Christi Vorläufer
Jesu Vorläufer sollte in einer der treuen Familien Israels geboren werden, die schon lange auf die Ankunft des Messias warteten. Die Eltern, der Priester Zacharias und seine Frau Elisabeth, „führten ein gottesfürchtiges Leben und befolgten alle Gebote und Vorschriften des Herrn.“ (Lukas 1,6).
Vor dieser Geburt sollte aber ein Wunder Gottes geschehen, weil Elisabeth unfruchtbar war (Lukas 1,7). Zacharias trug Gott immer seine Anliegen vor und eines Tages, während er sein Priesteramt ausführte und im Tempel das Weihrauchopfer darbrachte, erschien ihm ein Engel, der zu ihm sagte: „»Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn schenken, und du sollst ihn Johannes nennen. 14 Du wirst überglücklich sein bei seiner Geburt, und viele Menschen werden sich mit dir freuen, 15 denn er wird in den Augen des Herrn groß sein. Er wird keinen Wein oder andere berauschenden Getränke anrühren und schon vor seiner Geburt mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. 16 Und er wird viele Israeliten dazu bringen, sich wieder dem Herrn, ihrem Gott, zuzuwenden. 17 Er wird ein Mann mit dem Geist und der inneren Kraft des Propheten Elia sein, der dem Herrn vorausgeht und das Volk auf seine Ankunft vorbereitet. Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern zuwenden und die Ungehorsamen dazu bewegen, sich der göttlichen Weisheit zu öffnen«.“ (Lukas 1,13-17).
Was für ein großes Vorrecht für dieses fromme Ehepaar, so viel Ehre zu genießen und die Eltern des Mannes zu sein, der solch ein großes Werk zustande bringen sollte! Wie Christus durch ein Wunder empfangen wurde, kam Johannes der Täufer durch göttliches Eingreifen auf die Welt, da seine Mutter unfruchtbar war.
Die Aufgabe Johannes des Täufers und unsere
Halten wir die Worte der Vorhersage vom Werk des Johannes des Täufers fest: „Er wird ein Mann mit dem Geist und der inneren Kraft des Propheten Elia sein, der dem Herrn vorausgeht und das Volk auf seine Ankunft vorbereitet. Er wird die Herzen der Väter ihren Kindern zuwenden und die Ungehorsamen dazu bewegen, sich der göttlichen Weisheit zu öffnen.“ Lukas 1,17).
Dieses Werk war von größter Bedeutung, denn davon hingen viele Dinge ab. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass alle großen Ereignisse der Heilsgeschichte, die das Volk Gottes berührten, im Voraus angekündigt und geplant wurden, damit die wahren Anbeter sich mental darauf einstellen konnten (Amos 3,7-8). Das war beispielsweise der Fall bei der Sintflut, die 120 Jahre vor Eintritt angekündigt wurde. Die Befreiung Israels vom Joch der ägyptischen Sklaverei wurde ebenfalls vorausgesagt. Das erste Kommen unseres Herrn Jesus Christus war das größte Geschehnis der Weltgeschichte, darum war es nur logisch, dass es im Voraus angekündigt und ihm eine grundlegende Bedeutung beigemessen wurde.
Seit dem ersten Augenblick des Sündenfalls erhielten Adam und Eva die Verheißung eines Retters; eigentlich rechneten sie damit, dass sie sich in der Gestalt ihres Erstgeborenen erfüllen würde. Doch diese Erfüllung sollte noch lange ausbleiben. Viele biblische Propheten sprachen davon und das beweist, dass es nichts Überraschendes oder Unbekanntes war: Die Gläubigen sehnten sich danach.
Die Vorarbeit, die Johannes der Täufer leistete, ist ein Symbol für das Werk, das all diejenigen verrichten sollen, die auf das zweite Kommen Christi warten: „Indem er den Weg für Christi erstes Kommen bahnte, ist er allen jenen ein Vorbild, die ein Volk auf die Wiederkunft unseres Herrn vorbereiten sollen.“ (Das Leben Jesu, S. 82). Die Auseinandersetzung mit dem Leben und Wirken Johannes des Täufers wird uns klar machen, wie unser Leben und Wirken als Einzelmenschen und Gemeinde in dieser Zeit vor der Rückkehr des Herrn aussehen soll.
Leben und Wirken Johannes des Täufers
Als Johannes seinen Dienst antrat, befand sich Israel in einem Zustand der Aufregung und Unzufriedenheit. Roms Tyrannei befeuerte das tiefe Verlangen aller Juden, dieses Joch endlich abzuschütteln. Andererseits stillte die Religion, die Priester und Rabbiner den Menschen anboten, die Grundbedürfnisse ihrer Seele nicht. Vor diesem Hintergrund erscheint der Wegbereiter Christi, um die prophetischen Worte Jesajas 40,3 zu erfüllen: „ Hört! Jemand ruft: ‚Bahnt dem Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut eine Straße durch die Steppe für unseren Gott!‘“ (Zur Erfüllung siehe Lukas 3,3-4). Johannes predigte mit Macht und sein Einfluss war so stark, dass er über den der Herrscher und Priester der amtlichen Religion hinausging.
Er hätte eine Rebellion gegen Rom anführen können, weil er über viele Anhänger und Sympathisanten verfügte, lebte, was er predigte und in seiner Tätigkeit eifrig und konsequent war, Grundzutaten für den geistlichen Erfolg. Er versteckte die Wahrheit nicht, nannte die Sünde beim Namen und wies unmissverständlich auf Gottes Willen hin (Jesaja 58,1; Markus 6,17-19). Damit machte er sich aber Feinde. Auch heute sieht man nicht gerne, wenn Christen sich zu strittigen Themen wie Homosexualität, Abtreibung, Ehescheidung, vorehelichen Beziehungen, Euthanasie usw. äußern, besonders dort, wo das gang und gäbe und gesetzlich zulässig ist, die Zustimmung der Mehrheit genießt und von vielen sogenannten christlichen Kirchen hingenommen wird.
Johannes war ein Wegbereiter Christi und verkündigte die Reue für die begangenen Sünden als Weg zum Glück und zum Himmel: „Zeigt erst einmal durch Taten, dass ihr wirklich zu Gott umkehren wollt!“ (Lukas 3,8). Die Menschen änderten ihr Leben, wurden von den Ketten der Sünde befreit und durch die Taufe zu Gottes Füßen gebracht. Johannes zog alle Blicke auf sich und alle waren so erstaunt, dass sie sich fragten,“ob nicht Johannes der Christus, der ersehnte Retter, sei“ (Lukas 3,15). Trotzdem blieb er immer demütig.
„»Wer bist du dann? Sag es uns, damit wir die Antwort denen überbringen können, die uns geschickt haben. Was sagst du selbst, wer du bist?« 23 Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: »Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: `Ebnet den Weg für das Kommen des Herrn!´«“ (Johannes 1,22-23).
Als Volk, das vor dem zweiten Kommen Christi lebt: Verkündigen wir der Welt die dreifache Engelsbotschaft? Kennt jeder von uns seine Mission? Besitzen wie einen evangelischen Geist? Sind wir bereit, unsere Aufgabe treu zu erfüllen? Entsprechen wir der Beschreibung aus Offenbarung 14,12?
Johannes sollte ein niedrigeres Werk ausführen als Christus, betrachtete sich als sein Werkzeug, nicht einen Leitstern oder die Hauptfigur, er wollte vielmehr auf den Mittelpunkt aufmerksam machen: „»Ich taufe mit Wasser, aber bald kommt einer, der stärker ist als ich – so viel gewaltiger, dass ich nicht einmal wert bin, sein Diener zu sein. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. «“ (Lukas 3,16). Jedem modernen Wegbereiter Christi muss klar sein, dass die Menschen unterwiesen werden sollen, den Herrn Jesus Christus als ihren persönlichen Heiland anzunehmen. Er ist alles in allen und der Einzige, der Anbetung und Herrlichkeit verdient hat. Wir, die wir das Evangelium predigen, sind nur schwache und sündige Wesen und haben keinen Grund stolz zu werden. Die Sucher müssen auf Christus und nicht auf uns hingewiesen werden.
Johannes war mit der Schrift gut vertraut, darum wusste er, dass der Messias präexistent war: „Johannes antwortete ihnen: »Ich taufe nur mit Wasser, doch hier mitten unter euch steht einer, den ihr noch nicht kennt. Er wird aber schon bald nach mir kommen. Ich bin nicht einmal wert, sein Diener zu sein.« „ (Johannes 1,26-27). Er erhöhte ihn als wahres Lamm Gottes, das die Sünden der Welt wegnimmt: „ Am nächsten Tag, als Johannes Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! Er ist es, von dem ich sagte: `Bald nach mir kommt ein Mann, der größer ist als ich, denn er war da, lange bevor es mich gab.´«“ (Johannes 1,29-30). Es ist sehr interessant, wie Lukas die Göttlichkeit Christi erwähnt: „Und er wird viele Israeliten dazu bringen, sich wieder dem Herrn, ihrem Gott, zuzuwenden.“ (Lukas 1,16). Jesus war der Messias, aber auch Gott der Herr.
Nehmen wir uns Zeit, in der Schrift zu forschen? Sie muss die Grundlage unseres Glaubens sein. Wollen wir seelisch und geistig stark sein, müssen wir uns mit ihr auseinandersetzen, zu mal wir in einer säkularisierten Gesellschaft leben, in der die meisten Menschen die Bibel nicht schätzen und nicht daran glauben. Selbst die Gläubigen vernachlässigen ihr Studium und schließlich lässt man sich vom Nutzen und von Gefühlen und Emotionen statt von einem „So steht geschrieben“ leiten. Vergessen wir nicht, dass man vor der Wiederkunft des Herrn Jesus Christus so viele subtile Lügen und Unwahrheiten erleben wird, die biblisch begründet scheinen. Wer die biblische Offenbarung nicht kennt, wird getäuscht.
Johannes pflegte eine enge Gemeinschaft mit Gott und empfing göttliche Offenbarungen, ein Zeichen dafür, dass er durch das Gebet mit dem Himmel verbunden war: „Und er fuhr fort: Ich sah den Heiligen Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen und sich auf ihm niederlassen. Ich kannte ihn nicht, doch Gott, der mir den Auftrag gegeben hat, mit Wasser zu taufen, sagte zu mir: `Der, auf den du den Heiligen Geist herabkommen und sich niederlassen siehst, ist der, den du suchst. Er ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.´« (Johannes 1,32-33). Fragen wir täglich im Gebet nach Gott? Lieben wir das Gebet? Haben wir Gebetserhörungen bereits erlebt?
Johannes erkannte Christus als Gottes Sohn an, der da ist, der immer war und der noch kommen wird (Offenbarung 1,4). Diese klare und tiefe Wahrnehmung Christi als Gottessohn, Opferlamm, Schöpfergott und darum Herr der Welt, veranlasste ihn zum Ausruf: „…ich bin nicht einmal würdig, ihm die Schuhe auszuziehen.” (Johannes 1,27). Christus kam zu ihm, um sich taufen zu lassen, „Aber Johannes versuchte, ihn davon abzubringen: ‚Ich müsste eigentlich von dir getauft werden, und du kommst zu mir?‘” (Matthäus 3,14). Was bedeutet dir Christus? Erkennst du ihn als deinen Retter, Urheber des Lebens und Erhalter der menschlichen Existenz an?
Ein Gott geopfertes Leben
Johannes der Täufer machte immer die Zuhörer auf den kommenden Messias aufmerksam. Er schilderte den Charakter des Lammes Gottes und das Wesen seines Werkes. Doch es war zum Zeitpunkt, als Jesus seinen Dienst antrat, dass der wahre Charakter des Johannes sich zeigte. Sowohl Christus als auch Johannes hatten jeweils ihre eigenen Anhänger. Nun wurde er mit der Lehre und den Überzeugungen des anderen konfrontiert: „Meister, der Mann, dem du auf der anderen Seite des Jordan begegnet bist und auf den du hingewiesen hast – der tauft auch Menschen. Und anstatt zu uns kommen nun alle zu ihm.“ (Johannes 3,26). Für den Vorläufer Christi war das eine Glaubensprüfung: Er, der am Firmament der Glaubenshelden geglänzt hatte, muss plötzlich zur Seite treten und dem Einzigen weichen, der allein erhöht und angebetet werden soll, unser Herr Jesus Christus.
„Er erstrebte nicht, Menschen an sich zu fesseln, sondern er wollte ihre Gedanken höher und immer höher führen, bis sie beim Lamm Gottes Ruhe fänden. Er selbst war nur eine Stimme, ein lauter Ruf in der Wüste gewesen. Jetzt nahm er freudig Schweigen und Vergessenwerden in Kauf, damit aller Augen auf das Licht des Lebens schauten.
„Boten Gottes, die treu zu ihrer Berufung stehen, suchen nicht die eigene Ehre. Die Liebe zu sich selbst geht auf in der Liebe zu Christus. Kein Konkurrenzdenken wird den köstlichen Urgrund der Evangeliumsarbeit beeinträchtigen“ (Das Leben Jesu, S. 163-164).
Johannes hätte auf eine menschliche Art und Weise reagieren können, doch er war tief verwurzelt im Glauben, in den Prophezeiungen, und vor allem war er ein demütiger Diener. Er ließ sich nicht zu Eifersucht, Mutlosigkeit oder Neid verleiten: „27 Johannes erwiderte: »Ein Mensch kann sich nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel her gegeben wird. 28 Ihr wisst selbst, dass ich euch ganz offen gesagt habe: `Ich bin nicht der Christus. Ich bin von Gott beauftragt, ihm den Weg zu bereiten – mehr nicht.´ 29 Wo die Braut hingeht, da ist der Bräutigam. Und der Freund des Bräutigams, der dasteht und ihm zuhört, freut sich an der Stimme des Bräutigams. Darüber freue auch ich mich – und meine Freude ist nun vollkommen. 30 Er muss immer größer werden und ich immer geringer.«“ (Johannes 3,27-30).
Johannes gab Christus den Vorrang: „Er muss immer größer werden und ich immer geringer“. Die Demut, die Hingabe und das fromme Leben des Johannes stammten aus seiner Gemeinschaft mit Gott. Je enger die Gemeinschaft mit ihm, umso demütiger wird das Herz. So wurde das Leben des Täufers zum Segen und Wohlgeruch für alle Zeiten. Am Ende wurde sein Leben durch das Schwert in einem düsteren Verlies niedergemäht und er besiegelte mit seinem Blut dieses Leben vollständiger Weihe.
Uns fällt es schwer, das zu verstehen und anzunehmen, aber Gott weiß, wie und warum er es zu tun hat. Hinter jedem Ereignis verbirgt sich seine Absicht, selbst hinter denen, die wir nur schwer begreifen können. Paulus schreibt: „Und wir wissen, dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt“ (Römer 8,28). Dieses Verständnis muss in unserem Leben tief verankert sein. Es ist wirklich nicht einfach, etwas in der Überzeugung hinzunehmen, dass etwas Schlimmes geschehen ist, weil Gott es zugelassen hat und es zum Guten führt. Die schwierigste geistliche Übung liegt darin, Gottes Ratschluss anzunehmen, ohne zu protestieren oder zu verzweifeln. Andererseits ist das die tröstlichste Erfahrung, die wir auf dieser Erde erleben können.
Während Johannes eingekerkert war, wurde er von Zweifeln überfallen und litt unter einem starken inneren Konflikt, doch brach er in dieser schrecklichen Stunde der Prüfung nicht zusammen. Er sandte seine Jünger mit einer Frage zu Christus und die Antwort, die er erhielt, reichte aus, um am Glauben weiterhin festzuhalten. Sie erzählten ihm davon, was der Herr tat und die Worte, die er ihnen für den Täufer mitgab: „Glücklich ist jeder, der nicht an mir Anstoß nimmt.” (Matthäus 11,6). Johannes klammerte sich im Glauben an Gottes Verheißungen und siegte.
„Doch der Täufer verlor nicht seinen Glauben an Christus. Die Erinnerung an die Stimme vom Himmel und das Herniederschweben der Taube, die fleckenlose Reinheit Jesu, die Kraft des Heiligen Geistes, die Johannes erfüllt hatte, als er in die Nähe des Heilandes kam, und das Zeugnis der prophetischen Schriften – das alles bezeugte ihm, dass Jesus von Nazareth der Verheißene Gottes war“ (Das Leben Jesu, S. 203)
„Obgleich nichts Übernatürliches geschah, um Johannes zu befreien, war er doch nicht verlassen. Stets waren himmlische Engel bei ihm und öffneten ihm das Verständnis für die Weissagungen auf Christus und für die kostbaren Verheißungen der Schrift. Sie boten ihm Halt, wie sie auch dem Volk Gottes in den künftigen Jahrhunderten eine Stütze sein sollten. Johannes dem Täufer wie auch allen, die nach ihm kamen, war zugesichert worden: ‚Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.‘“ (Das Leben Jesu, 213).
Jesus Christus würdigte seinen Vorläufer mit den Worten: „Ja, ich versichere euch: Von allen Menschen, die je geboren wurden, ist keiner bedeutender als Johannes der Täufer“ (Matthäus 11,11).
Johannes sollte ein besonderes Werk der Reform und der Reue vollbringen, wie es seinerzeit der Prophet Elia getan hatte. Beide wurden verfolgt, aber beide waren gleichermaßen unerschrocken und unerschütterlich. Die Ähnlichkeit ihres Lebens war so groß, dass die Menschen Johannes für den großen Propheten des Alten Testamentes hielten. Er stritt das aber ab (Johannes 1,21). Der Täufer erfüllte die Voraussagen, die Elia ankündigten (Johannes 11,9-14). Er war nicht Elia, aber er verfolgte das gleiche Ziel einer Reform und zeigte den gleichen Mut, Eifer und Hingabe wie der alte Prophet; beide wirkten in einem Umfeld sittlichen und geistlichen Niedergangs und führten ihren Mitmenschen die Notwendigkeit der Reue und Bußfertigkeit vor Augen.
Schluss
Wer heute das Evangelium predigt, muss es – wie Johannes der Täufer – im Geist und in der Kraft des Elia tun. Irgendwie sind wir die letzten Elias. Er führte in Israel eine Reform durch, rief die Zuhörer zur Buße auf und ermahnte sie, sich an Gottes Gesetz zu halten. Der König Ahab und seine Untertanen konnten seine Botschaft hören und hatten die Gelegenheit, Buße zu tun.
Johannes der Täufer predigte ebenfalls Reue und Buße und legte besonderen Wert auf die Grundsätze des Reiches Gottes. Er sprach von einem zukünftigen Gericht, das die religiösen Führer und das Volk bei der Ankunft des Messias treffen würde. Moderne Reformatoren sollen ebenfalls die Rechtfertigung durch den Glauben verkündigen und die Menschen dazu bringen, Gott anzubeten, ihre Sünden zu bereuen und seine Gebote zu halten, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen (Offenbarung 14,7). Letztendlich sollen sie ein Volk auf die Wiederkunft des Herrn vorbereiten.
Israel sollte sich darauf einstellen, den kommenden Gerichten Gottes zu begegnen (Amos 4,12), und genauso müssen sich die Gemeinde und die Menschen darauf vorbereiten, sich dem Gericht Gottes zu stellen. Dieses Werk muss der Wiederkunft Christi vorausgehen.
Gott helfe uns mächtig, damit wir – wie Johannes der Täufer – die Mission treu erfüllen, die man uns aufgetragen hat, nämlich den Weg für den Herrn frei zu machen. Gott gehört Lob, Ehre und Macht für immer und ewig! Amen.
José Vicente Giner
(Übersetzer: Franco Di Franca)