Matth. 24, 36)

Deshalb sollten wir jederzeit bereit sein. (Matth. 24, 42-44)

  • DER ZUSTAND DER TOTEN

Wir glauben, daß der Tod der Sünde Lohn ist. Im Tod weiß der Mensch nichts. Jesus vergleicht den Tod mit einem Schlaf. (Joh. 11, 11-14)       Alle Menschen, ob gut oder böse, befinden sich im Tod in einem unbewußten Zustand. (Pred. 9, 5. 6; Hiob 14, 12)

Nur Gott, der allein Unsterblichkeit hat, schenkt den Erlösten bei der Auferstehung ewiges Leben. (1. Tim. 6, 15. 16; 1. Thess. 4, 13-17; 1. Kor. 15, 51-55)

  • DIE AUFERSTEHUNG

Wir glauben, daß bei der Wiederkunft Jesu Christi die gerechten Toten in einem unsterblichen Zustand auferstehen und zusammen mit den lebenden Heiligen vom Herrn Jesus entrückt werden. (1. Thess. 4, 13-18; Röm. 6, 5; Kor. 15, 51-53; Offbg. 20, 6)

Die Gottlosen werden tausend Jahre später auferstehen, um ihr endgültiges Urteil zu empfangen. (Offbg. 20, 5, erster Teil)

  • DIE TAUSEND JAHRE

Wir glauben, daß die tausend Jahre den Zeitraum zwischen der ersten und zweiten Auferstehung bilden.

»Bei der Wiederkunft Christi werden die Gottlosen von der ganzen Erde vertilgt, verzehrt von dem Geist seines Mundes und vernichtet durch den Glanz seiner Herrlichkeit.« –Der große Kampf, S. 656 (2. Thess. 1, 6-8; 2, 8; Jes. 24, 12. 22)

In dieser Zeit existiert auf unserer Erde kein menschliches Leben mehr. Durch gewaltige Naturkatastrophen befindet sich die Erde in einem Zustand der völligen Verwüstung. (Jer. 4, 23. 24; 25, 32. 33)

Während der tausend Jahre leben und regieren die Heiligen mit Christus im Himmel und halten über die gefallenen Engel und Gottlosen das Gericht. Die Erde befindet sich in einem verwüsteten Zustand. Nur Satan und seine Engel leben hier. (Der große Kampf, S. 657; Offbg. 20, 1-3)

Am Ende der tausend Jahre kommt Christus mit allen Heiligen auf diese Erde. Dann werden die Gottlosen von den Toten auferweckt. Danach wird die Heilige Stadt herunterkommen, und Satan und seine Engel werden mit den auferstandenen Gottlosen die Heilige Stadt umringen. Gott wird Feuer vom Himmel fallen lassen, und Sünde und Sünder werden auf ewig vernichtet, wodurch die Erde gereinigt wird. (Offbg. 20, 4. 5, erster Teil, 7-10; Mal. 3, 19. 21)

DIE HEIMAT DER ERLÖSTEN

Wir glauben, daß der Herr nach den tausend Jahren Himmel und Erde er neuern wird. Diese neue Erde wird die Heimat der Erlösten sein. Das neue

Jerusalem wird die Hauptstadt dieses ewigen Reiches sein. Der König aller Könige wird dort seinen Thron haben. (Jes. 45, 18; 65, 17; Offbg. 21, 1-3)

Durch den weise gelegten Erlösungsplan, der sich auf der ewigen Liebe Gottes gründet, dürfen alle Erlösten, befreit von der Bedrohung durch Krankheit, Leid und Tod, sich der ewigen Gegenwart Gottes erfreuen. (Jes. 65, 25; 2 . Petr. 3,  13)

»Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!« ( Offbg. 21,  3-5)

Über die Organisation der Gemeinde sowie Rechte und Pflichten ihrer Glieder weisen wir auf unser Gemeindehandbuch hin.[:]